Bislang waren Sony und PlayStation für ihre qualitativ hochwertigen und narrativ angetriebenen Singleplayer-Spiele bekannt. Doch im Jahr 2022 befürchtete die Fans, dass der Hersteller von diesem Weg abkommen könnte, nachdem eine groß angelegte Live-Service-Offensive angekündigt wurde.
Es folgten große Erfolge wie beispielsweise das im letzten Jahr veröffentlichte „Helldivers 2“, aber auch Fehlschläge wie der Helden-Shooter „Concord“, der sich für Sony zu einem regelrechten Desaster entpuppte. Entsprechende Projekte für die Marken „Twisted Metal“ und „The Last of Us“ wurden eingestampft, während „Marathon“ von „Destiny“-Entwickler Bungie weiter auf sich warten lässt.
Dennoch gab PlayStation-Chef Hermen Hulst erst vor wenigen Wochen bekannt, dass man auch für die Zukunft auf Live-Service-Spiele setzen möchte. Doch hat die Strategie von Sony negative Auswirkungen auf die hauseigenen Einzelspieler-Titel? Dazu äußerte sich Shuhei Yoshida, der ehemalige Präsident der SIE Worldwide Studios, in einem Interview.
„Ich würde versuchen, dieser Richtung Widerstand zu leisten“
Yoshida, der Sony erst gestern nach über 31 Jahren verlassen hatte, sprach in der neuesten Ausgabe des Kinda Funny Gamescast über Sonys umstrittene Live-Service-Strategie. „Wenn ich in der Position von Hermen [CEO von Sony Interactive Entertainment] wäre, würde ich versuchen, dieser Richtung Widerstand zu leisten“, erklärte Yoshida. „Vielleicht ist das einer der Gründe, warum sie mich aus dem First-Party-Bereich entfernt haben.“
Allerdings kann Yoshida die Spieler auch beruhigen und gab zu verstehen, dass die Live-Service-Spiele wohl keinen Einfluss auf die Singleplayer-Titel nehmen dürften. Yoshida erzählte: „Nachdem ich gegangen war und Hermen das Ruder übernahm, haben sie Sony viel mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt. Ich glaube nicht, dass sie zu Hermen gesagt haben: ‚Hör auf, diese Einzelspieler-Spiele zu machen‘, sondern: ‚Oh, diese Spiele sind großartig, mach weiter so, und wir geben dir zusätzliche Ressourcen, um an diesen Service-Spielen zu arbeiten.‘“
Sony geht bewusst Risiken ein
Dass Live-Service-Spiele ein gewisses Risiko bieten, weiß auch Sony. Doch in Anbetracht des Potenzials, das solche Titel versprechen können, sei das Unternehmen dafür bereit. „Sie wussten, dass es riskant war. Die Chance, dass ein Spiel in diesem hart umkämpften Genre erfolgreich wird, ist gering“, so Yoshida.
Abschließend sagte er: „Aber das Unternehmen war sich dieses Risikos bewusst und hat Hermen die nötigen Ressourcen und die Chance gegeben, es zu versuchen. Meiner Meinung nach ist das großartig. Hoffentlich werden einige Spiele erfolgreich sein.“
Welche Live-Service-Spiele man von Sony in Zukunft noch erwarten kann, bleibt abzuwarten. Aktuell befindet sich auch ein Multiplayer-Spin-Off der „Horizon“-Reihe in Entwicklung, für das Guerrilla Games offenbar große Pläne hat. Dass sich die Service-Strategie lohnen kann, bewies zuletzt auch das von NetEase veröffentlichte „Marvel Rivals“ auf eindrucksvolle Weise.
Doch es ist gut zu wissen, dass auch hochwertige Singleplayer-Spiele weiterhin ihren Weg auf die PlayStation finden werden.
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Kommentare
Toxicity
16. Januar 2025 um 11:35 UhrWenn man das so hört wirds verständlicher warum er nicht mehr dort ist..
OzeanSunny
16. Januar 2025 um 11:38 UhrYoshida, bester Mann!!
Aber er sagt es ja selbst das Sony sich dessen bewusst ist das so etwas floppen kann.
