In der letzten Woche machte Microsoft wohl endgültig klar, dass es das Unternehmen mit seiner zukünftigen Multiplattform-Strategie definitiv ernst meint.
So kündigte Microsoft mit „Forza Horizon 5“ nicht weniger als den erfolgreichsten Xbox-Titel dieser Konsolengeneration für die PS5 an. Eine Entwicklung, die in den letzten Tagen diverse Branchenveteranen auf den Plan rief. Beispielsweise lobte der ehemalige PlayStation-Manager Adam Boyes die Weiterentwicklung von Microsoft und sprach von einer Neuausrichtung, bei der „es keine Opfer gibt“.
Auch der Ex-PlayStation-Boss Shawn Layden verlor in einem Interview ein paar Worte über Microsofts Multiplattform-Ausrichtung. Laut Layden handelt es sich bei dieser vor allem aufgrund der steigenden Entwicklungsbudgets um einen nachvollziehbaren Schritt.
Wie möchte Microsoft zukünftig Konsolen verkaufen?
Bekanntermaßen bestätigte Microsoft bereits im letzten Jahr die Arbeiten an einer neuen Konsole. Unbestätigten Berichten zufolge könnte die Xbox der nächsten Generation Ende 2026 erscheinen. Laut Layden dürfte die Multiplattform-Strategie von Microsoft dazu führen, dass das Unternehmen zukünftig Probleme bekommt, eine Konsole an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen.
Schließlich sorgt die neue Ausrichtung dafür, dass selbst die größten Xbox-Titel auf anderen Plattformen wie den PlayStation-und Nintendo-Konsolen landen. Wie das Beispiel „Forza Horizon 5“ verdeutlicht.
„Multiplattform ist eine Strategie. Insbesondere in einer Welt, in der die Entwicklungskosten so dramatisch steigen“, sagte Layden, als er nach seiner Meinung zu Microsofts neuer Vorgehensweise gefragt wurde. „Aber was macht das mit ihrer Marke?“
„Es erschwert die Schaffung von FOMO (Fear of Missing Out, also der Angst, etwas zu verpassen). Denn eigentlich versucht man, alle auf die eigene Plattform zu ziehen, indem man sagt: Wenn du nicht hier bist, verpasst du etwas. Aber wenn es auf allen Plattformen verfügbar ist, verliert man eine dieser Marketingtaktiken.“
Xbox‘ Wandlung in einen Entertainment-Anbieter
Laut Layden könnte Microsoft mit der neuen Ausrichtung nicht nur auf den Pfaden von Sega wandeln und sich in einen erfolgreichen Multiplattform-Publisher verwandeln.
Wie der ehemalige PlayStation-Boss ausführte, sieht er in Xbox mittlerweile einen Entertainment-Anbieter und nicht mehr nur einen Hersteller und Vertreiber von Discs.
„Wir haben das schon einmal gesehen. Ich war in der Branche, als Sega seine Dreamcast-Titel auf die PS2 brachte. Mit der Zeit wurde Sega dann zu einem reinen Softwareunternehmen und hat in dieser Hinsicht eine großartige Transformation durchlaufen“, fuhr Layden fort. „Es gibt also einen historischen Präzedenzfall.“
„Wenn wir darüber nachdenken, könnte man die Analogie ziehen, dass PlayStation vielleicht HBO ist, Microsoft Netflix und Nintendo Disney. Ihre Aufgabe ist es dann, unglaublich interaktive und fesselnde Unterhaltung an so viele Menschen wie möglich zu bringen.“
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Kommentare
tobias98
03. Februar 2025 um 08:29 UhrEs wird Zeit die Entwicklungskosten zu senken.
Renello
03. Februar 2025 um 08:36 Uhr„PlayStation vielleicht HBO ist, Microsoft Netflix und Nintendo Disney“
Aua, Treffer, versenkt…
HBO hat die beste Qualität und liefert nicht sooo oft. Netflix bringt sehr viel Standardfutter und hat ab und an mal nen Glückstreffer und Disney hat seine Marken und rennt qualitativ komplett hinterher.
Afgncaap
03. Februar 2025 um 08:38 UhrJa… Gibt aber einen kleinen Unterschied:
SEGA muss „nur“ Spiele verkaufen – und tut das auch. Kein SEGA Gamepass, der die eigenen Verkäufe kannibalisiert und wo man regelmäßig Fremdtitel einkaufen muss.
Echodeck
03. Februar 2025 um 08:43 Uhrwird wohl eher so laufen das Microsoft auf der Betriebssystem Seite, ein neuen Xbox OS bringt das sich speziell an die ganzen Gaming PC wie dem Steam Deck ausrichten wird und wir dann alle halbe Jahr irgendeine neue Gaming Maschine sehen werden. Mit dem erfolg des Steam Decks könnte das diesmal sogar funktionieren.
