Im frühen Jahr 2022 unterstrich Sony seine Absicht, sich künftig verstärkt auf Live-Service-Spiele konzentrieren zu wollen. Zehn Titel dieser Kategorie wollte der Entertainment-Riese bis 2026 auf den Markt bringen, später wurden zwölf daraus. Ein gewagtes Unterfangen für einen traditionellen Hersteller von Singleplayer-Spielen – oder?
Sony wollte keineswegs unvorbereitet an die Sache herangehen. So übernahm der Konzern im selben Jahr den Entwickler Bungie, das Studio hinter dem Online-Ego-Shooter „Destiny“. Für 3,6 Milliarden Dollar hatten die Japaner damit geballte Multiplayer-Expertise eingekauft.
Doch genau diese führte 2023 zur Einstellung der Mehrspieler-Komponente von „The Last of Us Part 2“, nachdem Bungie Bedenken hinsichtlich der langfristigen Monetarisierung geäußert hatte. Bis zur fulminanten Bauchlandung mit dem Helden-Shooter „Concord“, bei der Marktübersättigung und Spielererwartungen mit einspielten, wurden noch weitere Projekte intern eingestellt oder neu bewertet.
Sony hat 7 von 12 Live-Service-Spielen eingestampft
Dies alles lässt nach dem Stand der Dinge bei Sonys Live-Service-Strategie und insbesondere den betreffenden Spielen fragen. Welche Titel befinden sich noch in der Entwicklung, welche zählen schon zu den „Games That Weren’t“? Wir ziehen nachfolgend Bilanz.
Eingestellt:
- The Last of Us Part 2-Multiplayer: Arbeit eingestellt im Dezember 2023
- Marvel’s Spider-Man: The Great Web: Abgebrochen zu einem unbekannten Zeitpunkt, jedoch im Zusammenhang mit dem Insomniac-Hack im Dezember 2023
- Live-Service-Spiel von London Studio: Abgebrochen, das Studio schloss im Februar 2024 seine Pforten
- Twisted Metal: Eingestellt im Februar 2024
- Payback Project (Bungie): Abgebrochen im August 2024
- Live-Service-Spiel von Bend Studio: Abgebrochen im Januar 2025
- God of War-Live-Service-Spiel (Bluepoint): Zu den Akten gelegt im Januar 2025
Veröffentlicht oder in Entwicklung:
- Helldivers 2: Veröffentlicht im Februar 2024
- Concord: Veröffentlicht im August 2024, aber nach nur zwei Wochen dauerhaft offline genommen
- Fairgame$: Im Mai 2023 angekündigt, noch in Produktion
- Marathon: Im Mai 2023 bestätigt, ebenfalls noch in Produktion
- Horizon Online: Weiterhin in Entwicklung
Somit wurden unter der Leitung Sonys schon ganze sieben der zwölf angekündigten Projekte zu Grabe getragen. Und es wäre angesichts dessen freundlich, zu behaupten, dass der Live-Service-Plan der PlayStation-Schmiede damit ins Stocken geraten ist.
Dennoch ist natürlich der massive Erfolg des Koop-Shooters „Helldivers 2“ hervorzuheben. Binnen drei Monaten erreichte das Spiel beeindruckende 12 Millionen verkaufte Einheiten und wurde so zum am schnellsten verkauften PlayStation-Titel aller Zeiten. Zusammen mit den PC-Spielerzahlen konnten in der Spitze um die 750.000 gleichzeitige Spieler erreicht werden.
Es bleibt abzuwarten, ob sich Sonys Fokus aufgrund der bisherigen Live-Service-Schlappe wieder auf das bewährte Einzelspieler-Modell richten wird. Fest steht, dass PlayStation-5-Besitzern hier einige potenzielle Kracher ins Haus stehen. Darunter befinden sich „Ghost of Yotei“, „Death Stranding 2“, „Intergalactic“ und „Marvel’s Wolverine“.
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Kommentare
Squallus Leonardus
18. Januar 2025 um 16:03 UhrFindest du die Strategie sinnvoll KoA? Würdest du dir keinen Kurswechsel wünschen?
KoA
18. Januar 2025 um 17:36 Uhr@ FOXHOUND:
Was etliche Leute zu vergessen scheinen – wenn es um exklusive Spiele bzw. diesbezügliche Spielinhalte geht – ist der Umstand, dass mit dieser Exklusivität oft genug auch hardwareseitige Exklusiv-Merkmale verbunden sind, wie bspw. eine bisher einzigartige DualSense-Funktionalität.
