Mit dem Xbox Game Pass startete Microsoft im Jahr 2017 einen Abo-Service, der zunächst nur ältere Spiele umfasste. Anfang 2018 kündigte das Redmonder Unternehmen eine Erweiterung des Angebots an und nahm First-Party-Titel pünktlich zum Launch in den Abo-Dienst auf.
Ein Konzept, mit dem Microsoft die Art und Weise, wie die Spieler ihre Titel konsumieren, komplett verändern wollte. Geht es nach den Marktforschern von Macquarie Science and Technology Fund und dem Portfolio-Manager Gus Zinn, dann ist dieser Ansatz allerdings gescheitert. Im Rahmen des „Microsofts Spielegeschäft kommt nicht an“ genannten Berichts zeichnen die Experten für den Xbox Game Pass ein düsteres Bild.
Wie es heißt, dürfte es Microsoft nämlich kaum noch gelingen, die selbst gesteckten Ziele in die Tat umzusetzen.
Triple-A-Entwickler verlassen sich wieder mehr auf den klassischen Vertrieb
Nachdem es Microsoft in der Vergangenheit immer wieder gelang, auch größere Triple-A-Produktionen pünktlich zu ihrem Launch im Xbox Game Pass anzubieten, sollen die Entwickler und Publisher entsprechende Deals zuletzt verstärkt abgelehnt haben.
Anstatt sich von Microsoft für eine Veröffentlichung im Xbox Game Pass bezahlen zu lassen, setzen immer mehr Studios und Publisher wieder auf den klassischen Vertrieb von Videospielen.
Ein weiterer Faktor, der den Verantwortlichen von Microsoft Kopfzerbrechen bereiten soll, ist das verlangsamte Wachstum des Xbox Game Pass. Nach der Übernahme von Activision Blizzard und zugkräftigen Serien wie „Call of Duty“ riefen die Xbox-Macher das Ziel aus, bis 2030 die Marke von 100 Millionen Abonnenten zu erreichen.
Ein ambitioniertes Ziel, von dem Microsoft jedoch weit entfernt ist. In einem Podcast im Februar 2024 sprach der Konzern von 34 Millionen Abonnenten. Seitdem lieferte uns Microsoft keine aktuellen Zahlen mehr.
Eine Verdreifachung in den nächsten fünf Jahren?
Um die ausgerufenen Ziele doch noch zu erreichen, müsste Microsoft die Anzahl der Xbox Game Pass-Abonnenten in den nächsten fünf Jahren verdreifachen. Umgerechnet würde dies bedeuten, dass der Xbox Game Pass in den nächsten fünf Jahren jährlich um jeweils 40 Prozent wachsen müsste. Doch auch davon ist Microsoft weit entfernt.
Ein solches Wachstum verbuchte der Xbox Game Pass nämlich seit den frühen Tagen der COVID-19-Pandemie nicht mehr. Daher sei es laut den Analysten an der Zeit, Konzepte wie den Xbox Game Pass möglicherweise zu überdenken. Insbesondere wenn es um Day-One-Veröffentlichungen von Triple-A-Produktionen geht.
Hier zeigte die nähere Vergangenheit laut Macquarie Science and Technology Fund nicht nur, dass die Entwickler und Publisher diesem Konzept zunehmend ablehnend gegenüberstehen. Hinzukommt das langsame Wachstum von Diensten wie dem Xbox Game Pass, dem weiterhin hohe Verkaufszahlen von Videospielen gegenüberstehen.
Diese verdeutlichen, dass der Großteil der Kunden seine Spiele lieber besitzt, anstatt sie über ein Abo zu konsumieren. Auch die Tatsache, dass sich Microsoft aktuell daran macht, sich zum größten Multiplattform-Publisher überhaupt zu entwickeln, könnte intern Fragen am Konzept des Xbox Game Pass aufwerfen.
Ausnahmen bilden in diesem Zusammenhang Dienste wie beispielsweise PlayStation Plus, die den Vertrieb von Spielen lediglich erweitern, anstatt ihn komplett ersetzen zu wollen.
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Kommentare
MerowingerXD
15. Januar 2025 um 11:27 UhrDiese Jahr liegt die nächste Preiserhöhung an. Ich tippe auf 19.99 Euro monatlich für den Gamepass Ultimate. Und dabei wird es nicht bleiben.
WiNgZz
15. Januar 2025 um 11:29 Uhr„Ohne genaue Zahlen zu nennen, bestätigte Spencer, dass Microsoft mit dem Abo-Dienst schwarze Zahlen schreibt und Profite erwirtschaftet. Und das trotz der hohen Kosten für die Aufnahme von Third-Party-Titeln.
Hier wurde Spencer etwas konkreter und gab bekannt, dass Microsoft jährlich eine Milliarde US-Dollar investiert, um Titel der Dritthersteller in den Xbox Game Pass oder dessen PC-Pendant aufnehmen zu können.“
DAS habe ich aus ner News hier vom 4.12.23 zitiert. Ist halt ne unglaublich wertlose Aussage, gelogen sein muss sie aber trotzdem nicht.
Son-Gohan
15. Januar 2025 um 11:31 UhrDas war mir schon von Anfang an klar. Man findet von mir mehrere Kommentare in älteren News, wo ich aufzeigte, was Microsoft’s Strategie ist und welche Konsequenzen Abo-Modelle wie der Game Pass auf den Videospielmarkt haben werden (nämlich mehrheitlich negative).
Ich bin langjähriger Tarifspezialist in einem Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Umsatz im Jahr und meine Arbeitstätigkeit ist, durch tiefes Verständnis der in unserem Bereich geltenden Tarife, des Marktes, und der interner Ressourcen Massnahmen abzuleiten und Strategien zu entwickeln, wie Mehrerlöse erzielt werden können. Das unterscheidet sich inhaltlich nicht sehr stark von der Aufgabe, welche Spezialisten bei Microsoft inne haben.