Echodeck
03. Februar 2025 um 08:45 Uhr@Afgncaap wer hier aufmerksam mitliest…. genau das hat Sega vor einen eigenen ABO Dienst wie den Gamepass
BaArEi
03. Februar 2025 um 09:08 UhrIch persönlich glaube, dass MS mit der nächsten Konsole etwas machen wird, was weder Sony noch Nintendo können. Und zwar die Vorteile von PC und Xbox zu verschmelzen, indem sie anstatt Xbox OS Windows als OS für die Konsole verwenden. Größte Herausforderung dabei wird sein die bestehende Xbox Bibliothek auch auf Windows lauffähig zu machen. (beispielsweise durch Emulation) Ansonsten müssen sie eigentlich nur in Windows auch eine Xbox-Oberfläche implementieren, die man komplett mit dem Controller bedienen kann.
Damit könnten sie meiner Meinung nach folgendes Punkte/Vorteile umsetzen:
– Entwicklung nur noch für Windows: folglich keine Kosten mehr für Entwicklung/Portierung auf Xbox
– Xbox Play Anywhere: Alle zukünftigen Spiele wären damit automatisch Play Anywhere
– Vollumfänglicher MOD-Support
– Einbindung weiterer Stores (Steam, GOG, Epic): Damit hätte man Day One alle Spiele der Xbox und alle PC Spiele (Funfact: mit Verzögerung sogar die zukünftigen PS Games) –> Mit Xbox und Switch 2 hätte man komplett alles abgedeckt
– Abschaffung von Gebühren fürs Online zocken (man darf ja noch träumen)
– Beziehen von Spielen über Key-Seller (auch jetzt schon möglich)
– Savegames ohne Abozwang (Auch jetzt schon kostenlos)
keepitcool
03. Februar 2025 um 09:11 UhrSollte MS allerdings SteamOS auf die nächste Xbox bringen die gerüchteweise Ende 26 erscheinen soll kannst aber doch spannend werden. Nicht im Sinne des „Konsolenkrieges“, der ist vorbei….aber für Leute die mit einem PC liebäugeln, kein Interesse an Handhelds haben und High End PCs zu teuer sind könnte das interessant werden…
XiscoBerlin
03. Februar 2025 um 09:20 UhrMir gefällt deren neue Strategie, noch mehr gute Games für die PlayStation. 🙂
Maka
03. Februar 2025 um 09:36 Uhr@ BaArEi
Nette These, aber sofern man die 30% kassieren möchte, muss man möglichst andere Stores von seinem System fern halten. Daher kann ich mir eine art Xbox mit Steam nicht vorstellen, denn nur so bekommt der Laden auch Geld ohne ein eigenes Produkt verkaufen zu müssen. Man hält einfach bei jedem Verkauf von EA, Ubi, Take2 usw die Hand auf… das ist auch der Grund, warum jeder der großen einen eigenen Store anbieten bzw angeboten haben: die 30% selbst einstecken.
Vielleicht ist Valve selbst ein paar Monate eher dran und bringt seine Steam-Machine (Headless Steamdeck für den TV, quasi eine stationäre Konsole) noch bevor Microsoft zu diesem Rundumschlag ansetzen kann. Spätestens dann werden die Karten tatsächlich neu gemischt für den Markt der „am-TV-Spieler“ die eben kein Bock auf MS/Windows haben.
BaArEi
03. Februar 2025 um 09:48 Uhr@Maka
Ja das stimmt schon. Wenn MS Steam als Platzhirsch zulassen würde auf der Xbox besteht die Gefahr, dass die Leute über Steam kaufen. Da allerdings MS ja immer mehr Multi geht, müssen sie meiner Meinung nach nun mal Alleinstellungsmerkmale/Vorteile bieten, die eben Sony und Nintendo nicht bieten können. Und ich denke, dass das zulassen anderer Stores schon eine starke Ansage wäre.
Letztendlich müsste MS entsprechende Anreize bieten, damit die Leute im Xbox Store einkaufen und nicht bei Steam. Beispielsweise dass die Spiele dann eben auch alle gestreamt werden können (LG TV, Samsung TV, Fire TV Stick und alle Geräte mit Browser bzw. App)
Außerdem darf man meiner Meinung nach eines nicht vergessen. Würde MS gar keine Konsole mehr bringen, dann bricht ihnen der 30% Cut von Thirds sowieso komplett weg. Also doch lieber eine Konsole mit starken Argumenten liefern und in Kauf nehmen, dass einige oder gar der Großteil dann bei Steam kauft als komplett darauf zu verzichten. Wenn MS keine starken Alleinstellungsmerkmale mit der neuen Konsole liefert und die Multi Strategie weiter ausgebaut wird, dann werden die Absatzzahlen der Konsole auch immer weiter sinken und die Einnahmen durch Thirds somit auch immer weniger.
