Die USA haben Tencent und den Batteriehersteller CATL wegen angeblicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf die schwarze Liste gesetzt. CATL ist ein führender Hersteller für Batterien von Elektrofahrzeugen. Das Unternehmen beliefert neben Tesla unter anderem auch Volkswagen.
Bei Tencent handelt es sich um einen wahren Unterhaltungsriesen. Das chinesische Konglomerat beschäftigt sich unter anderem in den Geschäftsfeldern Sofortnachrichtendienste, Soziale Netzwerke und Onlinemedien, ist aber auch als Entwickler und Publisher von Videospielen bekannt.
Tencent nennt die Einstufung „einen Fehler“
Wie Bloomberg berichtet, wurden Tencent und CATL von den USA auf eine Liste gesetzt, die sie als chinesische Rüstungsunternehmen klassifiziert. Diese Einstufung zieht keine rechtlichen Konsequenzen nach sich. Allerdings sei dies nicht auch gerade von Vorteil für Firmen, die weiterhin Geschäfte in den USA machen wollen.
Die schwarze Liste wird vom Pentagon gepflegt. Sie soll Unternehmen ans Licht bringen, die vom chinesischen Militär kontrolliert werden, mit ihm zusammenarbeiten oder dessen Interessen dienen. Tencent selbst gab an, dass diese Klassifizierung „eindeutig ein Fehler“ sei. Man wolle mit dem Pentagon „zusammenarbeiten, um etwaige Missverständnisse auszuräumen.“
2021 wurde schon der chinesische Hersteller Xiaomi auf die schwarze Liste gesetzt. Ein paar Monate später wurde die Einstufung jedoch wieder rückgängig gemacht.
Tencent investiert groß in den Spielemarkt
Tencent unterhält selbst einige Spieleentwickler fungiert auch als Publisher. Darüber hinaus ist das chinesische Unternehmen auch Eigentümer von Riot Games. Das Studio ist unter anderem für „League of Legends“ und „Valorant“ bekannt. Zuletzt hatte Tencent den „Destruction AllStars“-Entwickler Lucid Games übernommen.
Dazu investiert das chinesische Unternehmen jedoch auch weiter in den Spielemarkt. So hält der Unterhaltungsriese Anteile an weiteren bekannten Entwicklern und Unternehmen. Darunter fallen etwa Epic Games, Larian Studios sowie FromSoftware.
Derzeit soll Tencent mit Ubisoft Gespräche über eine Übernahme führen. Der chinesische Gigant soll an einem Kauf des strauchelnden Unternehmens interessiert sein und mehr Mitspracherecht fordern.
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Kommentare
Alistair73
07. Januar 2025 um 11:48 UhrIch Persönlich, halte Tencent immer noch für eine der grössten Bedrohungen des Spiele Markts. Diese Einstufung wurde auch schon länger gefordert. Allgemein bin ich für ein generelles kauf verbot von Tencent in Westlichen Gefilden.
Renello
07. Januar 2025 um 11:52 UhrWukong 4 War
OzeanSunny
07. Januar 2025 um 11:56 UhrBlöd gelaufen würde ich mal sagen.
Der chinesische Markt ist leider teilweise undurchsichtig mit was wer wo korrespondiert.
Bin gespannt wie es da weitergeht.
Samson86
07. Januar 2025 um 12:15 Uhr@Alistair73
Nicht nur in der Gameing-Branche.
Juan
07. Januar 2025 um 12:18 UhrMS sollte man außerhalb der USA als amerikanisches Spionageunternehmen einstufen.
Dracus242
07. Januar 2025 um 12:29 UhrDas ist das schöne an den USA. Wird ein chin. Techunternehmen zu gross bzw ein zu grosser Konkurrent zu amerikanischen Unternehmen kommt das Totschlagargument „Zusammenarbeit Militär/Regierung“. Wenn es danach gehen würde, könnte man jedes amerikanische Großunternehmen mit dem selbem Totschlagargument auf eine schwarze Liste setzen. Es ist halt der einfachste Weg unschöne Konkurrenz auszuschalten. Wirkliche Beweise für ihre Anschuldigungen liefern sie dagegen selten ausser „Trust me Bro“. Aber gut geht halt gegen die Chinesen da spielt das auch keine Rolle.
Alfonthun
07. Januar 2025 um 12:46 UhrFühren wir auch eine Liste darüber, wer mit dem amerikanischen Militär kooperiert? Ist ja nicht so, als würden die ansatzweise deutsche oder europäische Interessen verfolgen.
black_haze_24
07. Januar 2025 um 13:12 UhrWahrscheinlich wird man meine freie Meinung wieder mal löschen aber: Alle böse nur „die“ nicht. Die ewigen Kriegstreiber…
Alistair73
07. Januar 2025 um 13:31 Uhr@black_haze_24
Ja China ist ja bekannt für ihre weltfreundliche Offenheit, ihrer Toleranz und Meinungsfreiheit. Ein Land wo man für eine Aussage hingerichtet werden kann und auch getan wird <.<
GeaR
07. Januar 2025 um 13:36 UhrMicrosoft wo bist du? :’D
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07. Januar 2025 um 15:57 UhrWas hat denn LoL/ Arcane im Thumbnail mit Tencent zu tun? Ist doch Riot und die wiederum haben ihren Sitz in Los Angeles. 🙂
Barlow
07. Januar 2025 um 16:01 UhrDann Google mal was Riot mit Tencent zutun hat
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07. Januar 2025 um 16:20 UhrNee, dann hätte ich ja nicht hier nachgefragt.
