Nach einer ersten Prognose, die ein moderates Wachstum für das laufende Geschäftsjahr vorsah, musste Electronic Arts die einstigen Erwartungen revidieren. Der Publisher geht inzwischen von einem Rückgang der Nettobuchungen aus. Besonders die Performance von „EA Sports FC 25“ während der Weihnachtszeit sowie die Spielerzahlen von „Dragon Age: The Veilguard“ haben zu dieser Korrektur beigetragen.
Laut vorläufigen Zahlen konnte „Dragon Age“ in den drei Monaten bis zum 31. Dezember 2024 rund 1,5 Millionen Spieler erreichen. Dies entspricht etwa der Hälfte der ursprünglichen Erwartungen des Unternehmens.
„Global Football“ wiederum hatte zwei Geschäftsjahre in Folge ein zweistelliges Wachstum der Nettobuchungen verzeichnet. Das Franchise erlebte jedoch eine Verlangsamung, da die anfängliche Dynamik im dritten Quartal des Geschäftsjahres nicht bis zum Ende anhielt.
Mehr als eine halbe Milliarde weniger
EA erwartet nun für das dritte Quartal Nettobuchungen in Höhe von rund 2,21 Milliarden US-Dollar. Für das gesamte Geschäftsjahr korrigierte das Unternehmen die Prognose auf eine Spanne von 7 bis 7,15 Milliarden US-Dollar – deutlich weniger als die zuvor prognostizierten 7,5 bis 7,8 Milliarden US-Dollar.
Andrew Wilson, CEO von EA, äußerte sich zu den aktuellen Entwicklungen: „Im dritten Quartal haben wir in unserem gesamten Portfolio weiterhin qualitativ hochwertige Spiele und Erlebnisse geliefert. Allerdings blieben Dragon Age und EA Sports FC 25 hinter unseren Erwartungen hinsichtlich der Nettobuchungen zurück.“
Ein zentraler Faktor für den Rückgang sei die Verlangsamung der „EA Sports FC 25“-Verkäufe während der umsatzstarken Weihnachtszeit. EA reagierte mit einem Gameplay-Update zur Saisonmitte, das laut Unternehmensangaben positiv aufgenommen wurde. „Das positive Feedback der Spieler und die ersten Ergebnisse sind ermutigend“, so Wilson.
Trotz der aktuellen Entwicklung bleibt EA optimistisch. Finanzchef Stuart Canfield betonte, dass für das kommende Geschäftsjahr ein Wachstum erwartet wird, da “weitere unserer legendären Franchises” auf den Markt kommen werden.
„Wir achten weiterhin darauf, Investitionen für zukünftiges Wachstum mit operativer Disziplin in Einklang zu bringen und bleiben dem langfristigen Finanzrahmen von EA verpflichtet“, so Canfield weiter.
Dragon Age mit 1,5 Millionen Spielern, doch was bedeutet das?
„Dragon Age: The Veilguard“ war als vierter Teil der beliebten RPG-Reihe nach mehrfachen Neustarts in der Entwicklungsphase lang erwartet worden. Bei der Angabe von 1,5 Millionen Spielern stellen sich letztlich Fragen. Einerseits ist es bemerkenswert, dass Electronic Arts in der Pressemeldung nur von “Dragon Age” spricht, “The Veilguard” aber nicht explizit benennt.
Da es sich bei der Zahl der genannten Spieler nicht um Stückverkäufe handelt, muss ebenfalls berücksichtigt werden: “Dragon Age: The Veilguard” war auch als Teil des Play-Pro-Abonnementdienstes von EA verfügbar. Darüber hinaus ist nicht zweifelsfrei klar, ob EA die Testversion des Spiels, die über das günstigere EA Play-Abonnement erhältlich war, in die Zahl von 1,5 Millionen einrechnet.
Unabhängig von der Situation rund um “Dragon Age: The Veilguard” haben es Produktionen dieser Art zunehmend schwerer. Da die Zeit der Spieler immer mehr von einer begrenzten Anzahl an Live-Service-Spielen in Anspruch genommen wird, gestaltet es sich für neue Einzelspieler-Titel herausfordernder, bedeutende Erfolge zu erreichen.
Im Jahr 2023 war “Starfield” der einzige Einzelspieler-Titel, der es unter die Top 10 der zugriffsstärksten Spiele schaffte. 2024 war “Black Myth: Wukung” eine beeindruckende Ausnahmeerscheinung.
BioWare, das Entwicklerstudio hinter „Dragon Age: The Veilguard“, musste in den letzten Jahren mehrere personelle Veränderungen durchlaufen. Zuletzt verließ Game Director Corine Busche das Unternehmen, um ein anderes Angebot anzunehmen.
Mit einer strategischen Neuausrichtung und der Erwartung eines Wachstums im Geschäftsjahr 2026 setzt EA darauf, die aktuellen Herausforderungen zu überwinden. Die vollständigen Finanzergebnisse des Unternehmens werden am 4. Februar 2025 veröffentlicht.
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Kommentare
Horst
23. Januar 2025 um 09:20 UhrTja, die Wahrheit kommt eben doch irgendwann raus. Aber hier ist erschreckend, wie Publisher mit den Zahlen spielen und drehen können, um sich besser darzustellen! Einfach unsäglich!