Aus dem Grund habe ich früh auf die Konsequenzen hingewiesen, die bei Abo-Modellen zwangsläufig auftreten werden. Ich möchte sie hier nochmals wiederholen müssen. Es würde lange dauern, dies im Detail zu erläutern, und diese Zeit habe ich über die Mittagszeit nicht.
Das Microsoft im Konsolenbereich ist seit 10 Jahren eine einzige Enttäuschung. Sony und Nintendo mögen auch nicht perfekt sein und machen sicher auch hin und wieder Fehler. Dennoch erkenne ich bei beiden noch den schöpferischen Anspruch, tolle Spiele zu erschaffen. Etwas, was ich bei Microsoft seit einer Dekade vermisse.
Son-Gohan
15. Januar 2025 um 11:34 UhrNachtrag, gemeint war natürlich:
… Ich möchte sie hier NICHT nochmals wiederholen müssen…
🙂
Maka
15. Januar 2025 um 11:36 UhrIch habe so viele Spiele auf dem PC, ich kann mir zeitlich gar nicht den Gamepass leisten, höchstens um in einem Monat so viele große Spiele wie möglich zu spielen, was ja wieder nicht im Interesse von MS ist. Die wollen ja, dass ich dauerhaft bleibe, aber das ist mir zu teuer.
Auch Dienste wie Netflix oder Disney buche ich nur ab und zu bzw beende die Abos in Zeiten wo ich gar nicht viel schaue. (Urlaubszeit, Sommerzeit, viel Arbeit, …)
sAIk0
15. Januar 2025 um 12:20 Uhr@ WiNgZz
Bei den vergangenen Leaks (glaub von dem Prozess um den AB Deal) sind doch mal Dokumente durchgesickert aus denen die Summen hervorgingen mit denen MS um sich warf um bestimmte Titel day one in den GP zu bekommen.
Ich hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht diese Ausgaben mit den theoretischen Einnahmen abzugleichen. Und am Ende wäre das wohl eh nur eine Milchmädchenrechnung ohne wirklich alle Zahlen genau zu haben.
Aber zumindest rein vom Gefühl her konnte das einfach nicht aufgehen. Da wurde mit Geld um sich geworfen um möglichst schnell die Abozahlen möglichst hoch zu bekommen. Damit sich das dann vielleicht IRGENDWANN rentiert. Mit ggf. dann folgenden Preiserhöhungen etc.
Nur haben die bei MS wohl einfach nicht alles mitbedacht. Zum einen, dass der Markt irgendwann halt mal nicht mehr hergibt, vor allem wenn die Konsole und die First Party Spiele dazu Murks sind. Und zum anderen, dass Abos auch nicht das gelbe vom Ei sind (aus Kundensicht) und solange es etablierte Alternativen gibt, vielen diese bevorzugen.
Bully-Bullet
15. Januar 2025 um 12:34 UhrIch habe von Anfang an gesagt, der GamePass ist der Untergang.
In gewisser Weise ist er das nun auch. Microsoft ist GEZWUNGEN Multi zu gehen. Das kann man als Xbox Fan toll umdeuten in „die PSler zahlen meinen GamePass“. Aber jeder „normaldenkende“ weiss, dass das Konzept gescheitert ist für MS.
Ich bin nur sehr, sehr froh, dass die vielen unlauteren Versuche vonseiten Microsofts Sony durch öffentlichen Druck ebenso ein anbieten lassen zu wollen, gescheitert ist und Sony sich dagegen erfolgreich zur Wehr gesetzt hat.
Denn wenn Sony dem nachgegebenen hätte, wäre Sonys PlayStation Sparte platt.
Microsoft hat so unendlich viel Geld, dass es kaum weh tut, ein Fass ohne Boden weiter versuchen können doch noch zu füllen.
alphakevin
15. Januar 2025 um 13:11 UhrLOL da staunt man bauklötze….
Wie kann sich das nicht rechnen völlig unmöglich bei quadrillionen abo’s und starfield….
Icebreaker38
15. Januar 2025 um 13:25 UhrTja nichts neues.
Aber jetzt weiß man, warum MS genötigt ist ihre kronjuwelen auch auf PS zu bringen. Die Hardware verkauft sich nicht, immer mehr rückläufige zahlen, der gamepass stagniert und ist weit weg vom Ziel.
Ich denke wenn die vkz auf PS nicht viel bringen, dann wird die xbox sparte beerdigt. Wie bereits 2021 erwogen.
Komodo3000
15. Januar 2025 um 14:34 UhrDie großen Knallerspiele kommen bei MS erst seit letztes Jahr. Wenn die nächsten 2 Jahre die immerhin über 40 aktiven Studios ihren Output bringen, und diese Qualitativ gut sind, kann man sich das Wachstum des Game Pass anschauen.
Ich selbst halte das Abo dauerhaft 2 Jahre im voraus aktiv , aber auch nur weil Microsoft es aktuell zulässt diesen für effektiv 2-3€ im Monat für Ultimate laufen zu lassen.
Schon den aktuellen Preis von 17,99 €/Monat würde ich vermutlich nicht zahlen. Selbst wenn ein Kauf teurer ist, bevorzuge ich diesen. Nur durch Dumpingpreise kann man mich von der Disk-Version abhalten.
RoyceRoyal
15. Januar 2025 um 15:00 UhrThe Finals ist F2P und die letzten verbleibenden Spiele die lohnenswert sind (Part2, Returnal, Uncharted, Demons Souls) sind nicht im Gamepass.
Warum sollte man sich das also buchen?