Van_Ray
07. Januar 2025 um 17:53 Uhr@Dracus: Selten so einen Blödsinn gelesen. Dir ist schon bewusst, dass China ein totalitärer Staat ist, ja? Bevor du das nächste mal so einen Quatsch schreibst, solltest du dich mit den Basics auseinandersetzen. Die chinesische Kommunistische Partei hat in JEDEM chinesischen Unternehmen politische Kommissare. Diese politischen Kommissare müssen JEDER wichtigen unternehmerischen Entscheidung zustimmen, z.B. bei der Neueinstellung eines neuen Mitarbeiters. JEDES chinesische Unternehmen muss auf Verlangen ALLE Daten an die Regierung herausgeben. Und jetzt vergleich das gerne nochmal mit den USA.
proevoirer
07. Januar 2025 um 18:08 UhrWelcher Teufel wohl mehr draufhat
Dracus242
08. Januar 2025 um 00:49 Uhr@Van_Ray US-Behörden haben zum Teil exzessive Zugriffsmöglichkeiten auf Daten bzw. Informationen, die sogar Grundrechte europäischer Bürger aushebeln können. Ein kurzer Überblick über die vergangenen/aktuellen Möglichkeiten der US-Behörden:
CLOUD Act (23. März 2018): Das Gesetz verpflichtet US-amerikanische IT-Unternehmen und Dienstleister zur Zusammenarbeit mit den US-Behörden und garantiert diesen den Zugriff auf gespeicherte Daten, auch wenn die Speicherung nicht in den USA (sondern bspw. Europa) erfolgt. Betrifft die Anordnung die Herausgabe von Daten eines Nicht-US-Bürgers, kann das betroffene Unternehmen im Einzelfall von einem Widerspruchsrecht Gebrauch machen. Unklar ist, ob dieses Widerspruchsrecht (immer) gilt. Das NCSC (National Cyber Security Centre, Niederlande) hat im Jahr 2022 eine internationale Anwaltskanzlei beauftragt, die Auswirkungen des CLOUD Act zu bewerten. Zitat:
Question 4: Please indicate whether the U.S. can obtain data from an EU Entity over whom it does not have jurisdiction by ordering a U.S. national who has access to data abroad to hand over data under the CLOUD Act or otherwise.
Response: In theory the answer is NO, in practice it is most likely YES. The CLOUD Act’s amendment to the SCA states that CSPs must disclose data regardless of where the CSP stores the data. […]
USA PATRIOT Act (26. Oktober 2001) / USA Freedom Act (2. Juni 2015): Die Bestimmungen des PATRIOT Act erlauben es nicht nur US-Behörden wie dem FBI, der NSA oder der CIA, ohne richterliche Anordnung auf Server von US-Unternehmen zuzugreifen. Auch ausländische Tochterunternehmen sind nach US-Recht verpflichtet, Zugriff auf ihre Server zu gewähren – selbst wenn lokale Gesetze dies verbieten. Anfang Juli 2013 wurde durch Edward Snowden bekannt, in welchem Umfang US-Behörden (insbesondere die NSA) von diesem Recht Gebrauch machen. Häufig wird der PATRIOT Act auch als Instrument der Wirtschaftsspionage bezeichnet. Am 2. Juni 2015 wurde der PATRIOT Act vom USA Freedom Act abgelöst. Auch dieser erlaubt (über Umwege) eine massenhafte Überwachung und Auswertung von Telekommunikationsdaten.
Executive Order 12333 (4. Dezember 1981): Dieser von Ronald Reagan verabschiedete Erlass erweitert die Befugnisse und Kompetenzen der US-Geheimdienste – so darf die NSA aufgrund dieses Erlasses beispielsweise Mobiltelefone überwachen.
Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) (25. Oktober 1978): Das Gesetz zur Überwachung in der Auslandsaufklärung regelt die Spionagetätigkeit (unter anderem Auslandsaufklärung) der USA. Im Ausland dürfen die Nachrichtendienste z.B. Telekommunikation ohne individuelle Genehmigung überwachen – das Gesetz ist damit die Rechtsgrundlage für die anlasslose Massenüberwachung durch die NSA. Nach § 702 FISA müssen Cloud-Anbieter wie Twitter oder Facebook den Sicherheitsbehörden auf Anfrage Nutzerdaten herausgeben. Einen Rechtsschutz für die Betroffenen gibt es nicht.
Das sind nur mal einige kleine Beispiele. Man kann ganze Romane füllen mit den Möglichkeiten und Gesetzen die der USA in dieser Hinsicht zur Verfügung stehen. Nur weil die Chinesen als totalitärer Staat angesehen werden, macht es die USA in dieser Hinsicht nicht zu Friedensengeln. Die USA geben einen Scheiss auf die Gesetze anderer Länder solange es ihren Interessen zuträglich ist. Denn ernsthaft wer will bzw. kann die USA denn ernsthaft bestrafen? Sollte ihr zukünftiger Präsident seine heute ausgestossenen Drohungen wahr machen und Grönland bzw. den Panamakanal militärisch annektieren was wird wohl passieren? Wird man die USA wie Russland zum Pariah machen und mit tausenden Sanktionen überziehen oder wird man es nicht viel eher zähneknirschend hinnehmen weil man mit runtergelassen Hosen da steht. Was unterscheidet dann die USA noch von China ausser der scheinbare demokratische Anstrich?
Criore
08. Januar 2025 um 04:11 Uhr@Van_Ray Hier in Deutschland müssen Unternehmen nichts raus rücken wenn Zoll angeflattert kommt? 😉
Criore
08. Januar 2025 um 04:15 Uhr@Dracus242 So ist es aber da kannst du auch gegen eine Wand reden bringt mehr 😉