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PS5 & PS4: Warum der PlayStation Store mit minderwertigen Spielen überflutet wird

Der PlayStation Store und andere Anbieter werden zunehmend mit qualitativ fragwürdigen Spielen überladen - beworben häufig mit KI-generierten Assets und irreführenden Store-Seiten. Ein aktueller Bericht zeigt, warum dieses Problem existiert.

PS5 & PS4: Warum der PlayStation Store mit minderwertigen Spielen überflutet wird

In den vergangenen Monaten häufen sich Berichte über eine wachsende Zahl minderwertiger Spiele im PlayStation-Store und auf anderen Plattformen. Diese Titel sind oft einfach gehalten, nutzen generative KI für Grafiken und enthalten übertriebene Versprechen zur Spielmechanik.

Während einige Plattformen strengere Prüfverfahren haben, scheinen vor allem Sony, Nintendo und Valve nur begrenzte Maßnahmen zu ergreifen. Dies führt dazu, dass hochwertige Titel zunehmend in den Hintergrund gedrängt werden.

Wie minderwertige Spiele den PlayStation Store dominieren

Immer mehr dieser sogenannten „Shovelware“-Titel erscheinen nahezu täglich unter anderem im PlayStation Store. Dabei handelt es sich häufig um einfache Simulationsspiele mit wenig Inhalt, schlechter Steuerung und täuschenden Store-Seiten. Die Entwickler setzen gezielt auf Rabattaktionen oder ähnliche Namen bekannter Spiele, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Die Journalistin Rebekah Valentine von IGN beleuchtet in einem ausführlichen Bericht die Hintergründe dieses Problems. Dabei zeigt sie nach Gesprächen mit Entwicklern auf, dass die Veröffentlichung im PlayStation-Store und in anderen Shops relativ einfach ist.

Allgemein läuft ein Freigabeprozess wie folgt:

Zugangsanfrage beim Plattforminhaber: Der Entwickler oder Herausgeber kontaktiert Nintendo, Sony, Microsoft oder Valve, stellt sich vor und gibt an, welches Spiel er veröffentlichen möchte, um Zugriff auf das Entwicklungs-Backend und gegebenenfalls Devkits für Konsolen zu erhalten.

Ausfüllen von Anmeldeformularen: Der Entwickler oder Herausgeber füllt detaillierte Formulare aus, in denen das Spiel beschrieben wird, einschließlich technischer Aspekte wie Einzel-/Mehrspieler-Modus, Internetverbindung, Controller-Unterstützung und andere relevante Informationen.

Zertifizierungsprozess („Cert“ oder „Lotcheck“) durch den Plattforminhaber: Das Spiel wird auf die Einhaltung spezifischer technischer Anforderungen überprüft, darunter Tests für Szenarien wie beschädigte Speicherstände, Verbindungsverluste bei Controllern und andere Plattformrichtlinien, die je nach Anbieter unterschiedlich veröffentlicht oder zugänglich sind.

Überprüfung auf Gesetzesverstöße und Altersfreigaben: Der Plattforminhaber stellt sicher, dass das Spiel keine gesetzlichen Regelungen verletzt und dass es mit der angegebenen Altersfreigabe übereinstimmt, wobei bereits kleine Abweichungen zu erheblichen Verzögerungen führen können.

Fällt ein Spiel durch, geht es zurück an den Entwickler oder Publisher und muss nach einer Behebung der Mängel erneut eingereicht werden. Allerdings geben die “Plattforminhaber selten konkrete Informationen zur Behebung”, sondern teilen meist nur Codes mit.

Zertifizierung ist keine Qualitätsprüfung

„Ein weit verbreitetes Missverständnis unter Spielern und sogar unerfahrenen Entwicklern ist, dass es [die Zertifizierung] einer Qualitätsprüfung gleichkommt. Das ist falsch. Es liegt in der Verantwortung des Entwicklers/Publishers vor der Einreichung. Die Plattformen stellen sicher, dass der Code des Spiels den Hardwarespezifikationen entspricht“, heißt es im Bericht.

Im Gegensatz zu Microsoft, wo jedes Spiel einzeln genehmigt wird, führen andere Anbieter nur eine Vorabprüfung durch. So erfolge die Prüfung eines Entwicklers bei PlayStation, Nintendo und Valve einmalig bei der ersten Aufnahme in das System. Dadurch können Unternehmen, die bereits genehmigt wurden, ohne größere Hindernisse Spiele veröffentlichen, solange die Zertifizierungs- oder Lotprüfung bestanden wird – unabhängig von deren Qualität.

Diese Regelung wird von einigen Leuten bewusst ausgenutzt. Ein anonymer Entwickler erklärte in Bezug auf den Switch-Hersteller: „Nintendo ist wahrscheinlich am einfachsten zu betrügen. Sobald ich in der Tür bin, könnte ich Fart Fart Boobie Fart: The Game machen und es würde vielleicht irgendwann vom Netz genommen werden, aber es ist so seltsam.“

Zudem sind viele der Verantwortlichen schwer greifbar, da die Entwicklerstudios ihre Namen ändern oder keine nachvollziehbaren Kontaktinformationen bereitstellen. Dadurch bleibt es oft unklar, wer tatsächlich hinter diesen Spielen steckt.



Fehlende Regulierung bei KI-Inhalten

Ein weiteres Problem ist das Fehlen klarer Richtlinien zum Einsatz von KI-generierten Inhalten auf Store-Seiten oder in Spielen selbst. Weder Sony noch Nintendo oder Microsoft haben Entwicklerangaben zufolge derzeit spezifische Regeln für generative KI-Assets, wodurch es für Entwickler möglich ist, durch computergenerierte Bilder oder Trailer falsche Erwartungen zu wecken.

Es ist ein Thema, das im folgenden Video beleuchtet wird:

Auch die Such- und Filtermechanismen sind nicht immer darauf ausgelegt, minderwertige Spiele aus den prominenten Bereichen der Plattform zu verdrängen. Während Xbox und Steam über bessere Algorithmen verfügen, die minderwertige Spiele weniger sichtbar machen, können sich Eslop-Titel, wie sie von IGN genannt werden, auf PlayStation und Nintendo durch aggressive Rabattstrategien und geschicktes Marketing lange auf den Bestsellerlisten halten.

Auch wenn viele Spieler eine strengere Kontrolle fordern, gibt es Bedenken, dass härtere Maßnahmen selbst ehrliche Indie-Entwickler treffen könnten. Frühere Versuche, „Shovelware“ und dergleichen gezielt auszufiltern, führten dazu, dass kleinere Studios ungewollt benachteiligt wurden. Dies macht die Regulierung besonders schwierig. Der komplette Bericht von IGN steigt tiefer in die Thematik ein.

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Ob Sony und andere Unternehmen aktiv gegen das Problem vorgehen werden, bleibt letztlich abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass die aktuellen Maßnahmen nicht ausreichen, um eine dauerhafte Lösung herbeizuführen. Ärgert ihr euch ebenfalls über die minderwertigen Spiele, die regelmäßig den PlayStation-Store und andere Shops überfluten?

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