BTW: Ihr schafft es echt nicht einmal, den Namen Corinne Busche richtig zu schreiben, oder? 😀 😀
Piely
23. Januar 2025 um 09:28 UhrEin jährliches Update und ein woke spiel. Ist doch verständlich
Tobi123
23. Januar 2025 um 10:07 UhrWieso denn das? Vor ein paar Wochen wurde mir hier von den üblichen Verdächtigen doch noch versichert, dass Dragon Age ein absolut phantastisches Spiel geworden ist, das sich blendend verkauft und nur ich auf dem Holzweg bin?
RegM1
23. Januar 2025 um 10:18 Uhr„Im Jahr 2023 war “Starfield” der einzige Einzelspieler-Titel, der es unter die Top 10 der zugriffsstärksten Spiele schaffte. 2024 war “Black Myth: Wukung” eine beeindruckende Ausnahmeerscheinung.“
Sorry, aber Singleplayer-Erfahrungen müssen sich nicht mit Live-Service-Titeln messen, was das Engagement, also verbrachte Zeit im Spiel angeht, vor allem Starfield war einfach nur ein gestrecktes Gurkenspiel, welches in der Statistik auftaucht, weil es eben nicht wie andere AAA-Titel nach 5-25 Stunden vorbei war.
Live-Service sind häufig Free2Play und nutzen Tricks wie EOMM (Engagement Oriented Matchmaking) oder FOMO (Fear of missing out) um die Spieler möglichst süchtig zu machen, zudem sind Multiplayer-Spiele eben durch Abwechslung geprägt, da man stets neue Mitspieler hat und sich jeder komplett anders verhält.
Daher kann man diese Spiele auch mehrere Jahre ohne große Abnutzungserscheinungen zocken.
Zum Thema:
Wenig überraschend, die Analysten lagen mal wieder falsch, da hatte man teilweise schon von 3+ Millionen Exemplaren geredet, während ich basierend auf den vorhandenen Informationen (japanische Verkaufszahlen, Vergleiche in Europa mit Outlaws und co.) bis Ende Dezember ca. 1,2 Millionen geschätzt habe, was den Effekt des massiven 35% Sales (nach wenigen Wochen) schon berücksichtigt.
Allerdings spricht der Artikel ja von 1,5 Millionen Dragon Age Spielern, womit weder klar ist, ob nur Veilguard gemeint ist und es bedeutet ebenfalls, dass man mindestens die Monatsabos von EA Play Pro mit in die Zahlen gemischt hat.
Für mich war Veilguard eine riesige Enttäuschung und nein, die Hauptgründe dafür sind nicht der Grafikstil oder die Fantasiepronomen, sondern das Gameplay (Puzzles für Hirntote, ständig wiederholende Attacken etc.) und die Geschichte (kaum RPG-Elemente/Entscheidungen und belangloses Füllmaterial an jeder Ecke).
Khadgar1
23. Januar 2025 um 10:40 UhrNur 1,5M Exemplare von 3M, inklusive Abo und des extrem frühen Preisverfalls. FC25 auch hinter den Erwartungen.
Ihr glaubt nicht wie sehr mir das Herz blutet. So ist das, wenn man solche Gräuel entwickelt und dann ingame auch noch so tut, als wären Gamer schwer von Begriff. Und die Leute noch so „yeah geiles Game, danke Corinne“
Systemsüffisanz
23. Januar 2025 um 11:58 UhrGibt ja doch noch gute Nachrichten aus der Videospiel Branche. 🙂
TMoD13
23. Januar 2025 um 12:51 Uhrea fc 25 ist sogar richtig verhasst in der eigenen community und content creatoren…wundert mich nicht bei einem game was immer mehr zum gambeling sowohl auf dem als auch neben den platz geworden ist…
Gam3r
23. Januar 2025 um 13:02 UhrAlso ich habe DA Inquisition gezockt und das EA bestimmt mitgezählt.
Auch selten so einen Mist gehört: „Da die Zeit der Spieler immer mehr von einer begrenzten Anzahl an Live-Service-Spielen in Anspruch genommen wird, gestaltet es sich für neue Einzelspieler-Titel herausfordernder, bedeutende Erfolge zu erreichen.“
Gute SP Games werden gezockt und dann kehrt man zu seinem MP Game zurück. Warum sollte man auch GOW, BMW usw. immer und immer wieder zocken? Klar, einige machen das, aber normalerweise zockt man ein Game, wenn es gut ist, zockt man es sogar durch und wenn man Bock hat, macht man noch Platin.
Ich habe bei BG3 400+ Stunden, da lachen GaaS Gamer ganz müde drüber.
Stefan-SRB
23. Januar 2025 um 13:09 UhrTja EA da hättet ihr mal dem neuen Bioware mehr über die Schultern gucken sollen, dann hättet ihr gemerkt was da für ein Quatsch entwickelt wurde. Überraschend ist, dass EA FC 25 sich unter den Erwartungen verkauft, dachte da gibt’s immer noch genug Lemminge die das Day 1 für 80€ kaufen. Alles in allem gute Nachrichten.
Horst
23. Januar 2025 um 13:21 Uhr@Gam3r: Fand den Satz auch palle. Ich spiele nicht ein einziges Live-Service-Game! Kenne sehr viele Gamer, die nur rein SP-Spiele daddeln, und auf MMO’s, GaaS etc. komplett verzichten. Andersrum gibt es sehr viele Leute, die nur MMO’s etc. spielen… Die Aussage ist mehr als schwammig!
Hansi1211
23. Januar 2025 um 13:48 UhrVeilguard ist mir egal, aber schön, dass sich die FIFA Rotze nicht mehr so gut verkauft