Und das wenn eins zündet von denen das man direkt gewonnen hat.
Siehe Helldivers 2.
Das Singleplayer Games nicht mehr so aus dem Ärmel geschüttelt werden wie die Generationen davor sollte man eigentlich wissen.
Spiele sind einfach aufwendiger geworden.
Aber für mich passt das in dieser Gen.
Bin zufrieden.
Mehr geht immer aber ist okay
proevoirer
16. Januar 2025 um 11:38 Uhr„Vielleicht ist das einer der Gründe, warum sie mich aus dem First-Party-Bereich entfernt haben.“
Das hört sich sehr undankbar und abgebrüht an
Arantheal
16. Januar 2025 um 11:52 UhrIch habe nie verstanden wie man darauf kommt, dass es jetzt viel weniger SIngel Player Games kommen werden, nur weil Sony jetzt auch Live Service Spiele machen möchte. Ich meine, letztes jahr hat Sony neben den vielen Singel Player Spielen, bloss 2 live Service Spiele veröffentlicht. (Wovon eines ein Flop und das andere ein Mega Hit geworden ist) In diesem Jahr sind neben den Singel Player Spielen wie Ghost of Yotei, Death Stranding 2 oder Lost Sous Aside, noch gar kein Live Service Titel seitens Sony angekündigt worden und ich kann mir in Zukunft auch nicht vorstellen, dass es bei Sony mal ein Jahr geben würde, wo nur Live Service Titel erscheinen würden. Es wird maximal 1-2 Titel pro Jahr in dieser Art geben.
AlgeraZF
16. Januar 2025 um 11:56 Uhr@proevoirer
Dieser Satz von ihm sagt schon alles.
Van_Ray
16. Januar 2025 um 11:58 Uhr@Arantheal: Man braucht halt was zu meckern. Nur weil von Bluepoint ein Remaster oder Remake kommt, heißt das ja auch nicht, dass dafür von wem anders kein neues Spiel kommt.
FOXHOUND
16. Januar 2025 um 12:03 Uhr„Vielleicht ist das einer der Gründe, warum sie mich aus dem First-Party-Bereich entfernt haben.“
Da muss ich zugeben, dass mich das ärgert zu lesen. Aus zweierlei Hinsicht.
Da ich einerseits annahm, dass Yoshida persönlich nicht mehr im 1st Party Programm mitwirken wollte, eben aufgrund des vielleicht nahestehenden Abschieds und weil er selbst ruhiger treten wollte.
Und zweitens, dass ich nicht gedacht hätte, dass man ihn wegen eines Live-Service-Feldversuchs versetzt hätte. Wenn er das nämlich so augenzwinkernd sagt, wird das höchstwahrscheinlich auch der Grund gewesen sein.
Live Service, auch wenn ich persönlich nicht einmal mehr den Unterschied zwischen „Live Service“ und den allermeisten Spielen erkenne, ich kann das gar nicht mehr richtig kategorisieren, da doch alle Spiele fortwährend erweitert werden (es sei denn man heißt WWE2K23, bei dem nach einem Jahr die Server-Lichter ausgehen), ist ja per sé nichts Verkehrtes.
Aber es muss eben passen.
Und die Playstation-Community könnte höchstwahrscheinlich etwas sensibler dahingehend sein festzustellen, dass die wertvolle Zeit und Geld nicht in eine andere große IP fließen.
Sondern in Live-Service-„Schund“, so etwas wie Concord, das gewiss kein reiner Schund war, aber schundhaft mit unserer Zeit umgehen wollte. Das von Fortnite bis Valorant auch noch so viele andere Konkurrenten hatte wie die Anzahl der Anfangsbuchstaben, die alphabetisch dazwischen liegen.
Concord kam mindestens 5 Jahre zu spät, mindestens. Hier herrscht(e) doch eine völlige Übersättigung an comichaften over-the-top Arena-Shootern.
Wenn diese Spiele, die sie da planen, reine Loot-Gräber und künstlerischer als auch spielerischer Einheitsbrei werden, werden auch diese Spiele es schwer haben.
