Mit „WiLD“ wollte Ubisoft ein ehrgeiziges Open-World-Spiel entwickeln, für dessen kreative Leitung „Rayman“-Schöpfer Michael Ancel verantwortlich war. Außerdem sollte der Release exklusiv für Sonys PlayStation 4 erfolgen.
Doch nachdem es während der Entwicklung immer wieder zu Problemen und Rückschlagen gekommen war, wurde „WiLD“ letztendlich eingestellt. In einem aktuellen Interview blickte der ehemalige PlayStation-Manager Shuhei Yoshida jetzt zurück und gewährte weitere Einblicke hinter die Kulissen. Demnach scheiterte das Projekt offenbar an seinen eigenen Ambitionen.
Entwicker planten Open-World so groß wie Europa
„WiLD“ wurde als ehrgeiziges Abenteuer angekündigt, das laut eigenen Angaben eines der größten PlayStation-Spiele aller Zeiten werden sollte. So wollte man auch eine Konkurrenz zu Titeln wie „Horizon: Zero Dawn“ erschaffen und einen Multiplayer im Stile von „Bloodborne“ bieten. Doch die Ideen der Entwickler waren wohl zu ambitioniert. Wie Yoshida im Gespräch mit MinnMax verriet, ließen sich zahlreiche Vorschläge einfach nicht in die Tat umsetzen oder passten nicht ins Spiel.
Zwar ging Yoshida während des Interviews nicht näher auf das Konzept ein, erzählte jedoch, dass die offene Spielwelt in einer frühen Version ungefähr die Größe Europas haben sollte. Letzten Endes waren es laut Yoshida genau solche Ideen, die zu einem Abbruch der Entwicklung geführt haben. Wie der Ex-PlayStation-Boss außerdem durchblicken ließ, bräuchten sich Fans wohl keine allzu große Hoffnung auf eine Rückkehr von „WiLD“ machen.
Rayman-Schöpfer sieht Mitschuld beim Management
Doch Wild hatte nicht nur mit seinen Ambitionen und Entwicklungsproblemen zu kämpfen. So sollte auch das Management von Ubisoft dafür mitverantwortlich gewesen sein, dass die Entwicklung von „WiLD“ ihr Ende fand. Das kritisierte zuletzt auch Michael Ancel. Während ursprünglich Sony als Publisher fungieren sollte, kam es inmitten der Arbeiten zu einem Führungswechsel und Ubisoft übernahm. Dadurch wurde das Team unter eine völlig neue Leitung gestellt, was für Chaos sorgte.
Dazu kommt, dass Ubisoft zu diesem Zeitpunkt in einem großen Medienskandal verwickelt war, nachdem es im Vorfeld zu Vorwürfen aufgrund von sexueller Belästigung gekommen war. Die daraus resultierenden Umstrukturierungen waren für die Entwicklung von „WiLD“ ebenfalls nicht förderlich.
Ohnehin erinnert die Situation von „WiLD“ auch an „Beyond Good & Evil 2“, das sich ebenfalls seit langer Zeit bei Ubisoft in der Entwicklung befindet. Auch hier ist ein Release noch immer nicht in Sicht, doch die Arbeiten am intergalaktischen Action-Abenteuer sollen nach wie vor andauern. Zuletzt veröffentlichte Ubisoft auch eine Neuauflage des ersten „Beyond Good & Evil“.
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Kommentare
giu_1992
05. Februar 2025 um 14:00 UhrBin ich der einzige, der den Text nicht checkt? „So wollte man auch eine Konkurrenz zu Titeln wie „Horizon: Zero Dawn“ erschaffen und einen Multiplayer im Stile von „Bloodborne“ bieten.“
Also Bloodborne ist in 2015 releast und Horizon Zero Dawn in 2017 und WiLD wurde aber bereits 2014 gezeigt. Als ob man Ubisoft über exklusive Playstation Projekte der Zukunft informiert hat. Sicherlich nicht, da das Risiko von Leaks damit ja extrem steigt.
_YoungAvenger_
05. Februar 2025 um 14:08 Uhr@giu_1992: Ich habe die genaue Entwicklung von Wild nicht mitbekommen und auch keine Lust, das Interview anzuschauen, aber war das Spiel nicht über die 10-jährige Entwicklungsgeschichte (bis 2024) zahlreichen Änderungen unterworfen, sodass es mit der Zeit immer ambitionierter wurde, weil auch Konzepte von während der Entwicklung releasten Spielen einflossen?
Hendl
05. Februar 2025 um 14:24 UhrIch glaube eher, das es an den irrsinnigen Ideen von Ancel liegt… schade um diese Titel!!!
Dunderklumpen
05. Februar 2025 um 14:42 Uhr@giu_1992
„Wild hatte ein unglückliches Schicksal“, erinnerte sich Ancel. „2018 hatten wir eine sehr schöne spielbare Version, aber wir brauchten lange, um das Spiel auf PS5 zu aktualisieren , was die Produktion verlangsamte. Auf Seiten von Sony gab es große Managementwechsel und das Spiel wurde gestoppt.“
„Ubisoft bot an, es zu übernehmen, und kurz darauf entschied sich Sony, es zurückzukaufen und bot sogar an, unsere Budgets zu verdoppeln. Leider waren die Verträge mit Ubisoft schon weit fortgeschritten und wir lehnten Sonys Angebot ab. Wie schade.“
branch
05. Februar 2025 um 15:21 UhrDie Größe Europas?
Größenwahnsinnig?
Ich weiß nicht, ob ich so ein Spiel kaufen würde.
Bei der Größe würde es hunderte und tausende Stunden verschlucken.
Ob ich das will?
Vielleicht wenn die Welt lebendig ist. Aber das ist nicht Ubis Stärke.
Die liegt woanders.
naughtydog
05. Februar 2025 um 15:57 UhrBei „The Pod“ wird „Wild“ im aktuellen „10 Jahre klüger“-Podcast behandelt. Erst heute morgen gehört auf dem Weg zu Arbeit.
BigChonkus
05. Februar 2025 um 20:34 UhrDie Idee war einfach bescheuert ^^ das Ding wäre gefloppt ohne Ende. Den Stecker zu ziehen, kann manchmal sinnvoll sein.