Traurigerweise wird das Jahr 2024 der Gamesbranche als ein Jahr der Krise in Erinnerung bleiben, das zahlreichen Studios die Existenz und mehreren tausend Angestellten den Job kostete. Vielen stellte sich daher die Frage: Wird es der Industrie gelingen, 2025 endlich einen Weg aus der Krise zu finden?
Zumindest der Start in das neue Jahr fällt wenig vielversprechend aus. 2025 ist nämlich noch nicht einmal zwei Wochen alt und verbucht schon jetzt die Schließung von drei Studios. Darunter Counterplay Games, die Macher von „Godfall“. Nachdem der PS5-Launch-Titel die kommerziellen Erwartungen nicht erfüllen konnte, arbeitete Counterplay Games mit Jackalyptic Games an einem neuen Projekt.
Wie Jackalyptic Games angibt, zerbrach die Zusammenarbeit, da Counterplay Games geschlossen wurde.
Umstrukturierungen bei Enad Global 7
Bereits im vergangenen Sommer kam es bei Toadman Interactive zu Entlassungen. Das Support-Studio hinter Titeln wie „Helldivers 2“ oder „Dead Island 2“ schloss im September 2024 seine Büros in Stockholm, Visby und Oslo. Zudem kam es in der Berliner Niederlassung zu Entlassungen. Maßnahmen, die nicht ausreichten, um das Studio aus der Krise zu führen.
Stattdessen kündigte der Mutterkonzern Enad Global 7 in einem offiziellen Statement die Schließung von Toadman Interactive an. „Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen und folgt auf mehrere Initiativen, um die Tochtergesellschaft profitabel zu machen. Einschließlich der im letzten Jahr durchgeführten Kostensenkungsmaßnahmen“, so der Publisher.
Ergänzend zur Schließung von Toadman Interactive kündigte Enad Global 7 Entlassungen bei den „Mechwarrior“-Machern von Piranha Games an. Hier streicht der Publisher insgesamt 38 Stellen. „Das Team von Piranha hat wirklich ein hochwertiges Spiel abgeliefert, das sowohl interne als auch externe Erwartungen in Bezug auf Qualität, Story und Gameplay übertroffen hat“, führte Ji Ham, CEO von Enad Global 7, aus.
„Trotz der phänomenalen Arbeit des Teams von Piranha konnte das Spiel nicht wie erwartet neue Zielgruppen erreichen und sein Kernpublikum erweitern. Daher hat es die erforderlichen Verkaufsziele nicht erreicht, was uns zu den erforderlichen Maßnahmen gezwungen hat.“
Auch Freejam schloss seine Pforten
Das dritte Studio, das kürzlich endgültig seine Pforten schloss, ist Freejam. Freejam entwickelte zuletzt Titel wie „Robocraft 2“ und kündigte seine Schließung über den offiziellen Discord an.
Weiter heißt es, dass aktuelle Projekte wie „CardLife“ oder „Robocraft 2“ in den nächsten Wochen abgewickelt und eingestellt werden.
Bei Splash Damage handelt es sich um ein weiteres Studio, das sich aktuell in einer Krise befindet. Nachdem das Studio die Entwicklung von „Transformers: Reactivate“ einstellte, sah sich Splash Damage dazu gezwungen, „sich zu verkleinern“ und eine nicht näher genannte Anzahl an Angestellten zu entlassen.
Analysten und Experten gingen bereits im vergangenen Jahr davon aus, dass es auch 2025 weiter zu Entlassungen und Studioschließungen in der Gamesbranche kommt. Offenbar nicht zu Unrecht.
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Kommentare
Gaia81
13. Januar 2025 um 13:07 UhrDie meisten kaufen sich immer noch normal Konsolen und spiele der Fehler muss einfach bei den Studios selber liegen
TheMoeJoe
13. Januar 2025 um 13:20 UhrBeim Spieleboom während der Corona Phase haben halt auch viele Studios eingestellt und in vielen Bereichen wurden Studios aufgebläht. Das rächt sich dann jetzt halt auch gerne mal.
