“Sniper Elite” feiert im Jahr 2025 ein Jubiläum: Seit zwei Jahrzehnten schnürt der britische Entwickler Rebellion Spielerinnen und Spielern bereits im virtuellen Sinne das Scharfschützengewehr um. Die Mischung aus Stealth und blutiger Action ist das Markenzeichen der Reihe – selbst in der Spinoff-Serie “Zombie Army”.
Am 30. Januar 2025 kommt mit “Sniper Elite: Resistance” der nächste Teil für PlayStation 4/5, Xbox One, Xbox Series S/X und den PC auf den Markt und folgt damit dem 2022 veröffentlichten “Sniper Elite 5”.
Bereits auf der diesjährigen Gamescom präsentierte Rebellion einen ersten spielbaren Level des “Sniper”-Nachfolgers. Das Ergebnis: Ordentliche „Sniper“-Action in einem neuen Szenario, aber mit altbekanntem Gameplay. Unlängst bot sich die Gelegenheit für eine weitere Anspielrunde, die unseren ersten Eindruck unterstrich: “Sniper Elite: Resistance” ist nicht originell, aber spannend und souverän designt.
Müder Frankreich-Trip?
“Sniper Elite: Resistance” entführt euch erneut in die Wirren des Zweiten Weltkriegs. Hitlers Schergen haben eine neue Superwaffe entwickelt, die den Krieg entscheiden könnte. Alliierten-Spezialist Harry Hawker wird daher ins besetzte Frankreich geschickt, um das Kriegswerkzeug ausfindig zu machen.
Unterstützung erhält er dabei nicht nur vom örtlichen Widerstand, sondern auch von seinem Informanten Vertigo. Dieser hinterlässt nämlich eine Spur von Hinweisen, die (hoffentlich) zum Ziel führen. Die aktuelle Hands-On führt uns in die französische Stadt Fourvière. Zivilisten gibt es hier nicht, dafür umso mehr Hakenkreuz-Schurken: Auf den Straßen fahren Lastwagen und Patrouillen, dazu finden wir immer wieder Absperrungen und andere Hindernisse vor.
Es gibt hier zwei Hauptziele, die es zu durchsuchen gilt: den Bahnhof und das Hotel Terminus. Hinzu kommen optionale Aufgaben, wie beispielsweise das Ausschalten hochrangiger Offiziere oder das Ausfindigmachen von Vertigos Unterschlupf.
Wir starten die Demo weit außerhalb des Zentrums und müssen entsprechend Boden gut machen. Noch nicht spielbar waren die sogenannten Propaganda-Missionen. Diese aktivieren wir durch das Entdecken entsprechender Plakate in den Gebieten. Dafür fanden wir aber eine Taubenstatue, die sich ebenfalls als Sammelobjekt in “Sniper Elite: Resistance” entpuppte.
Cleveres Kartendesign, spannendes Schleichen
Auch in dieser Anspielrunde präsentiert sich “Sniper Elite: Resistance” auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad als fordernder Action-Schleich-Mix aus der Third-Person-Perspektive. Obwohl wir neben dem Scharfschützengewehr auch ein MG und eine schallgedämpfte Pistole vorfanden, so endeten direkte Konflikte selbst bei direktem Rückzug im Neustart der Mission.
Die Karte gestaltete sich ausgesprochen weiträumig. Ein Fluss durchzog nämlich die Stadt, den wir über zwei Brücken überqueren konnten. Eine davon wird allerdings von den Besatzungstruppen bewacht, die andere ist eine Eisenbahnbrücke und bietet mit jeder Menge Wagons reichlich Versteckmöglichkeiten.
Wenig verwunderlich entscheiden wir uns für zweiteres. Die Karten sind gespickt mit versteckten Gassen oder auch Auf– und Abgängen. Beispielsweise klettern wir auf unserem Weg auf ein Baugerüst und lassen uns von dort aus mit einer Zipline wieder nach unten.
Die Eisenbahnbrücke wiederum stellt sich als spannender Teil der Karte heraus. Auf der einen Seite haben wir große Sichtweite, zugleich aber versperren uns immer wieder Züge den Weg. Immer wieder klettern wir also durch Wagons oder krauchen gar unter den Maschinen hindurch.
Dies sorgt auch für kreative Kampfführung in “Sniper Elite: Resistance”: Beispielsweise schalten wir so einen feindlichen Scharfschützen hinterrücks aus und arbeiten uns so zur Station. Hier entdecken wir beispielsweise einen Vorratsraum, in dem wir unser Equipment auffüllen und an der Werkbank auch unsere Waffenauswahl anpassen können.