Blablubb, keine Ahnung, Live-Service, Live-Service, diese Begrifflichkeit ist mir einfach so was von über.
FURZTROCKEN
16. Januar 2025 um 12:11 UhrHermen weiss schon, wie der Hase läuft *hulst, hulst*
xRoBx85
16. Januar 2025 um 12:24 UhrMan sieht doch gerade an Marvel Rivals, dass Hero Shooter doch noch erfolgreich sein können und solange immer mal wieder ein Erfolg dabei ist, werden es die Hersteller weiter versuchen.
Snakeshit81
16. Januar 2025 um 12:24 UhrHalte das alles für zu gewagt. Man soll das machen was man gut kann. So wie bei Nintendo. Ich fand Astro Bots genial und man könnte noch soviel raus machen. Helldivers 2 war um ehrlich zu sein auch ein Glücksgriff und man sollte sich nicht auf Glück verlassen. Außerdem ist es nicht mal von Sony wenn ich mich nicht irre.
Snakeshit81
16. Januar 2025 um 12:31 UhrWie ich schon tausend mal hier geschrieben habe. Warum macht man keine Umfragen? Zum Beispiel:
Welche Genres interessiert sie?
Was halten sie von Remakes?
Welche Marken ( Franchise) hat besonders geprägt?
Da gibt es soviel Möglichkeiten. Würdet ihr an solchen Umfragen teilnehmen?
Pitbull Monster
16. Januar 2025 um 12:37 Uhr„erklärte Yoshida. „Vielleicht ist das einer der Gründe, warum sie mich aus dem First-Party-Bereich entfernt haben.“
Ein Grund mehr Hermen nicht zu mögen.
FOXHOUND
16. Januar 2025 um 13:22 Uhr@Pitbull
Als Kojima auf der Suche nach einer geeigneten Engine für Death Stranding war, besuchten er und Cerny als letztes Studio Guerilla Games.
Dort erwartete Hulst Kojima, ohne dass Kojima das wusste, bereits mit einem speziell angefertigten USB-Stick, auf dem der vollständige Source-Code der Decima Engine gespeichert war – den Berichten zufolge umsonst, ohne vertragliche Übereinkunft, als Geschenk.
Hulst wird in seiner Rolle als CEO denselben Zwängen unterliegen wie jeder andere CEO. Dass zwischen Yoshida und Hulst eine Antipathie existierte, glaube ich nicht. Und geht aus Yoshidas Statements zumindest meiner Interpretation nach auch nicht hervor.
Mit der PS5 sehe ich persönlich eine stärkere Ausrichtung auf Profitmaximierung des Playstation Brands wie noch nie, siehe Live Service, aber auch solche Dinge wie Cover-Platten, Farbvarianten, Pro Controller, etc.
Es wirkt auf mich beinahe schon unangenehm, auch wenn eben in der Individualität, bzw. Individualisierung der eigenen Konsolen unstrittig viel Geld zu liegen scheint, auf die sie in allen anderen Playstation Generation zuvor noch nicht gekommen waren.
Aber das ist alles optional. Deshalb: wenn’s funktioniert, gut für sie.
In anderen Bereichen aber ist die Profitmaximierung wirklich nur noch dreist. Denn Controller mit Stick-Drift dürfte es von Haus aus schon nicht mehr geben. Es existiert Technik, die das verhindert.
Und daran wird Hulst sicher Anteil haben, dass sie die Dualsense Controller nicht besser bauen. Alles zum Zwecke des Profits.
Ich persönlich wette:
Würden Playstation das enorme Potenzial darin erkennen, kundenfreundlichere Dinge einzuführen, wie zum Beispiel das Ausmerzen des Stick Drifts, oder aber beispielsweise die Möglichkeit, digital erworbene Spiele ähnlich wie auf Steam zurückvergüten zu können, dann würde das zwar kurzfristig zu einem Umsatzrückgang führen.
