Im Sommer 2014 kündigte Michel Ancel, der kreative Kopf hinter der „Rayman“-Reihe, mit „WiLD“ ein ambitioniertes Projekt für die PS4 an. Laut der damaligen Ankündigung sollte die Spielwelt in etwa so groß wie Europa ausfallen und es uns ermöglichen, die Kontrolle über eine Vielzahl an Kreaturen zu übernehmen.
Auch eine Mehrspieler-Komponente, die sich an erfolgreichen Titeln wie „Bloodborne“ anlehnt, war geplant. Nachdem bereits 2021 das Gerücht aufkam, dass die Entwicklung des Langzeitprojekts eingestellt wurde, sorgte der verantwortliche Creative Director Steven ter Heide Anfang August für Klarheit.
Wie er bestätigte, stellten die Wild Sheep Studios die Arbeiten an „WiLD“ in der Tat ein. Im Interview mit Superpouvoir blickte Ancel noch einmal die Geschehnisse der letzten Jahre zurück und übte dabei Kritik am Publisher Ubisoft, der laut Ancel maßgeblichen Anteil am Aus des Projekts hatte.
Wechsel auf die PS5 bremste die Produktion
Den Angaben von Ancel zufolge lag im Jahr 2018 eine „schöne spielbare Version“ zu „WiLD“ vor. Anschließend war es der Wechsel von der PS4, für die „WiLD“ zunächst angekündigt wurde, auf die PS5, der die Produktion des Titels zunächst ausbremste. Trotz allem haben sowohl Ubisoft als auch später Sony angeboten, den Titel unter ihre Fittiche zu nehmen.
Da die Verhandlungen mit Ubisoft bereits weit fortgeschritten waren, entschieden sich die Wild Sheep Studios dazu, Sonys Angebot abzulehnen und auf Ubisoft als Publisher zu setzen. Ein Fehler, wie sich laut Ancel herausstellte.
„Auf Sonys Seite gab es große Veränderungen im Management und das Spiel wurde gestoppt. Ubisoft bot an, es zurückzunehmen. Kurz darauf beschloss auch Sony, es zurückzunehmen und bot sogar an, das Budget zu verdoppeln. Leider waren die Verträge mit Ubisoft weit fortgeschritten und wir lehnten den Vorschlag von Sony ab. Schade“, so Ancel weiter.
„In dieser Zeit erlitt ich meinen Burnout“, führte der Branchenveteran aus. „Leider geriet das Spiel in die Hände des Redaktionsteams von Ubisoft in Paris, das selbst in einem totalen Chaos steckte. Ich war nicht mehr da, um das Spiel zu verteidigen.“
„Es wurde buchstäblich von Leuten aus diesem Team zerrissen. Ohne das Spiel wirklich zu spielen, verlangten sie zahlreiche Änderungen.“
Ancel spricht von einem skandalösen Vorgehen
Die diversen Änderungswünsche führten schlussendlich dazu, dass sich „WiLD“ zu sehr vom ursprünglich geplanten Konzept entfernte und besiegelten das Schicksal des Langzeitprojekts. „Das war ein echter Skandal. Nach zwei Jahren des Umherirrens wurde das Spiel mit der Begründung aufgegeben, dass es nicht mehr dem ursprünglichen Konzept entspreche“, ergänzte Ancel.
„Man muss verstehen, dass das Redaktionsteam zu dieser Zeit aufgrund interner Angelegenheiten rund um Tommy François, der sich übrigens um WiLD kümmerte, kurz vor dem Zusammenbruch stand.“
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Kommentare
A1516
09. Dezember 2024 um 14:41 UhrSo viel zur Kreativen Freiheit …^^
OzeanSunny
09. Dezember 2024 um 14:42 UhrTja da hat er leider auf das falsche Pferd gesetzt.
Das man Ubisoft bevorzugt hat ist definitiv ein großer Fehler gewesen.
Aber hinterher ist man in der Regel immer schlauer.
Nutelleloeffler
09. Dezember 2024 um 14:52 UhrUbi Soft..ist das nicht der Publisher der vermutlich in 2 Jahre nicht mehr existieren wird ?