An diesem Ort passen wir auch unser aktuelles Arsenal an. Beispielsweise tauschen wir zuvor freigeschaltete Komponenten wie das Magazin, den Griff oder den Lauf aus. Darüber hinaus können wir hier auch Primär- und Sekundärwaffen wechseln und so unsere Taktik an die laufende Mission variieren.
Packt die Flinte aus
Glücklicherweise greifen wir aber auch auf eine Reihe, größtenteils bereits aus früheren “Sniper Elite”-Teilen bekannte Hilfsmittel zurück. Beispielsweise können wir erledigte Feinde verminen. Werden sie von Kameraden gefunden und untersucht, geht die Ladung hoch. Wir können Engpässe auch mit Minen verbarrikadieren oder verwenden geworfene Flaschen oder eine Trillerpfeife als Ablenkungsmanöver.
Effektivstes Werkzeug ist allerdings das Scharfschützengewehr. Doch der Einsatz des Distanz-Ballermanns verursacht Lärm und dieser wiederum lockte Wachen an. In einer anderen Mission nutzten wir die Glockenschläge der hiesigen Kirche zum Kaschieren des Schussgeräuschs, in der aktuellen Demo manipulierten wir Generatoren, die dann entsprechend knallten und spratzten. Eine Audiolinie zeigt dann den idealen Zeitpunkt an, um den Abzug zu betätigen.
Besonders gelungene Abschüsse und Angriffe präsentiert “Sniper Elite: Resistance” mit der berüchtigten X-Ray-Kamera. In bester “Mortal Kombat”-Manier sehen wir hier also, wie die Kugeln einschlagen und das Messer Schaden am virtuellen, menschlichen Körper anrichtet.
Ja, das Geschehen ist blutig und brutal, aber auch irgendwo passend und durchaus motivierend. Als wir beispielsweise den Verladebahnhof infiltrierten, eroberten wir eine schallgedämpfte Scharfschützenflinte mit lediglich vier Kugeln im Magazin.
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Die Schuss-Mechanik von “Sniper Elite: Resistance” bleibt simpel: Wir legen an und visieren unser Ziel an. Dadurch erfahren wir die Entfernung zum Ziel. Mit dem Digitalkreuz stellen wir dies am Gewehr ein. Mit einem Klick auf den Stick hält Hawker die Luft an. Dadurch läuft das Geschehen in Zeitlupe und ein rotes Fadenkreuz wissen wir, wohin wir für einen möglichst effektiven Treffer schießen sollten.
Die gute Nachricht: Auch in der zweiten Anspielrunde war “Sniper Elite: Resistance” zu keiner Sekunde langweilig. Wir schleichen durch die Gassen, schalten Nazi-Schergen lautlos aus oder servieren sie blutig mit dem Scharfschützengewehr aus. Das Spiel serviert uns auf unserem Weg immer wieder herrlich befriedigende Momente.
Es fühlt sich einfach gut an, wenn ein Plan nach mehreren gescheiterten Versuchen funktioniert. Rebellion setzt Gameplay und Präsentation souverän um. Und genau an dieser Stelle kommt ein wenig Ernüchterung ins Spiel: So wirklich anders als seine Vorgänger spielt sich “Sniper Elite: Resistance” und fühlt sich bisweilen eher wie eine Erweiterung, denn wie ein vollwertiger Nachfolger an.
Wir hoffen, dass sich dieser Eindruck durch die Progression und den gesamten Spielumfang der Vollversion noch zerstreut.
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Kommentare
OzeanSunny
25. November 2024 um 15:13 UhrIch habe auch immer meinen Spaß mit dem Franchise.
Aber am besten ist immer die Mission den Führer zu jagen und zur Strecke zu bringen.
Davon könnten die ein ganzes Addon bringen mit verschiedenen Settings.
Spider
25. November 2024 um 15:16 UhrIch liebe die Reihe und freue mich schon auf den neuen Teil.
ironman1984
25. November 2024 um 15:38 UhrLiebe das Gameplay aber immer die selben Szenarios. Würde mal gerne ein modernes Setting sehen. Das Gameplay kann so bleiben.
Rushfanatic
25. November 2024 um 15:49 UhrSniper Ghost Warrior Contracts. Das spielt in der Moderne und das Gameplay ist fast identisch
Tulpe
25. November 2024 um 16:01 UhrHab die letzen paar wochen Sniper Elite V2 und Teil 4 und 5 nachgeholt und beendet,fands absolut geil,werd mir den Teil auch holen,der 3 Teil mit dem Afrika Setting hat mir nicht so zu gesagt.