Nach der geglückten Premiere der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft im Marvel Cinematic Universe, startete Sony 2018 mit „Venom“ sein ganz eigenes Filmuniversum auf der großen Leinwand. Das sogenannte Sony’s Spider-Man Universe (SSU) oder auch Sony Pictures Universe of Marvel Characters (SPUMC) sollte verschiedene Charaktere aus der reichhaltigen Welt des Netzschwingers in den Mittelpunkt rücken, vor allem verschiedene bekannte Bösewichte.
Mit „Kraven the Hunter“, zu dem erst kürzlich die ersten acht Minuten veröffentlicht wurden, steht nun die jüngste Auskopplung des Franchise in den Startlöchern. Allerdings scheint dies auch gleichzeitig die vorerst letzte Jagd des ikonischen Schurken sein, den PlayStation-Fans unter anderem aus „Marvel’s Spider-Man 2“ kennen dürften. Laut einem aktuellen Exklusivbericht des Magazins The Wrap hat Sony das Schicksal des SSU besiegelt.
Kraven the Hunter ist der vorerst letzte Atemzug des SSU
Ausgehend vom Bericht soll Sony seinem SSU nach „Kraven the Hunter“ erst einmal den Stecker ziehen. Zumindest was Live-Action-Projekte im Kino betrifft. „Sie haben entwickelt, was sie jetzt entwickeln wollen“, zitiert das Magazin einen „Top-Talent-Agenten“. Der Fokus der Verantwortlichen würde nun erst einmal auf anderen Projekten liegen. Vor allem „der nächste Spider-Man-Film“ soll eine sehr hohe Priorität beim Filmstudio besitzen.
Das sei allerdings nur ein Teil dessen, was Sony letztendlich zu diesem Schritt bewegt haben soll. Nachdem die ersten Prognosen für „Kraven the Hunter“ bereits nicht sonderlich rosig ausgefallen waren, Analysten gingen von 20-25 Millionen US-Dollar am Startwochenende aus, wurden diese mittlerweile weiter nach unten korrigiert. Inzwischen rechnen Experten mit 15 Millionen US-Dollar. Es wäre das bisher schwächste Startergebnis eines SSU-Films.
Damit setzt sich ein Trend fort, der sich bereits seit einiger Zeit beobachten lässt. Schon „Madame Web“ blieb mit einem Einspielergebnis von rund 100 Millionen US-Dollar hinter den Erwartungen zurück. „Venom: The Last Dance“ kann derweil zwar durchaus als finanzieller Erfolg für Sony Pictures betrachtet werden, hat jedoch deutlich weniger eingespielt als noch die zwei Vorgänger. Es erscheint derzeit unwahrscheinlich, dass Sony mit „Kraven“ Gewinn machen kann.
Der brutale Actionfilm rund um den bekannten Marvel-Schurken soll in der reinen Produktion 130 Millionen US-Dollar gekostet haben. Somit müsste der „Spider-Man“-Bösewicht mindestens 300 Millionen US-Dollar an den weltweiten Kinokassen einspielen, um kein Verlustgeschäft darzustellen. Allerdings scheint laut The Wrap die schwache Performance der SSU-Filme am internationalen Box Office nicht das größte Problem des Filmuniversums zu sein.
Diese SSU-Projekte befinden sich weiterhin in Arbeit
Ausgehend vom Exklusivbericht des zuverlässigen Branchenmagazins scheint es sich hierbei um „die mangelnde Qualitätskontrolle“ zu handeln. „Die Filme sind einfach nicht gut“, zitiert das Magazin einen Insider. Hinzukäme der Umstand, dass mit „Madame Web“ zum Beispiel ein Film veröffentlicht wurde, „den niemand haben wollte“. Dies würde am Ende zu einem Szenario führen, bei dem niemand gewinnen könnte – weder Sony noch die Fans.
