Der ehemalige Bethesda-Entwickler Will Shen sprach in einem Interview kürzlich über seine Karriere. Shen startete als Praktikant bei „Fallout 3“ und hat danach an „Fallout 4“, „Fallout 76“ und „Fallout Shelter“ als Quest Designer und Autor mitgearbeitet. Zuletzt war er als Lead Quest Designer von „Starfield“ tätig, bevor Shen als Lead Content Designer zu Something Wicked Games weiterzog.
In dem Interview sprach der Entwickler unter anderem darüber, dass „ein wachsender Teil des Publikums müde wird“ von riesigen Spielen, die häufig einige Hundert Stunden zum durchspielen benötigen oder gar ein offenes Ende besitzen. Auch er habe zu dieser Entwicklung beigetragen.
Riesige Spiele machten MMOs Konkurrenz
In dem Interview mit „Kiwi Talkz“ entschuldigte sich Shen lachend. So sei er nicht persönlich verantwortlich. Allerdings sei er Teil des Erfolges großer Spiele wie „Skyrim“ oder „Fallout 4“ gewesen. Dies seien riesige Spiele, die man praktisch ewig weiterspielen kann und in die die Nutzer Tausende von Stunden investieren.
„Früher waren MMOs für sowas zuständig“, so Will Shen. „Bei World of Warcraft gibt es Superfans, die das Spiel nie verlassen werden. Und dann kamen plötzlich Spiele wie Skyrim und andere Open-World-Spiele auf den Markt, die so viel Inhalt boten, dass man sie fast ewig spielen konnte. Das war dann der große Trend, der die Spieleindustrie erfasst hat.“
Als „sekundären Trend“ identifizierte der Entwickler besonders schwere Third-Person-Titel, die von Spielen wie „Dark Souls“ und „Elden Ring“ angeführt werden. Von „Minecraft“ inspirierte Survival-Crafting-Mechaniken würden immer mehr Aufgaben mit sich bringen, ohne den Spielern einen sinnvollen Mehrwert zu bieten. Das Ergebnis sei, dass „ein großer oder wachsender Teil des Publikums es leid ist, mehr als 30 oder 100 Stunden in ein Spiel zu investieren“.
Shen sieht „Wiederbelebung von kurzen Spielen“
In dem Interview sprach Shen nun über eine „Wiederbelebung kurzer Spiele“. So meinte er, dass viele Leute keine Spiele beenden würden, die mehr als zehn Stunden benötigen. Dies würde die Community in Nutzer spalten, die das jeweilige Spiel beendet haben und Nutzer, die irgendwann mitten im Game aufhörten.
Dieses Problem hätte man bei kürzeren Spielen kaum, wie Shen an dem Beispiel des Indie-Horrorspiels „Mouthwashing“ anführte. „Das Engagement der Community rund um die Geschichte von Mouthwashing ist nur möglich, weil jeder Fan das Spiel bis zum Ende durchgespielt hat.“
Will Shen ist nicht der einzige Entwickler, der den Trend hin zu kürzeren Titeln sieht. Schon im letzten Jahr sprachen die Entwickler von Ninja Theory davon, dass sich immer mehr Spielerinnen und Spieler kürzere Erfahrungen wünschen würden.
Quelle: PC Gamer
Weitere Meldungen zu Open-World, Starfield.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
Brok
07. Januar 2025 um 23:22 UhrIn der Masse hat er recht. Es gibt sehr wenige gute lange Spiele. Der Grossteil ist einfach nur sinnlos in die Länge gezogen.
Deswegen kaufe ich Open World Titel mittlerweile maximal noch bei hohen Rabatten. Durchspielen tue ich davon die wenigsten, lohnt einfach nicht
Criore
08. Januar 2025 um 04:07 UhrOw spiele kauf ich eigentlich auch nur in Sales max. für 30€ da ich zu 90% sicher bin das 70% vom spiel gestreckt ist.. Erfolge usw haben mich sowieso noch nie gejuckt. Sammel das such das, juckt mich nicht und ist keinen Cent mehr wert.
Shaft
08. Januar 2025 um 04:57 Uhrlol, was ein trottel. ich schmeiße regelmäßig no mans sky ein. da ist kein trend zu kurzen spielen, er weiß nur nicht, wie man lange spiele am leben hält.
Psychael
08. Januar 2025 um 06:43 UhrIch persönlich mag auch kürzere Spiele eher.
Ein Grund ist natürlich auch dem Videospielmarkt geschuldet – es gibt einfach viel zu viele gute Games, die mich interessieren.
Mir ist es lieber, wenn ein Game kurz und knackig ist, als wenn es mit irgendwelchem Müll künstlich gestreckt wird. Sowas wie Zwang zur Erledigung von wiederholenden und generischen Nebenmissionen, künstliches Backtracking, künstliche Skillmauern, Checklisten, zu viel Grind, etc… Manche Games übertreiben es einfach damit, sodass man am Ende ca. 20% Zeit mit dem „guten Zeugs“ verbracht hat, und den Rest damit verbrachte, sich das gute Zeugs zu erarbeiten.
Natürlich kann ich aber auch verstehen, dass es einige Leute gibt, die ein Game so komplett auskosten wollen und sich freuen, wenn sie 100+ Stunden rausholen können.
Und es gibt natürlich auch Games, die sind von Natur aus lang und brauchen einfach Spielzeit um „atmen“ zu können .
Die Yakuza Reihe z.B. hat es (okay, bis auf die J-RPG’s) immer sehr gut gemacht. Es gibt Tonnen an Minigames, Nebenmissionen u.s.w. Man darf das alles aber auch einfach komplett links liegen lassen und sich strikt auf die Story konzentrieren. So ist für jeden was dabei.
Stobbart86
08. Januar 2025 um 07:27 UhrMuss sagen, dass ich mit kurzen games bisher am meisten Spaß hatte. Klar zock ich ab und an Mal ein großes Open World Game, aber man hat aus meiner Sicht einfach weniger Zeit für große Games je älter man wird.
Gam3r
08. Januar 2025 um 07:56 UhrWenn mich ein Game anödet oder ich es nicht gut finde, dann wird es gelöscht. Star Wars Survivor 2 Stunden vor Schluss, Guardians of the Galaxy in Level 9, FF 7 Rebirth in Level 11, Forspoken nach Kapitel 4…
Ich zocke Games nicht mehr durch, wenn die mir nicht gefallen, Früher habe ich das noch gemacht, aber wenn es ein Game nicht schafft, mich bei Laune zu halten, dann kommt es weg.
Rakyr
08. Januar 2025 um 08:54 UhrIch finde der Typ zieht die falschen Schlüsse. Spieler werden nicht der langen Spiele müde, die langen Spiele verlieren an Qualität. Und es überrascht mich nicht dass er so denkt, mit Fallout Shelter, Fallout 76 und Starfield war er gleich an 3 Negativ-Beispielen hintereinander beteiligt. Open-ended games mit generischen (und teils automatisch generierten) Nebenquests oder eine Story die darauf ausgelegt ist, niemals wirklich zu Ende zu kommen, sind halt nicht dafür geeignet Interesse zu halten.
MerowingerXD
08. Januar 2025 um 09:26 UhrLiegt wohl eher an der Qualität der Spiele. Starfield ist ein Paradebeispiel für Quantität vor Qualität. Nicht mal 10 % haben es durch gespielt.