Im Januar gab Electronic Arts im Rahmen des vorläufigen Finanzberichts für das dritte Quartal 2025 an, dass sowohl „EA Sports FC 25“ als auch „Dragon Age: The Veilguard“ enttäuschten. Beide Spiele lagen bei den Verkäufen als auch bei den Spielerzahlen unter den Erwartungen des Publishers.
Für das schlechte Abschneiden von „Dragon Age: The Veilguard“ machte der EA-CEO Andrew Wilson unlängst das Fehlen von Live-Service-Elementen verantwortlich. Wilson ist der Meinung, dass die Spieler zunehmend nach Shared-World-Features verlangen würden. Dies sehen die ehemaligen BioWare-Entwickler Mike Laidlaw und David Gaider jedoch anders.
„Wer wäre denn so dumm, so etwas zu verlangen? …Zweimal.“
Die Bemerkungen von Andrew Wilson sorgten bei den Fans von „Dragon Age“ für Stirnrunzeln. Denn ursprünglich hatte sich „Dragon Age: The Veilguard“ aus einem Live-Service-Projekt entwickelt. Aber auch der ehemalige Creative Director von „Dragon Age“, Mike Laidlaw, scheint von den Aussagen des CEOs nicht begeistert zu sein.
„Ich bin kein ausgefallener CEO-Typ“, schrieb Laidlaw. „Aber wenn mir jemand sagen würde: Der Schlüssel zum Erfolg dieser erfolgreichen Einzelspieler-IP ist es, daraus ein reines Multiplayer-Spiel zu machen. Nein, kein Spin-Off, sondern die DNA dessen, was die Leute am Hauptspiel geliebt haben, grundlegend zu ändern, würde ich wahrscheinlich den Job kündigen oder so.“
Laidlaw arbeitete von Anfang an an der „Dragon Age“-Reihe. Nachdem BioWare jedoch die Live-Service-Ideen für „The Veilguard“ verwarf, verließ der Entwickler das Studio nach mehr als 15 Jahren. Mit seinem neuen Studio Yellow Brick Games hat Laidlaw kürzlich das Singleplayer-Rollenspiel „Eternal Strands“ veröffentlicht.
„Ich denke natürlich nur laut“, fuhr Laidlaw fort. „Wer wäre denn so dumm, so etwas zu verlangen? …Zweimal.“
EA sollte sich andere Spiele zum Vorbild nehmen, meint Entwickler
Auch der BioWare-Veteran David Gaider, der jahrelang als Lead Writer bei dem Studio beschäftigt war, äußerte sich zu der Begründung von Electronic Arts. „Wenn ich mich wirklich in meine Empathie vertiefe, kann ich den Gedanken dahinter irgendwie nachvollziehen“, so Gaider. „Sagen wir mal, du weißt nicht viel über Spiele. Du sitzt in einem großen Büro mit einem Haufen anderer Führungskräfte, die auch nicht viel über Spiele wissen. Was sagen sie alle? Live-Spiele bringen große Zahlen! Actionspiele sind angesagt!“
„Mein Rat an EA (nicht dass es sie interessiert): Ihr habt eine IP, die viele Leute lieben. Zutiefst“, fuhr der Autor fort. „Zu ihrer Blütezeit verkaufte sie sich gut genug, um euch glücklich zu machen, oder? Schaut euch an, was sie am besten gemacht hat, als sie sich am besten verkauft hat. Folgt dem Beispiel von [„Baldur’s Gate 3“-Studio] Larian und setzt noch einen drauf. Das Publikum ist immer noch da. Und es wartet.“
Quelle: Eurogamer
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Kommentare
Horst
06. Februar 2025 um 15:21 UhrGaiders Aussage ist geil! 🙂 Kann ich so nur unterschreiben! 🙂
Renello
06. Februar 2025 um 15:29 UhrLaidlaw, Gaider und Karpyshyn waren so ein Dreamteam <3
Ich vermisse die alte BioWare Zeit so sehr.
Xartah
06. Februar 2025 um 15:29 UhrRecht hat der Mann,dass wird bestimmt die nächste IP von der wir nichts mehr hören und sehen werden oder EA typisch vielleicht als Mobile Game.
Renello
06. Februar 2025 um 15:43 UhrWusste nicht, dass Eternal Strands von Laidlaw ist. Nun hab ich es nach kurzer Sichtung als Favorit im PSN markiert und werde es irgendwann spielen.
FURZTROCKEN
06. Februar 2025 um 15:58 UhrEternal Strands ist schrott.
Renello
06. Februar 2025 um 16:05 Uhr@FURZTROCKEN
Inwiefern? Nur Gameplay oder auch die Story?
OldGamer
06. Februar 2025 um 16:16 UhrAlso Yellow Brick hat mit Eternal Strands ein tolles Erstlingswerk veröffentlicht . Mich begeistert das Spiel . Klar Ecken und Kanten aber viele gute Ideen und mit Herz entwickelt . Habe da mehr Freude dran als an den meisten AAA bis AAAAAAA Produktionen der letzten Jahre .
Da darf der Herr auch mit Recht über EA den Kopf schütteln 🙂
SasukeTheRipper
06. Februar 2025 um 17:15 UhrJeder weiß, warum das Spiel gefloppt ist und es hat ausnahmsweise mal nichts mit Live Service zu tun. What’s next? „Ubisoft CEO ist sich sicher, dass AC Shadows gefloppt ist, weil Live Service Elemente fehlen“!?
3DG
06. Februar 2025 um 17:42 UhrLiebe Spieler, verstehen sie doch bitte das es bei gsmes nicht um spass geht sondern um Business. Hier wird Geld verdient. Machen Sie spass haben gehen Sie raus und und spielen Fußball. Lassen gaming da wo es hingehört, bei dem Finanzexperten.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, ihr CEO des vertrauens.