Insgesamt betrachtet, ist Exklusivität in der Sache also meist auch Antrieb für die technologische Fortentwicklung einer betreffenden Plattform und ein wirkliches Konkurrieren zwischen sich (insbesondere auf hardwaretechnischer Ebene) unterscheidenden Plattformen.
Und was die hier größtenteils pauschal einseitig-negativ ausgerichtete Kritik an Service-unterstützten Spielen angeht, wird meiner Ansicht nach deutlich zu wenig auf diesbezüglich durchaus funktionierende Service-Games verwiesen.
„Naughty Dog waren offensichtlich tatsächlich nicht untätig neben der GaaS-Schose,“
So sieht es aus.
play3.de/2023/12/15/naughty-dog-arbeitet-an-mehreren-ambitionierten-singleplayer-projekten/
KoA
18. Januar 2025 um 17:42 Uhr@ Squallus Leonardus:
„Findest du die Strategie sinnvoll KoA?“
Wie sieht’s denn diesbezüglich aus? 🙂 Die Strategie, neben der herkömmlichen Ausrichtung in Sachen Spielentwicklung, zusätzlich verschiedene Service-Game-Projekte anzugehen, hat sich bereits in einigen Fällen durchaus als sinnvoll und erfolgreich erwiesen.
Wer bitte glaubt denn ernsthaft, dass andere im Hintergrund gestartete Spiele-Projekte (abseits von GaaS), im Zuge ihrer Entwicklungsphase nicht ebenso begonnen und aus verschiedensten Gründen vorzeitig wieder beendet wurden und damit ebenfalls Zeit und Ressourcen gekostet haben? 🙂 Meint hier wirklich jemand, dass so etwas ausschließlich die GaaS-Projekte beträfe? 🙂
Samson86
18. Januar 2025 um 19:47 Uhr@KoA
Schön, beim nächsten Mal liest du den Wikipedia Artikel nochmal selbst und vergleichst ihn mit deinem Kommentar.
Gerade der letzte Satz wiederspricht deinem beispielt astrobot wäre n Gaas Spiel. Nicht mal GT trifft auf das Konzept zum.
Xartah
18. Januar 2025 um 20:26 Uhr@KoA Wenn man 12 Life Service Titel auf einmal entwickelt und dann hofft das irgendein Spiel davon erfolgreich wird ,ist das aber verdammt riskant.
Wie ich bereits geschrieben habe hätten zwei oder drei maximal gereicht, am besten zu den gerade erfolgreichsten Marken.
Ein Survival Game im Horizon Universum z.b. oder oder PvE Spider-Man Game,wo man sich die The Ultimate Spider-Man als Vorbild nehmen könnte und mit den Web Warriors das Verbrechen bekämpft.
Bei God of War würde mich nur ein Online Titel interessieren der sich an God of War Ascension orientiert.
RegM1
18. Januar 2025 um 21:26 UhrFairGame$, Marathon sind doch die nächsten Flops mit Ansage, lediglich bei Horizon Online habe ich noch die kleine Hoffnung auf eine gute Erfahrung.
RegM1
18. Januar 2025 um 21:27 UhrUnd für diesen Mist hat man quasi die halbe PS5-Generation geopfert, nur damit man mehr als die Hälfte vorab einstellt…
KoA
19. Januar 2025 um 05:13 Uhr@ Samson86:
„Schön, beim nächsten Mal liest du den Wikipedia Artikel nochmal selbst und vergleichst ihn mit deinem Kommentar.“
Nun, sehr viel besser wäre es an dieser Stelle wohl eher, wenn du beim nächsten Mal dein eigenes Köpfchen bemühst, um mal selbst darüber nachzudenken, was das Wort „Service“ eigentlich inhaltlich überhaupt bedeutet. 🙂
Teilzeitzocker83
19. Januar 2025 um 10:32 Uhr@ KoA
Dein Wikipedia-Auszug ist unvollständig in Bezug auf das, was mit GaaS erreicht werden soll. Mit kostenlosen Inhalten wird in der Regel kaum etwas erreicht, vor allem bei Spielen die nach einmaligem Durchspielen kaum Weiterspielwert haben. Darunter würde auch Astrobot fallen. Ab und zu veröffentlichte kostenlose Inhalte kleineren Umfangs werden nur von einem kleinen Teil der Spielerschaft gespielt, die generieren kein Geld und sie regen in der Regel auch kaum Neuverkäufe des Spiel an. Das ist nicht, was mit GaaS erreicht werden will.