Deshalb könnte nun die richtige Zeit für Sony gekommen sein, seine SSU-Ambitionen erst einmal ruhen zu lassen. Alternativ könnte der Konzern in der nahen Zukunft versuchen, „andere IPs kultivieren, um neue Franchises zu starten“, heißt es im Artikel weiter.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Sony keine weiteren „Spider-Man“-Filme/-Serien mehr veröffentlichen wird. Neben „Spider-Man 4“, der bereits im kommenden Jahr gedreht werden soll, ruhen große Hoffnungen auf dem Animationsfilm „Spider-Man: Beyond the Spider-Verse“. Mit dem ersten Kinofilm rund um Miles Morales ist Sony ein waschechter Überraschungshit gelungen und auch der Nachfolger „Across the Spider-Verse“ konnte Kritiker wie Fans überzeugen.
Sony soll derzeit daran arbeiten, die Fertigstellung des dritten „Spider-Verse“-Kinofilms stärker voranzutreiben. Gemeinsam mit Amazon Prime Video und MGM arbeitet Sony darüber hinaus an der „Spider-Verse“-Spin-off-Serie „Noir“. Diese rückt, wie der Titel bereits andeutet, Spider-Man Noir in den Mittelpunkt, eine alternative Version von Peter Parker, die in einem düsteren Paralleluniversum lebt. Die Hauptrolle übernimmt Nicolas Cage („Ghost Rider“).
„Kraven the Hunter“ startet am 12. Dezember 2024 in den deutschen Kinos.
Freut ihr euch auf „Kraven the Hunter“ und wünscht ihr euch weitere SSU-Kinofilme?
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Kommentare
OzeanSunny
11. Dezember 2024 um 16:41 UhrNun ja, die Filme aus dem SSU sind ja auch wirklich schlecht.
Teilweise eine Katastrophe.
Venom wurde von Teil zu Teil immer schlechter, Morbius war genauso wie Madame Web ne voll Katastrophe.
Ich hätte schon längst den Stecker gezogen
KlausImHausAusDieMaus
11. Dezember 2024 um 16:45 Uhr@ OzeanSunny
Jepp, sehe ich genauso. Venom ist der Absturz pur.
MR.B
11. Dezember 2024 um 16:46 UhrDie Filme hatten Potential. Venom 1 und 2 waren ganz ok, der Dritte war sehr schlecht, Morbius war ganz ok und über Madame Web möchte ich lieber nicht sprechen. Allen gemein war dieses seltsam schnelle abhandeln. Keinerlei Tiefe. Und Zack, war es vorbei.
OzeanSunny
11. Dezember 2024 um 16:50 Uhr@ KlausImHausAusDieMaus
Absolut.
Wenn man es noch nicht mal geschafft hat so einen Symbionten zu pushen dann ist man wirklich auf den falschen Weg gewesen.
MartinDrake
11. Dezember 2024 um 17:19 UhrDer letzte gute Film, der aus Comics, Superhelden oder ähnlichem entstand war für mich: V for Vendetta! 😉
Ich verstehe nicht wie das Kino von den ganzen Marvels, SSUs und sonstigem geflutet werden…
Das gute Zeig geht dabei unter!
longlegend
11. Dezember 2024 um 17:39 UhrEin Komplettversagen auf allen Ebenen. Man hat die Rechte an der wohl größten Marke im Superhelden/Comic-Bereich und kriegt nichts gesch1ssen. Ein Universum ohne Zusammenhang, mit Filmen die aktiv die Gehirnzellen angreifen.
moody_hank
11. Dezember 2024 um 18:31 UhrAch sag an, sie haben herausgefunden, dass die Leute weder Geld für schlechte Filme noch für schlechte Filme mit Drittligisten über haben. Ich bewerbe mich hiermit als Berater. Mache es für 20k im Monat.
Riser
11. Dezember 2024 um 18:40 Uhr@MartinDrake
Du bin ich ganz bei Dir. Der Film ist bei mir auf der Liste der besten Filme aller Zeiten!
Für mich stimmt in dem Film einfach alles.
BoC-Dread-King
11. Dezember 2024 um 21:49 UhrVenom find ich richtig nice