Jordan82
03. Februar 2025 um 09:55 Uhr@BaArEi
Dann kann man gleich einen PC kaufen das passende OS besorgen fertig aber einen gefallen tun würde sich MS nicht , weil sie ja noch Third Party Titel in ihrem Store absetzen wollen da würde dann keiner mehr kaufen .
Afgncaap
03. Februar 2025 um 10:00 Uhr@Echodeck
Hat vor. Hat aber noch nicht. Und ob sie dann noch Verkäufe haben, steht auch auf nem anderen Blatt. Plus: Sie werden keine Unsummen für Fremdkäufe bezahlen UND eine unverkaufte Hardware mitschleppen müssen.
Jordan82
03. Februar 2025 um 10:09 UhrWas bei MS gut kommen könnte ein Konsolen OS für den Wohnzimmer Gaming PC .
BaArEi
03. Februar 2025 um 10:16 Uhr@Jordan82
Dass gar keiner mehr im Windows/Xbox Store kaufen würde glaube ich nicht. Klar mit Steam würden sehr viele tatsächlich bei Steam kaufen. Allerdings kann MS schon auch Anreize bieten in ihrem Store. So könnten Sie die Rückgabepolitik von Steam übernehmen usw. Auch Leute die bisher eine Xbox hatten und z.B. Wert auf Gamescores legen werden tendenziell eher wieder bei MS kaufen. Oder das oben schon erwähnte Streaming. Da gäbe es schon einige Stellschrauben, mit der MS die Attraktivität des eigenen Stores erhöhen könnte.
„Was bei MS gut kommen könnte ein Konsolen OS für den Wohnzimmer Gaming PC .“
Dass Xbox OS für normale PCs freigegeben wird halte ich für ausgeschlossen. Aber die Xbox-UI in Windows zu integrieren halte ich für sehr wahrscheinlich. Ich verstehe sogar ehrlich gesagt nicht, warum sie das nicht schon längst gemacht haben.
Jordan82
03. Februar 2025 um 10:24 Uhr@BaArEi
Ist ja nicht nur Steam dann wenns alle PC Launcher hätte dann käme noch EA , Ubi, Epic ,Gog usw dazu .
Viellicht bringt MS ja auch ein umschaltbares OS was man dann auf Gaming schalten kann , dazu noch einen Surface Xbox PC oder man kann sich selbst einen bauen das wäre Okay .
Bei mir ist das alles kein problem hab alles im Game Room aber man könnte dann noch einen ins Wohnzimmer packen .
Murli
03. Februar 2025 um 10:47 Uhrtobias98
03. Februar 2025 um 08:29 Uhr
Es wird Zeit die Entwicklungskosten zu senken.
wenn das aber auf Kosten der Gamer geht steigen diese auf die Barrikaden
der Umgangston wird immer toxischer wenn mal was nicht passt
OzeanSunny
03. Februar 2025 um 10:50 UhrIch finde es sehr gut das sie Multi werden.
Damit kann jeder leben.
Vor allem spart man sich Geld für unterschiedliche Hardware.
Und man sieht ja auch bei Kingdom Comes Delivery das die Xbox qualitativ nicht besser aussieht.
Ganz im Gegenteil.
Die Xbox und PlayStation waren sich einfach zu ähnlich.
Nur wie im Artikel erwähnt spielt Sony in der HBO Liga und Microsoft weiter unten.
KaIibri-96
03. Februar 2025 um 10:59 Uhr@Renello
„Disney hat seine Marken und rennt qualitativ komplett hinterher.“
Wenn einer am besten abliefert dann ja Nintendo und die sind die einzigen, die die Wurzeln von Gaming nicht vergessen haben. 🙂
Vielleicht bezog er sich bei dem Vergleich eher auf „familientauglich“ oder „etwas für jede Altersgruppe“.
KaIibri-96
03. Februar 2025 um 11:00 Uhr@Afgncaap
Ein Sega Pass soll wohl kommen. Dazu gab es vor kurzem eine News.
Sega muss aber keine Hardware für die Cloud produzieren, was Microsoft weiterhin muss.
alphakevin
03. Februar 2025 um 11:39 UhrMS wird multi Publisher.
Wenn die dann die Zahlen sehen vom Verkauf und dann die GP zahlen bin ich Mal gespannt was passiert.