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Irrational Games: Ken Levine enthüllt nach Schließung des BioShock-Studios die Hintergründe

Die plötzliche Schließung des für “BioShock Infinite" verantwortlichen Studios Irrational Games sorgte 2014 für große Überraschung. Ken Levine, Mitbegründer und kreativer Kopf des Studios, hat nun über die Hintergründe gesprochen.

Irrational Games: Ken Levine enthüllt nach Schließung des BioShock-Studios die Hintergründe

Wenige Monate nach der 2013 erfolgten Veröffentlichung von “BioShock Infinite”, das sowohl von Kritikern als auch Fans gefeiert wurde, schloss der Mutterkonzern Take-Two Interactive das zuständige Studio Irrational Games.

Die Entscheidung löste in der Spielebranche Verwunderung aus. Levine, der an der Spitze des Entwicklers stand, sprach zehn Jahre später offen über die Herausforderungen, die ihn dazu bewogen, neue Wege einzuschlagen.

Vom kreativen Visionär zum überforderten Manager

Ken Levine gab in einem Interview zu, dass die Entwicklung von “BioShock Infinite” eine der schwierigsten Phasen seiner Karriere war. Neben den hohen Erwartungen von Fans und Industrie stellte die erweiterte Größe des Teams eine Herausforderung dar.

Ursprünglich klein und flexibel, wuchs Irrational Games während der Produktion auf ein großes Studio an, um die ambitionierten Anforderungen des Spiels zu bewältigen. Laut Levine fehlten ihm jedoch die Fähigkeiten, ein derart umfangreiches Team zu leiten.

„Die Schließung von Irrational war kompliziert“, betonte Levine. “Ich fühlte mich in der Rolle überfordert. Man ist diese kreative Person und plötzlich, während die eigene Vision von dem, was man tun möchte, wächst, muss man Manager werden, und zwar auf eine Art und Weise, für die man nicht unbedingt die Ausbildung oder Fähigkeiten hat.”

Levines psychische Gesundheit sei während der Entwicklung von “BioShock Infinite” ein Desaster gewesen. „Ich war gestresst. In meinem Leben passierten zu der Zeit viele persönliche Dinge. Und dann starben meine beiden Eltern. Ich konnte es einfach nicht mehr und ich dachte, ich hätte nicht das Vertrauen des Teams.“

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Die Zukunft von Irrational lag nicht mehr in Levines Macht

Ken Levine erklärte weiter, dass er bei Take-Two anregen wollte, selbst etwas Neues zu starten, während Irrational Games weitergeführt wird. Allerdings gehörte das Studio nach dem Verkauf an Take-Two nicht mehr ihm, sodass die endgültige Entscheidung beim Publisher lag.

Auf Unternehmensebene entschied man, das Studio nicht weiterzuführen. Rückblickend glaubt Levine, dass es sinnvoll gewesen wäre, etwa mit einem “BioShock”-Remaster Erfahrungen zu sammeln und das Team für künftige Projekte zu stärken.

“Das wäre ein guter Titel für Irrational gewesen, um sich damit auseinanderzusetzen, eine neue Creative-Director-Struktur zu etablieren und dann darauf aufzubauen, sobald sie das Vertrauen hatten, das nächste BioShock-Spiel zu machen. Ich glaube nicht, dass ich in der Verfassung war, ein guter Leiter für das Team zu sein”, resümierte Levine.

Der Rest ist Geschichte: Take-Two übernahm nach der Schließung einige der ehemaligen Irrational-Mitarbeiter, während die übrigen Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen erhielten. Es wurden Jobmessen veranstaltet und betroffene Mitarbeiter erhielten bei Bedarf Übergangspakete.

Levine räumte ein, dass die Situation trotz dieser Maßnahmen schwierig war und erklärte noch einmal, dass er sich nicht in der Lage sah, das Team weiterzuführen – zumal als nächstes ein mehrjähriges Forschungs- und Entwicklungsprojekt angestanden hätte. “Das Problem ist – und das sieht man bei großen Studios: Was macht man [dabei] mit 300 Leuten?“, so Levine.

Ein Neuanfang mit kleinem Team

Nach der Schließung von Irrational Games gründete Levine mit Unterstützung von Take-Two Interactive ein neues Studio namens Ghost Story Games. Ziel war es, zu einem kleineren, kreativeren Umfeld zurückzukehren. Das neue Team soll sich durch flache Strukturen und eine direkte Verbindung zu den Spielern auszeichnen.

Der Fokus von Ghost Story Games liegt nun auf “Judas”, einem ambitionierten Projekt, das derzeit in Entwicklung ist. Ein Veröffentlichungsdatum gibt es bislang nicht.

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Bemerkenswert ist, dass Levine mittlerweile mit mehreren Unternehmen zusammenarbeitet, die von ehemaligen Mitarbeitern von Irrational Games gegründet wurden.

“Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass es trotz der Negativität dieser Situation viele junge Unternehmer gab, die einfach bereit waren, ihr Ding durchzuziehen. Ich denke, auf lange Sicht war es das Beste, aber kurzfristig war es schmerzhaft“, erklärte er.

Zukunft der BioShock-Reihe scheint gesichert

Die Rechte an der “BioShock”-Marke liegen weiterhin bei Take-Two Interactive. Nachdem die Schließung von Irrational Games Fragen zur Zukunft der Serie aufwarf, äußerte sich der Publisher schon vor zehn Jahren optimistisch.

„Das Universum von BioShock bietet auch weiterhin eine kreative Leinwand für viele nicht erzählte Geschichten“, hieß es. „Und wir freuen uns schon jetzt darauf, der nächsten BioShock-Erfahrung auf den Grund zu gehen.“

Tatsächlich wurden die ersten beiden Spiele der Reihe zwischenzeitlich in der “BioShock: The Collection” neu aufgelegt. Und auch das noch unbetitelte “BioShock 4” befindet sich längst in Arbeit. Auch hier sind ehemalige Mitarbeiter von Irrational beteiligt.

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Kommentare

StoneyWoney

StoneyWoney

09. Januar 2025 um 11:31 Uhr
xjohndoex86

xjohndoex86

09. Januar 2025 um 12:15 Uhr