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Assassin’s Creed Shadows angespielt: Kann dieses Spiel Ubisoft retten?

So brutal wie nie und so viele Veränderungen wie schon lange nicht mehr: Was steckt hinter dem Animus-Hub? Und wie spielt sich „Assassin’s Creed: Shadows“ nach den Release-Verschiebungen? Antworten liefert die umfangreiche Preview!

Assassin’s Creed Shadows angespielt: Kann dieses Spiel Ubisoft retten?

Eigentlich hätte „Assassin’s Creed: Shadows” nach einer Verschiebung am 14. Februar 2025 erscheinen sollen. Doch Anfang Januar folgte die nächste Hiobsbotschaft: Das Action-Abenteuer wurde erneut verschoben. Diesmal allerdings nur um wenige Wochen auf den 20. März 2025. Man wolle noch mehr Feintuning betreiben und das Feedback der Playtester berücksichtigen, hieß es in der offiziellen Verlautbarung.

Ein Beinbruch ist diese Verschiebung sicher nicht, schließlich erscheinen im Februar mit Titeln wie „Kingdom Come Deliverance 2“, „Monster Hunter Wilds“ oder „Sid Meier’s Civilization 7“ gleich mehrere Hochkaräter. Ubisoft tut gut daran, diesen ein wenig aus dem Weg zu gehen. Schließlich hängt von „Assassin’s Creed: Shadows“ viel ab. Das Unternehmen kämpft derzeit mit der Neuausrichtung und könnte einen Verkaufserfolg nach gescheiterten Projekten wie „Xdefiant“ oder „Skull & Bones“ sicherlich gebrauchen.

In der jüngsten Anspielrunde gewährte man tiefe Einblicke in das kommende „Assassin’s Creed“. Neben dem Prolog war auch eine komplette Quest im Remote-Gameplay anspielbar. Den Anfang jedoch machte ein Trip in den neuen Animus-Hub.

Die Reise in den dunklen Animus

Die Hands-On begann mit einer Reise in den Animus. Diese Hub-Welt besteht grundsätzlich aus vier Kategorien: Memories, Projects, Exchange und Vault. In Memories wählt ihr die Zeit bzw. das „Assassin’s Creed“ aus, welches ihr spielen wollt – in unserem Fall also „Shadows“. Weiterhin sind hier „Valhalla“, „Mirage“ und Odyssey“ aufgeführt.

Projects ist die Heimat für sogenannte Anomalien. Dabei handelt es sich um zusätzliche Missionen, die hochrangige Waffen, Ausrüstung oder auch Schlüssel freischalten. Letztere benötigt ihr wiederum im Exchange-Bereich, wo ihr euer Arsenal auf- und ausbaut. Die Vault stellt dagegen eine Art Kompendium dar und liefert zusätzliche Informationen zum „Assassin’s Creed“-Universum.

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Der ehemals als „Assassin’s Creed Infinity“ angekündigte Animus-Hub startet mit „Shadows” und soll auch in den kommenden Jahren mit Inhalten und weiteren Serienablegern gefüttert werden. Der Animus selbst spielt auch innerhalb der Geschichte des kommenden Abenteuers eine Rolle und wird hier als „dark animus“ präsentiert.

Willkommen im alten Japan

Es folgte der Prolog: Hier lernten wir die Hintergründe der beiden Hauptcharaktere Yasuke und Naoe kennen. Diese Einführung gestaltet sich sehr dialoglastig und es fallen bereits die im Vergleich zu „Assassin’s Creed: Mirage“ deutlich verbesserten Gesichtsanimationen auf. Die Dialogszenen wirken durch die detailreiche Mimik der Figuren noch einen Tick lebendiger und gewinnen spürbar an Film-Atmosphäre hinzu.

Die Wege der Protagonisten könnten kaum unterschiedlicher sein: Yasuke heißt eigentlich Diogo und ist als aus Afrika stammender Sklave dem portugiesischen Priest Alessandro Valigniano unterstellt. Die beiden haben zu Beginn eine Audienz bei dem mächtigen Oda Nobunaga, der allerdings schnell Gefallen an Diogo findet und ihn unter seine Fittiche nimmt. Naoe auf der anderen Seite lernt ihre Kampfkünste von ihrem Vater und rutscht schnell in die Kriegswirren hinein. Mehr möchten (und dürfen) wir an dieser Stelle nicht verraten.