Gam3r
06. Februar 2025 um 17:54 UhrBaldurs Gate ist ein gutes Beispiel. Das Game wurde so gut gemacht, das es Gamer die sonst kein CRPG anrühren würden hinter dem Ofen vorgelockt hat. OK, der ein oder andere hat wegen dem Hype zugeschlagen und ist dann wegen dem Gameplay krachen gegangen, aber überwiegend sind die Massen begeistert. Es spielen 20x soviele BG3 und das nach 1,5 Jahren. Die All-Time Peak ist 10x so hoch.
Trotz Pronomen und Type A und B. Das hat mich zwar genervt, aber das Game hat mit Qualität überzeugt. Da hat man den 3. Akt mit zunehmenden technischen Macken verziehen und das Game trotzdem gelobt. Ein wirklich guter Charaktereditor und echtes RPG mit echten Entscheidungen und sehr hohem Wiederspielwert. Alles was Veilguard nicht hat. OK, der Charaktereditor bei Veilguard ist nicht ganz schlecht, er wäre gut, wenn man Frauen auch Frauenarme und -hälse geben könnte. Geht nicht. Frauenkörper, Fraukopf, aber Männerstiernacken und -arme.
Veilguard war nur ne Leere Hülle mit großem Namen und hat für einige ein annehmbares Kampfsystem. Es war nicht schlecht in der ersten hälfte des Games, aber dann ging es in Ödnis über, da es nicht zuende gedacht und zu simpel strukturiert ist.
Ja, so sind die Manager. Hätten wir ein GaaS gemacht, würden die 1,5 Millionen die mit Drageon Age in Berührung gekommen sind – das Wort Verkäufe wurde von EA nicht genannt!!! – dann hätten die noch ein paar Millionen in die Kasse gespült. Ja ne, is klar.
Mich würden die echten Zahlen mal interessieren. Wer hat das Game gekauft und wer hat mal kurz den EA Pass genutzt und wer hat das Game zu seiner 4080 gratis dazubekommen. War bei mir mit Outlaws so, da konnte ich mich nicht wehren…
Gam3r
06. Februar 2025 um 18:02 Uhr3DG
06. Februar 2025 um 17:42 Uhr
Liebe Spieler, verstehen sie doch bitte das es bei Games nicht um Spaß geht sondern um Business. Hier wird Geld verdient…
Deine scherzhafte Einleitung ist kein Spaß, es ist knallharte Realität. Wenn ein Game nicht für den Markt gemacht wird und auf Ablehnung stößt, dann gibt es nicht den erwarteten Gewinn. EA kann halt nichts, außer Sportgames zu bringen und mit Psychologen Suchtmechaniken zu implementieren und zu versuchen, das als Surprisemechaniken zu verkaufen. Ohne Sportgames, müsste EA Menschen einstellen, die tatsächlich Games lieben anstatt geleckte Manager die von der Materie keine Ahung haben.
Aber EA ist da nicht allein. Concord, Dustborn, Unknown 9, Outlaws… Ein Blick nach 2024 und die ganzen AAAA – Quadruple A – Qualitygames die da gekommen sind, lässt mich an der Gamesbranche zweifel. Zum Glück haben wir noch die asiatischen Entwickler, obwohl Kingdom Come 2 schein ja ein Lichtblick zu sein.
RegM1
06. Februar 2025 um 19:07 UhrDiese ganze Pronomen-Geschichte ist doch nur eine Nebelkerze.
Wirklich reden muss man bei Veilguard über das Gameplay, die Story und den Grafikstil, klar Live-Service hätte die paar Spieler noch stärker ausgenommen, aber wie das positiv bei Spielern ankommen sollte, erschließt sich wohl nur der Führungsetage von EA.
EA und Ubisoft sind momentan echt das Aushängeschild der Gamesindustrie, so wenig Ahnung können die doch gar nicht haben, selbst Sony hat gemerkt, dass etwas nicht stimmt und das nach nur wenigen Games…
BigChonkus
07. Februar 2025 um 04:06 UhrNaja, da hätte man noch paar Wale quetschen können aber der Marke hätte es am Ende noch mehr geschadet. Gescheitert ist das Spiel, da es an der Hauptzielgruppe vorbei entwickelt wurde.
naughtydog
07. Februar 2025 um 08:56 UhrWilson ist so weit draußen im Orbit, da kann nichts sinnvolles mehr rauskommen.
Wenn man aus einer IP für Erwachsene ein Kindererziehungsspiel macht, ist nicht das Fehlen von Live-Service-Elementen der Grund für den finanziellen Misserfolg.
Frostbeast
07. Februar 2025 um 11:09 UhrWenn man überlegt, dass ein mittelmäßigen MMO verdammt viel Geld einbringen kann, dann hat der CEO nicht unrecht. Bitte nicht vergessen. Erfolg wird am Gewinn gemessen. Da sind natürlich diese MTX Shops eine Goldgrube.
BG3 Erfolg ist schön. Aber finanziell hat es sicherlich nicht so viel eingenommen, wie ein The First Descendant im gleichen Zeitraum.
naughtydog
07. Februar 2025 um 12:47 Uhr@Frostbeast
Damit über MTX viel reinkommt, braucht man ebenfalls einen gesunden Absatz. Bei nicht mal 1,5 Mio Verkäufen, dürfte das nicht so lohnenswert sein, dass es einen Unterschied macht.
Bedenklich finde ich, dass Wilson hier davon spricht, Suchtmechaniken in ein Spiel für Kinder einzubauen.