Dazu kommt das eine gewisse Fluktuation in der Branche ganz normal ist. Wenn ein Studio von 1-2 Spielen / Spielereihen abhängt kann es halt manchmal ganz schnell gehen wenn nur ein Spiel (möglichweise trotz guter Qualität) bei den Spielern nicht ankommt und sich schlecht verkauft. Das war in dieser Branche schon immer so und wird immer so sein.
Alfonthun
13. Januar 2025 um 13:20 UhrWenn man sich so alle Insolvenzen in Deutschland anschaut, dann scheint es, als wäre nicht nur die Gamesbranche in besonderem Ausmaß betroffen.
Aber ja, rein auf Bundesebene gibt es dafür ganz andere Gründe.
Dexter250686
13. Januar 2025 um 13:22 UhrBtw gibt es nur eine „Krise“ weil gewisse Vorstände und co den Hals nicht voll genug bekommen! Es geht ja nicht darum, dass sie kein Geld mehr bekommen, sondern die „Krise“ besteht darin, dass sie nicht mehr bekommen wie das Jahr zuvor!
Selten so ein hausgemachte Krise gesehen!
Horst
13. Januar 2025 um 13:27 Uhr@Dexter: So sieht es aus.
AndromedaAnthem
13. Januar 2025 um 13:39 UhrDass MechWarrior 5 ~ Clans bei den meisten Magazinen so unter dem Schirm gelaufen ist, verstehe ich sowieso nicht. Ist nämlich wirklich ein toll inszeniertes Game, mit hohem strategischem Anspruch, schicker Grafik, hochwertigen Zwischensequenzen und jeder Menge Spielspaß, geworden! Echt schade für Piranha Games Inc. und dem, m.M.n., mit Abstand besten PS5 Mech-Game!
bastardo
13. Januar 2025 um 14:29 UhrWas für ne Krise?
Mal davon abgesehen das noch Corona logischerweise Leute entlassen werden, weil der boom vorbei ist.
Ist dies doch meist einfach nur Gier geschuldet.
Man will Zahlen auf polieren um Shareholder zu befriedigen und dazu entledigt man sich dem höchsten Kostenfaktor, Menschen.
DerMitDemControllerTanzt
13. Januar 2025 um 14:35 UhrIs doch nur logisch es gibt einfach zu viele Entwickler und viel zu lange Spielzeiten bei den Games, die die entwickeln. So viel kann man gar nicht spielen.
Das ist nur logisch, denn heutzutage kann quasi jeder sein eigenes Spiel entwickeln mit etwas Know-How.
Macht kürzere Games und mehr AA-Entwicklungen sowie ein paar AAA und Nischengames von Indies. Den Rest regelt der Markt. Verlierer wird es immer geben. Dann heißt es aufstehn und weiter- oder irgendetwas anderes machen.
naughtydog
13. Januar 2025 um 14:53 Uhr@AndromedaAnthem
Hab auch schon viel Lob zu MW wahrgenommen. Hab die aller ersten beiden Teile damals auf PC gespielt und bin immer wieder versucht, den aktuellen zu kaufen. Wenn ich mehr Zeit hätte, wäre es bestimm schon passiert.
naughtydog
13. Januar 2025 um 14:56 Uhr@DerMitDemControllerTanzt
Das ist genau das Problem. Jeder will das eine Spiel machen, das dann alle spielen.
Lieber viele kleinere Spiele, die ihre jeweilige kleinere Zielgruppe richtig glücklich machen, als den AAA-Mist, der allen nur irgendwie gefällt.
CryHammer
13. Januar 2025 um 16:23 UhrNur wegen den aktuellen sehr guten Schnäppchen im Store zocke ich derzeit überhaupt noch! Die Titel zum Vollpreis sind entweder viel zu teuer, oder die Games sind einfach Mist. Für mich ist die aktuelle Generation bisher eine große Enttäuschung was Spiele angeht…..