Der Prolog dient in diesem Fall als stimmungsvoller Einstieg in das Japan des 16. Jahrhunderts, welches von Tradition, Gier und Konflikten geradezu zerrissen scheint. Wie Yasuke und Naoe zusammenfinden, ist bislang noch unklar. Fest steht allerdings, dass ihr nahezu immer zwischen den beiden wechseln und so deren individuellen Fertigkeiten nutzen könnt. Die von uns ausprobierte Quest-Reihe drehte sich um eine Intrige unter den Adeligen, die nicht davor zurückschreckten einen kleinen Jungen als Druckmittel einzusetzen.

Die Präsentation der Dialoge und ihrer Charaktere gefiel uns dabei ausgezeichnet. Die erzählte Geschichte wirkte stimmig und hatte mit dem Kind einen emotionalen Anker, der aufgrund seiner Unschuld gut funktionierte. Wir hoffen, dass der Rest von „Assassin’s Creed: Shadows“ auf einem ähnlichen erzählerischen Niveau agiert.

Zwei Helden, zwei Spielstile

Spielerisch unterscheiden sich Yasuke und Naoe massiv voneinander und unterstützen somit unterschiedliche Lösungsansätze. Die wendige Naoe bleibt dem „Assassin’s Creed“-Stil treu. Mithilfe ihres Wurfhakens klettert sie geschwind auf Dächer, eliminiert Widersacher lautlos aus dem Schatten oder schleicht gar völlig unbemerkt an ihnen vorbei. Im Kampf weicht sie Attacken blitzschnell aus und kommt so hinter ihre Kontrahenten. Auch greift sie zu Shuriken, Rauchbomben und Wurfgeschossen. Sofern ihr bereits einen anderen Teil der „Assassin’s Creed“-Saga kennt, werdet ihr hier sofort heimisch fühlen.



Yasuke ist das exakte Gegenteil. Der massige Krieger bewegt sich behäbig und ist mit seiner schweren Panzerung natürlich kein Leisetreter. In der Demo-Version schwang der Riese wahlweise ein Naginata, also eine Art Glefe oder gar eine Teppou – eine stachelbesetzte Keule. Wenig verwunderlich bewegt sich Yasuke deutlich langsamer, richtet dafür aber beträchtlichen Schaden an. Auch sind bei ihm Ausweichbewegungen nicht ganz so erforderlich wie bei Naoe – seine Rüstung schützt ihn gegen schwächere Gegner. Auf Distanz greift er wahlweise zum Langbogen oder gar zur Flinte.

Das Kampfsystem hinter „Assassin’s Creed: Shadows“ basiert wie üblich auf leichten und schweren Attacken sowie Blocks und Paraden. Letztere sind an perfektes Timing gekoppelt, welche ein kurzes Zeitfenster für einen Gegenangriff öffnen. Beide Charaktere besitzen an Cooldowns gekoppelte Spezialaktionen, die ihr mithilfe einer Kombination aus Schulter- und Aktionstasten ausführt.

Yasuke beispielsweise kickt seine Kontrahenten in Sparta-Manier aus dem Weg oder verpasst ihnen eine wuchtige Drei-Schlag-Kombo, die diese durch die Luft schleudert. Naoe dagegen prescht auf sie zu und attackiert mit den Klingen. Darüber hinaus haben beide die Möglichkeit, Verstärkung zu Hilfe zu rufen.  Gerade im Kampf mit mehreren Widersachern erwies sich diese Funktion als enorm hilfreich.

„Assassin’s Creed: Shadows“ inszeniert seine Kämpfe nicht nur mit viel Wumms, sondern auch mit enorm viel (natürlich optionalem) Blut. Wenn Yasuke der letzten Wache eines Bereichs erst beide Arme und danach auch noch den Schädel abschlägt, fühlen wir uns dezent an „Mortal Kombat“ erinnert. „Shadows“ wird definitiv das brutalste „Assassin’s Creed“ bisher.

Was das Gameplay angeht, so fühlten wir uns bei Naoe wohler: Das Schleichen war berechenbarer, während es für die Kämpfe offensichtlich Übung für das richtige Timing brauchte. Einen Eindruck vom Erfahrungssystem konnten wir uns indes noch nicht verschaffen, da es – von einigen hochstufigen Waffen und Ausrüstungsgegenständen zum Ausprobieren abgesehen – nicht integriert war.

