Die Spieleplattform „Roblox“ erfreut sich weltweit großer Beliebtheit, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Sie kombiniert Social-Media-Elemente mit einer Vielzahl nutzergenerierter Spiele. Doch die zunehmende Kritik an Sicherheitslücken und mangelnder Moderation rückt „Roblox“ in den Fokus von Jugendschützern und Medien.
Bereits in der Vergangenheit gab es Berichte über unangemessene Inhalte und Risiken für Minderjährige. Nun thematisiert die ZDF-Dokumentation „Roblox – Kinderspiel für Cybergroomer?“ erneut einige der potenziellen Gefahren, die von der Plattform ausgehen.
In einem Selbstversuch untersuchen die Journalisten Sebastian Tyzak (Redakteur für die ZDFneo-Sendung Game Two) und Martin Dietrich (Freier Journalist), wie schnell minderjährige Nutzer in problematische Situationen geraten können.
ZDF-Report offenbart Missstände
Die Recherche von Tyzak und Dietrich zeigt, dass Kinder auf „Roblox“ mit bedenklichen Inhalten und fragwürdigen Kontakten konfrontiert werden können. Besonders problematisch sei die unzureichende Moderation in Chat-Räumen, wodurch das Risiko von Cybergrooming steige. Auch Medienpädagoge Dejan Simonović bestätigt, dass viele junge Nutzer bereits unangenehme Erfahrungen auf der Plattform gemacht haben.
Zuvor hatte die Stiftung Warentest ähnliche Kritikpunkte veröffentlicht. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) reagierte darauf mit einer Heraufstufung der Altersfreigabe auf 16 Jahre. Begründet wurde dies mit gewalthaltigen Inhalten sowie unzureichendem Schutz vor problematischen Interaktionen.
In der neuen Einstufung verweist die USK auf:
- Gewalt
- Inhalte für verschiedene Altersgruppen
- Erhöhte Kaufanreize
- Chats
- In-Game-Käufe (+zufällige Objekte)
Anschauen könnt ihr euch den rund 28 Minuten langen ZDF-Report in der Mediathek des Senders. Verfügbar ist das Video bis Februar 2027.
Neue Kindersicherungen und Maßnahmen
Nach anhaltender Kritik führte „Roblox“ im vergangenen Jahr neue Kindersicherungen ein. Eltern können nun eigene Konten erstellen, die mit den Profilen ihrer Kinder verknüpft sind. Dadurch erhalten sie Einblick in Spielzeiten, Freundeslisten und Interaktionen. Zudem wurden strengere Chat-Beschränkungen für Nutzer unter 13 Jahren eingeführt.
Für Kinder unter neun Jahren gelten erweiterte Einschränkungen: Sie benötigen elterliche Erlaubnis, um auf Inhalte mit moderater Gewalt oder humoristischen Darstellungen zuzugreifen. Ziel der Änderungen sei es, Eltern eine aktivere Rolle in der Überwachung der Plattformnutzung zu ermöglichen.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt „Roblox“ Gegenstand kontroverser Diskussionen. Kritiker bemängeln, dass das Unternehmen weiterhin nicht ausreichend gegen unangemessene Inhalte und potenzielle Gefahren für Minderjährige vorgeht.
Zuvor gab es wiederholt Berichte über problematische Inhalte auf „Roblox“. Unabhängige Untersuchungen deckten Vorfälle auf, in denen Kinder in unangemessene Situationen geraten waren – darunter sogenannte „Sexräume“ und Nachstellungen realer Gewalttaten.
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Zudem kritisierten Experten, dass die Plattform bislang keine effektive Vorabprüfung neuer Nutzerkonten durchführt. Dies führe dazu, dass sich problematische Akteure leichter Zugang verschaffen könnten.
Unabhängig betonte die Roblox Corporation zuletzt, dass man 2023 über 13.000 Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch an das National Center for Missing and Exploited Children gemeldet habe. Diese Meldungen führten zur Festnahme mehrerer Verdächtiger.
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Kommentare
newG84
06. Februar 2025 um 10:29 UhrMan muss dazu aber sagen, dass auf der PlayStation überhaupt auf den Konsolen kein Chat vorhanden ist und auch keine Interaktion mit Freunden. Da der Chat gesperrt ist . Also es zählt nur für die PC und Mobile Version
Katsuno221
06. Februar 2025 um 11:05 UhrUm ehrlich zu sein, kenne ich kaum ein Spiel , was so extrem für einen Schutz sorgt. Das gab es vorher dem elternaccount System mittels Elternpin auch schon.
Es ist deutlich besser geschützt wie Minecrafts online Server, Fortnite, Gta5 usw oder sonstige Spiele die hauptsächlich von den meisten Kindern konsumiert werden.
Ich frage mich eher, ob hier nicht YouTube eine Mitverantwortung dabei trägt, denn die meisten Kinder unter 10 haben mein Interesse an Spielen die für ihr Alter eher akzeptabel wären. Bei meinen Söhnen und deren Freunden, bei meinen 8 Nichten und Neffen und deren Freunden sowie bei den Kindern meiner Arbeitskollegen, ist es überall das gleiche, sie fangen an mit Minecraft, Roblox oder Spiele wie Wobbly Life, landen dann bei youtubern wie Broxor oder Paluten und co, die es sehr auf Kinder abgezielt haben, sogar mit ihrem merch und diese zeigen neben diesen Spielen dann auch Dinge wie SCP Monster, Gta5, Fortnite, Horror Games usw.
Da ist es kein Wunder das die Kinder dann auch diese Dinge wollen. Komplett davor schützen kann man sie nicht, eben wegen Freunden, wo die Eltern kein Interesse oder keine Ahnung davon haben und dann natürlich immer schön davon geredet wird.
Ab der Grundschule , wo unpraktischer Weise Kinder total unpassender alter zusammen in einer Pause Zeit verbringen, ist es ja früher schon so gewesen, allerdings fängt es heute schon im Kindergarten an.
Jetzt Roblox alleine, immer in den Fokus zu rücken , ist total bescheuert und unfair, denn genau die machen was.
Samson86
06. Februar 2025 um 11:10 UhrGute Eltern mit Medienkompetenz schützen und klären ihre Kinder auf. Ganz „einfach“.