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Europäische Union: Verkauf von Videospiel-Hardware an Russland soll verboten werden

In der Vergangenheit wurde Videospiel-Zubehör immer wieder für militärische Zwecke genutzt. Darunter zur Steuerung von Drohnen. Mit einem Verkaufsverbot möchte die EU verhindern, dass Hardware wie Controller nach Russland verkauft und von der russischen Armee zweckentfremdet wird.

Europäische Union: Verkauf von Videospiel-Hardware an Russland soll verboten werden

Schon kurz nach dem völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine durch die russische Föderation im Februar 2022 reagierte der Westen entschieden.

Die USA und Europa unterstützten die Ukraine nicht nur militärisch. Auch umfangreiche Sanktionen wurden auf den Weg gebracht. Die diversen Konsolenhersteller und Publisher schlossen sich den Sanktionen an. So wurde zum einen der Verkauf von Konsolen oder Spielen in Russland und Weißrussland weitestgehend eingestellt. Des Weiteren wurden Spieler aus den beiden Länder aus Online-Diensten oder von Servern von Online-Titeln verbannt.

Berichten zufolge bringt die Europäische Union aktuell eine weitere Sanktion auf den Weg. Demnach soll der Verkauf von Videospiel-Hardware wie Controllern an Russland unterbunden werden. Doch welche Gedankengänge stecken hinter diesem Schritt?

Videospiel-Hardware kommt im Militär zum Einsatz

Mit dem Verbot des Verkaufs von Videospiel-Hardware an Russland trägt die Europäische Union dem Umstand Rechnung, dass Zubehör wie Controller mittlerweile verstärkt im militärischen Bereich zum Einsatz kommt. Die ukrainische Armee nutzt beispielsweise Valves Steam Deck für die Steuerung von Geschütztürmen.

Die US-Army wiederum verwendet für die Steuerung ihrer modernen Raketen teilweise ebenfalls Gamepad-ähnliche Controller. Auch außerhalb des Militärs wird immer wieder auf Gaming-Controller zurückgegriffen.

Darunter beim verunglückten Mini-Uboot „Titan“, bei dessen Steuerung ein Logitech F710-Gamepad zum Einsatz kam.



Um zu verhindern, dass die russischen Streitkräfte Zubehör wie Gaming-Controller im Rahmen ihres Angriffs auf die Ukraine zweckentfremden, möchte die EU ein Verbot für den Verkauf entsprechender Hardware erlassen. An für sich ein nachvollziehbarer Schritt. Laut Experten dürfte das Ganze in der Praxis jedoch kaum einen Unterschied machen.

Laut Olena Bulousova, einer Expertin für militärische Dual-Use-Güter von der Kiewer Hochschule für Wirtschaft, wird das Verbot „keine signifikanten Auswirkungen haben, da die meisten Betreiber auf in China hergestellte Controller angewiesen sind, die auf Online-Marktplätzen in Russland erhältlich sind.“

Sanktionen zielen auf das russische Militär

Ungeachtet der Meinung von Experten hält die Europäische Union an diesem Schritt fest. Wie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas angibt, könnte die Europäische Kommission weitere Sanktionen auf den Weg bringen, um zu verhindern, dass Produkte und Güter, die von der russischen Armee genutzt werden können, den Weg nach Russland finden.

„Wir untersuchen wirklich alle möglichen Dinge, die Russland dabei helfen, diesen Krieg zu führen, um sie auf die Sanktionsliste zu setzen“, führte Kallas aus.



Der nächste Schritt könnte darin bestehen, einen allgemeinen Verkaufstopp für Konsolen nach Russland zu erlassen, „da diese zweckentfremdet werden können, um Drohnen zu steuern.“

In Kombination mit den aktuellen Sanktionen würde dies einem kompletten Verkaufsverbot von „Konsolen und Gaming-Controllern, Flugsimulator-Controllern und andere Eingabegeräten entsprechen, die zur Steuerung von Drohnen geeignet sind.“

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