RegM1
19. Januar 2025 um 12:36 Uhr@KoA
Du kannst jetzt weiter so tun als wären quasi alle Titel die mal ein Update bekommen Live-Service, was im Prinzip auch richtig ist, oder du folgst einfach Sony und ihrer Liste der ZWÖLF geplanten Live-Service-Titel und suchst die Gemeinsamkeiten dieser Titel.
Sonst musst du mir erklären, wieso andere zukünftige Titel mit DLC/Content-Updates wie Spider-Man 3, Wolverine, Heretic und co. in der Liste fehlen.
Merkste selbst oder?
Games as a Service bezieht sich zu 99,99% auf Titel die auf engagement farming (durch FOMO/EOMM und co.) ausgelegt sind und damit mehr Einnahmen mit dem ingame-Shop, Battlepasses und co. erzielen wollen.
Suicide Squad ist GaaS/Live-Service, da man einen ingame-Shop, Battlepass und co. hat.
Elden Ring ist kein GaaS/Live-Service, obwohl man ein Addon und Online-Gaming hat.
Ubisoft-Titel z.B. würde ich sofort als GaaS/Live-Service akzeptieren, ingame-Shops sind meist vorhanden, Booster werden verkauft, es gibt mehrere Währungen (z.B. auch Coins für Achievements), exklusive Missionen, meist noch einen Season Pass und nachträglich teilweise noch Addons.
Spiral Galaxy 28948
19. Januar 2025 um 14:57 UhrJemand hat Warhawk erwännt.Es lief zwar Online nicht immer so reibungslos,das war für Sony ja auch noch Neuland aber diese Boden- und Luftkämpfe machten einen Riesenspass.Ich würde einen neuen Teil so feiern.Wäre das nicht ein perfekter Gaas Titel? Das Spiel Free to Play anbieten und mit Cosmetic Artikel und Spezial Warhawks könnten sie das Geld wieder einnehmem.Fortnite macht es ja nicht anders.
supreme-ikari7
19. Januar 2025 um 21:54 UhrLese ich das richtig? Man hat Bluepoint an einem God of War Live Service Spiel arbeiten lassen? Sowas braucht doch kein Mensch!
Neptun226
19. Januar 2025 um 22:00 UhrOh man. Was für ein totalversagen Sony! 🙁
KoA
20. Januar 2025 um 02:30 Uhr@ RegM1:
Es geht bei GaaS nicht im Geringsten um irgendwelche bloßen Verbesserungs-Updates, oder Funktionserweiterungen (Addons), sondern um fortlaufend neue Spielinhalte, zur Motivation einer möglichst anhaltenden Nutzung.
@ Teilzeitzocker83:
„Mit kostenlosen Inhalten wird in der Regel kaum etwas erreicht,[…] generieren kein Geld und sie regen in der Regel auch kaum Neuverkäufe des Spiel an.“
Dennoch fallen auch kostenlose Free-to-play-Inhalte definitiv unter GaaS. Also hört doch auf, „Games as a Service“ weiterhin zwanghaft an irgendeiner direkten finanziellen Monetarisierung festmachen zu wollen. 🙂
KoA
20. Januar 2025 um 04:38 UhrZitat: „Doch was ist unter „Games as a Service“ eigentlich zu verstehen? Grundsätzlich bedeutet es, dass die Arbeit an einem Spiel mit der Veröffentlichung nicht abgeschlossen ist. […]
Eine Erweiterung des Konzepts stellen sogenannte Live-Services dar. Diese können zum einen kostenlose Zusatzinhalte beinhalten – also beispielsweise Ingame-Herausforderungen oder auch Outfits, Levels oder Charaktere. Sehr häufig gehen Live-Services aber auch mit einer Monetarisierung des jeweiligen Spiels einher. Sogenannte Season-Passes bieten dann beispielsweise kostenpflichtige Premium-Inhalte an.“ […]
Ist das Konzept von Games as a Service also nur Augenwischerei? Nein, regelmäßige Updates und sogar kostenlose Inhalte gehören mittlerweile zum Alltag und stärken die Bindung der Spieler an das Produkt.
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TMoD13
20. Januar 2025 um 04:57 Uhralso live service spiele finde ich ansich nichts schlechtes wenn sie gut gemacht sind. wäre auch ziemlich langweilig wenn es nur die selbe art von spielen geben würde und alles gleich ist ohne abwechlung.
es gibt ja genug beispiele von gut gemachten live service spielen die auch richtig spass machen. nicht jedes wird automatisch so ein mega flop wie concord.
Toxicity
20. Januar 2025 um 10:38 UhrSorry leute ich muss mein gaas game spider man2 zocken und danach noch god of War ihr wisst ja die typischen gaas games