Weniger Icons, mehr Spionage

Die vorgestellte Preview-Version führte uns in die Provinz Harima im Süden der Karte. An der Küste gelegen, haben wir hier die Chance, die Hauptstadt Himeji und deren Umgebung zu erforschen. Beispielsweise können wir an Tempeln anhalten und dort beten oder wir nehmen gar Bogenschützen-Challenges an. Darüber hinaus sind die beiden Protagonisten auch wahre Kunstfreunde und bringen besonders malerische Naturschauspiele wie etwa zwei kämpfende Hirsche oder einen Fischreiher bei der Jagd zu Papier.

„Assassin’s Creed: Shadows“ besitzt zweifellos eine stimmungsvolle Atmosphäre, die uns binnen kurzer Zeit in das Spiel abtauchen lässt. Allerdings mangelt es gerade Himeji noch ein wenig an Leben und Gelegenheiten zur Interaktion. Es fühlte sich eher wie eine hübsche Kulisse mitsamt Statisten denn wie eine echte Stadt an. Wir hoffen, dass sich das bei späteren Örtlichkeiten noch ändern. Die Reisfelder und Tempel wiederum wirkten belebter: Wir treffen auf den Feldern arbeitende Bauern an oder Menschen, die zwischen Stadt und Land pendeln.

Ubisoft passt die Erkundung der Spielwelt spürbar an. Man geht weg von der Icon-Flut früherer Tage. Müssen wir in Missionen Zielpersonen treffen, erhalten wir lediglich einige Hinweise, wo sie sich befinden – ähnlich wie etwa in „Gothic“.

Es gibt aber keinen Marker, der uns direkt zu ihr führt. Als wir beispielsweise in einer Burg mehrere verkleidete Shinobi entdecken und ausschalten sollen, müssen wir zunächst das Areal per Beobachten-Funktion absuchen. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Hinweise sehr eindeutig sind und wir schnell unsere Ziele entdeckten. Insgesamt aber sorgt diese Veränderung dafür, dass wir auch die Umgebung besser wahrnehmen.



Für die etwas größeren Suchaufgaben im Spiel können wir auch Spione entsenden, die dann auf Informationen für uns bereithalten. Diese Funktion klingt spannend und verheißungsvoll, muss allerdings auch entsprechend in die Spielwelt eingebettet sein. In der kurzen Quest-Reihe der Preview-Version waren Spione noch nicht vonnöten.

Einschätzung: gut

Auch wenn es aufgrund der Release-Verschiebungen vielerorts Zweifel an „Assassin’s Creed: Shadows“ gab: Die drei Stunden Hands-On vergingen wie im Fluge. Technik und Präsentation passen, die Unterschiedlichkeit von Yasuke und Naoe steht „Assassin’s Creed“ ebenso gut zu Gesicht wie das seit langem überfällige Setting des Japans im 16. Jahrhundert. So waren die ersten Stunden ein guter Mix aus „nach Hause kommen“ und „etwas Neues ausprobieren“.

Ein kleines Fragezeichen steht indes hinter dem Design der Spielwelt. So hübsch das mittelalterliche Japan ist, so fühlte es sich doch bisweilen stark nach einer Hochglanz-Kulisse an. Hier mangelte es uns an Dynamik und Interaktion. Allerdings hatten wir in der knapp dreistündigen Demo auch lediglich Zugriff auf einen kleinen Ausschnitt der Karte.

Alles in allem jedoch hinterließ „Assassin’s Creed: Shadows“ einen guten bis sehr guten Gesamteindruck. Die Kämpfe waren wuchtig, aber vor allem auch fordernd, die Stealth-Passagen blieben der Marke treu und technisch ist „Shadows“ ein deutlicher Schritt nach vorne. Wir blicken also trotz oder gerade wegen der Verschiebungen hoffungsvoll Richtung März und freuen uns auf ein längeres Kennenlernen mit Yasuke und Naoe.

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Kommentare

OzeanSunny

OzeanSunny

23. Januar 2025 um 18:06 Uhr
proevoirer

proevoirer

23. Januar 2025 um 18:22 Uhr
xjohndoex86

xjohndoex86

23. Januar 2025 um 18:25 Uhr
Katsuno221

Katsuno221

23. Januar 2025 um 18:28 Uhr
Plastik Gitarre

Plastik Gitarre

23. Januar 2025 um 18:43 Uhr
_YoungAvenger_

_YoungAvenger_

23. Januar 2025 um 20:19 Uhr
Icebreaker38

Icebreaker38

23. Januar 2025 um 20:59 Uhr