Die aktuellen Geschäftszahlen nahmen die Verantwortlichen von Take-Two Interactive zum Anlass, um über unterschiedliche Themen zu sprechen. Beispielsweise nannte der US-Publisher neue Verkaufszahlen zu Titeln wie „GTA 5“ oder kommentierte eine mögliche Verschiebung von „GTA 6“ auf das Jahr 2026.
Eine weitere Entwicklung, die Take-Two-CEO Strauß Zelnick kommentierte, ist der steigende Einsatz von KI-Techniken in der Gamesbranche. In den letzten Monaten äußerten zahlreiche Entwickler und Angestellte der Branche die Befürchtung, dass die künstliche Intelligenz auf lange Sicht Jobs gefährden und zu Entlassungen bei den Studios und Publishern führen könnte.
Zelnick sieht das Ganze etwas anders und wies auf Nachfrage darauf hin, dass er in KI-Techniken lediglich Tools sieht, die bei der Entwicklung von Spielen für mehr Effizienz sorgen. Dies wiederum steigere sowohl die Produktivität als auch die Umsätze. Zu Entlassungen führe der Einsatz von KI laut Zelnick nicht.
Zelnick über die Nutzung von künstlicher Intelligenz
„Künstliche Intelligenz ist ein Oxymoron. So etwas gibt es nicht“, führte Zelnick aus. „Maschinelles Lernen. Maschinen lernen nicht. Das sind nur bequeme Wege, um Menschen etwas zu erklären, das wie Magie aussieht. Letztendlich sind das digitale Werkzeuge. Digitale Tools haben wir schon immer benutzt.“
„Ich habe keinen Zweifel daran, dass das, was heute als KI bezeichnet wird, unser Geschäft effizienter machen und uns helfen wird, bessere Arbeit zu leisten. Dadurch werden aber keine Arbeitsplätze abgebaut.“
„Ganz im Gegenteil: Die Geschichte der digitalen Technologie zeigt, dass Technologie die Beschäftigung erhöht, die Produktivität steigert und das BIP wachsen lässt. Ich denke, genau das wird mit KI passieren“, so Zelnick weiter.
„Ich gehe davon aus, dass die Videospielbranche wahrscheinlich an vorderster, wenn nicht gar an der Spitze der Nutzung von KI stehen wird.“
Über die Hälfte der Entwickler greift auf generative KI zurück
Eine Umfrage der Game Developers Conference verdeutlichte kürzlich, dass immer mehr Entwickler generative KI einsetzen. Laut der Umfrage, an der rund 3.000 Entwickler teilnahmen, gaben 52 Prozent der Befragten an, dass sie in Studios beziehungsweise Unternehmen arbeiten, die auf generative KI-Tools zurückgreifen.
Auffällig ist, dass die KI-Techniken zum großen Teil außerhalb des kreativen Schaffensprozesses eingesetzt werden. Stattdessen kommen sie in den folgenden Bereichen zum Einsatz.
- 51 Prozent: Geschäfts- und Finanzentwicklung.
- 41 Prozent: Produktions- und Teamleitung.
- 39 Prozent: Community-Management, Marketing und PR.
Weitere Details und Statistiken aus der Umfrage haben wir hier für euch zusammengefasst.
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Kommentare
Horst
07. Februar 2025 um 11:05 UhrAussagen von Geschäftsführers. Würde gerne die Meinung eines Entwicklers, Schauspielers, Synchronsprechers hören 🙂
RegM1
07. Februar 2025 um 11:10 UhrWenn die Arbeit effizienter wird, bedeutet es entweder:
1. Mehr Spiele in kürzerer Zeit
oder
2. Ähnlich viele Spiele bei weniger Angestellten
Der Gamingmarkt wächst eher langsam und die Entlassungen der letzten Jahre sprechen Bände.
Natürlich könnten einzelne Studios/Publisher davon verschont bleiben und ein Studio wie Rockstar gehört definitiv dazu, aber insgesamt dürfte der Einsatz von KI in der Gamingbranche zu sinkenden Beschäftigungszahlen führen und das zusätzlich zu den ohnehin massiven Entlassungen durch den kurzen Corona-Boom und Live-Service-Ausflüge.
Es gehen viele Titel an den Start, die meisten werden aber zu keinem großen Erfolg, selbst etablierte Marken scheitern immer häufiger und es liegt nicht zwangsläufig immer an mangelnder Qualität.
Jedenfalls finde ich Zelnick’s Aussagen mal wieder nicht so wirklich ehrlich, wenn man bedenkt, dass Take 2 selbst etliche Mitarbeiter entlassen hat:
play3.de/2024/04/17/take-two-umfangreiche-entlassungen-angekuendigt-mehrere-projekte-werden-eingestellt/
Und wie wir wissen sind ihre Zahlen sehr gut…
RegM1
07. Februar 2025 um 11:15 UhrUnd noch ein kleiner Nachtrag:
Wieviele Enwickler könnte man wohl alleine von der Gehaltssteigerung eines CEOs bezahlen? Die Antwort lautet: ca. 2 vollwertige Entwicklerstudios mit 200+ Mitarbeitern.
naughtydog
07. Februar 2025 um 11:20 Uhr@RegM1
Oder „bessere“ Spiele bei gleichbleibenden Kosten und höherem Absatz.