Mittel- und erst recht langfristig aber dazu führen, dass sich die kundenfreundlichere Ausrichtung rumspricht und sich als echte Alleinstellungsmerkmale etablierten, die in ihrer Folge nur noch mehr Kunden anlocken als zuvor, und der Umsatz letztendlich sogar dadurch steigt.
Bei der PS5 haben sie das ja schon ein bisschen erkannt. Sie ist wesentlich eleganter gebaut, im Sinne von dass wir sie beispielsweise wesentlich besser reinigen, ja sogar auseinander bauen können. Um die Lebenszeit zu verlängern.
Ich würde mir wirklich wünschen, dass Playstation da weitergehen.
Aktuell kaufen viele Leute pi mal Daumen zwei bis vier Dualsense Controller im Laufe der PS5 Lebenszeit, aufgrund der Stick Drift Problematik.
Sollen sie das doch endlich ausmerzen, die Technik existiert. Und meinetwegen den Dualsense dann eben für 79€ oder 89€ verkaufen. Der dann aber auch mühelos 7 Jahre durchhält.
Es spart Ressourcen, bei allen, auch bei Playstation, und sie sorgten dadurch zusätzlich für gute PR.
Van_Ray
16. Januar 2025 um 13:58 UhrJetzt hast du hier fünfmal was zum Stick Drift geschrieben. Ich hatte bisher fünf verschiedene Dual Sense in der Nutzung und kein einziger davon hatte Probleme mit „Stick Drift“.
Johannes89
16. Januar 2025 um 14:25 UhrNo risk, No Fun, Baby! 😉
naughtydog
16. Januar 2025 um 15:39 Uhr@Van_Ray
Ich hab vier Controller. Drei davon haben absoluten Stickdrift, einer ein ganz kleines Bisschen.
naughtydog
16. Januar 2025 um 15:40 Uhr@Van_Ray
Kannst du am besten ausprobieren, indem du ein Spiel spielst, das dich die Deadzone der Sticks WIRKLICH auf null stellen lässt. Bei Warzone geht das bislang am besten. Dann die Map aufrufen, dort ist null wirklich null. Und ab geht die Fahrt.
xjohndoex86
16. Januar 2025 um 18:13 UhrSehr merkwürdig mit dem „entfernt“, schließlich wollte sich Yoshida ja um den Indie Bereich kümmern, der ihm laut eigener Aussage mehr am Herzen lag. Fakt ist aber dass er seinerzeit hervorragende Arbeit abgeliefert im AAA Bereich und die vllt. stärkste PlayStation Ära überhaupt entscheidend mitgeformt hat.
xjohndoex86
16. Januar 2025 um 18:22 Uhr@VanRay
Das ist halt das Problem, wenn die Freaks die Deadzone auf Null stellen und sich dann wundern, warum die Controllersticks bei normalen-, leichten Verschleiß zu scrollen beginnen. Ist ja nicht ohne Grund, dass die meisten Spiele eine Deadzone von rund 15% voreinstellen. Fühlt sich ja für eine Stickbewegung auch viel besser an. Aber manche müssen halt eine Reaktionszeit von 0,001 Sekunden haben. ^^ Ich habe damals davon nur was bei Cyberpunk 2077 mitgekriegt beim DS4, weil die Menüs von allein nach unten gewandert sind. Aber nur weil die Experten von RED dort anscheinend die Deadzone auf Null gesetzt haben. Sonst noch nie ein Problem damit gehabt.
Icebreaker38
16. Januar 2025 um 20:51 UhrIch erwarte diesbezüglich deutlich mehr von Sony als in 2024.
Sollte das wieder relativ Mau werden mit exclusiven Titeln in 2025 für die ps5, sehe ich langsam dunkle Wolken aufziehen am playstation Horizont.
Samson86
16. Januar 2025 um 23:08 UhrSp sind toll, wenn diese jedoch nur alle 6 Jahre kommen, ist das für Sony einfach viel zu wenig. Jeder Konkurrent hat mittlerweile ein bis zwei sehr gut laufende gaas spiele, die durchgehend deftige gewinne abwerfen. Sony hängt da einfach Jahrzehnte zurück.