The-Last-Of-Me-X
07. Februar 2025 um 11:46 Uhr@Horst
Genau das dachte ich mir beim Lesen auch gerade…
Ich persönlich bin zwar kein KI-Fachmann aber ich sehe in dieser Technologie sehr große Herausforderungen – in sämtliche Berufen. Einige wissen ja, dass ich Musik mache (Electric BlindFold) und aus Spaß habe ich mir einfach mal ein KI-Programm genommen, ein paar Tags reingeschmissen und den „Startknopf“ gedrückt, damit „Musik“ erstellt wird. Das Ergebnis war schon jetzt beängstigend – und dabei wurde die kostenlose, sprich weniger potente Version genutzt. In ein paar Jahren wird die KI eine gesellschaftliche Herausforderung darstellen – insbesondere was Bildung und auch Kunst angeht. Vieles wird vielleicht leichter und besser aber ich bin auch überzeugt, dass viele, viele Jobs obsolet werden – mittelfristig gesehen…
Renello
07. Februar 2025 um 11:49 UhrSo generisch und unkreativ wie viele Spiele mittlerweile sind, kann man sie auch von KI erstellten lassen und hinterher drüber schauen.
Ner KI kann man auch prima gewisse Checklisten mit Werten zur Charaktererstellung und Story geben… Und schon hat man Veilguard 2 fertig. Tadaaa.
branch
07. Februar 2025 um 12:12 UhrDa redet er aber nicht von der Zukunft.
Jetzt sind KIs noch „Tools“, aber wie schaut es in 20 Jahren aus?
Je länger dieses „Tool“ benutzt wird, desto effizienter wird es und früher oder später wird es für den Verlust einiger Arbeitsplätze verantwortlich sein.
An genau diesem Punkt ist er mMn entweder unehrlich oder hat null Weitsicht.
3DG
07. Februar 2025 um 12:12 UhrKeine Sorge, KI wird Keine Arbeitsplätze gefährden. Ceo und Co sind angesichert. Alles darunter sind eh keine echten Mitarbeiter.
Samson86
07. Februar 2025 um 13:07 UhrNatürlich gehen dafür überflüssige Mitarbeiter. Ganz normaler Fortschritt.
Maka
07. Februar 2025 um 14:08 UhrAlso ich habe trotz KI mehr zu tun als jemals zuvor.
Die KI unterstützt mich bei vielen Sachen, ob es das Suchen und Zusammenfassen von Wiki oder Ticket Informationen ist oder mir bei der Programmierung hilft. Die Arbeit an sich wird ja nicht weniger, man kann sie nur effizienter und nervenschonender erledigen. Ausserdem kann das Reporting verbessert werden bzw Ticketvolumenprognose, frühzeitige Ausfallvermeidung (Prognose wann ein IT System voll läuft, eine Transaktion zu lange dauert, ..) und mir intelligente Vorschläge beim erstellen von Requests macht (anhand des Inhalts meines Textes gleich versteht an welche Abteilung ich mich wenden muss… hilft bei 200 Kategorien die ich zur Auswahl habe)
Auch Spieleentwickler nutzen Tools von Adobe, Epic und co. Da gibt es riesige Dokumentationen zu den Produkten und Features sowie Best-Practices, einen Großteil der Arbeit die man verrichtet ist genau dort Lösungen zu finden und da hilft eine KI die schneller ans Ziel führt.
KI ist nicht nur das Prompten von „schreib mir ein Essey über Datenbankmodelle“ um das dann zu kopieren und irgendwo hin zu klatschen.
Argonar
07. Februar 2025 um 14:15 UhrDiese Diskussion gibt es in jeder Generation. „Oh nein, wenn X kommt, dann verdrängt das den Menschen und alle werden arbeitslos“ Wobei X für alles Mögliche steht. Fließband, Computer, moderne Software, Roboter und jetzt eben KI.
Bis jetzt ist das noch nie eingetroffen. Entweder der Output vergrößert sich oder die Leute machen dann etwas anderes.
Und in einer Welt, wo alle von 30 Stunden Wochen träumen und trotz längerer Lebenserwartung keine erhöhten Pensionsanstrittsalter, da ist das Ganze noch weniger ein Problem. Einzelne Personen kann es natürlich treffen, aber die könne auch aus anderen Gründen ihren Job verlieren.
Der Aufschrei ist dieses mal nur anders, weil dieses Mal im Gegensatz zur geläufigen Meinung, dass die manuellen Tätigkeiten als erstes aussterben, erstmalig die kreativen Tätigkeiten betroffen sind.