Microsoft setzt mit der Gaming-Strategie zunehmend auf Service- und Hardware-Differenzierung statt auf exklusive Titel. Während sich das Unternehmen auf Ökosystem-Funktionen wie Xbox Game Pass und Cloud-Gaming konzentriert, stellt sich die Frage, ob Play Anywhere als langfristiger Standard etabliert werden kann.
Play Anywhere: Idee und Realität
Mit Play Anywhere möchte Microsoft Spielern die Möglichkeit bieten, digitale Titel ohne zusätzliche Kosten sowohl auf der Xbox als auch auf Windows-PCs zu spielen. Spielstände, Add-Ons und Erfolge werden synchronisiert, sodass der Fortschritt nahtlos auf verschiedenen Geräten fortgesetzt werden kann.
Dieses Konzept soll sicherstellen, dass Spiele auch unabhängig von der Plattform zugänglich bleiben. Vor allem in Hinblick auf zunehmende Multiplattform-Strategien ist es ein Feature, das vielen Gamern entgegenkommen dürfte.
Eine bereits Ende 2024 veröffentlichte Analyse von Omdia und GameDeveloper.com (via Windows Central) zeigt jedoch, dass die Anzahl neuer Spiele, die Play Anywhere unterstützen, in den letzten Jahren relativ konstant geblieben und 2024 im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich gesunken ist.
![](https://www.play3.de/wp-content/uploads/2025/02/Play-Anywhere-Statistik-1200x636.jpg.webp)
Während Microsoft-eigene Titel die Funktion meist nutzen, verzichten viele Drittanbieter darauf. Einige Publisher integrieren Play Anywhere nur im Rahmen von Marketing-Partnerschaften mit Xbox oder in Verbindung mit dem Game Pass.
Beispielsweise unterstützten „Monster Hunter Rise“ und „Exoprimal“ die Funktion aufgrund von Absprachen mit Microsoft, während größere Titel wie „Resident Evil Village“ fehlen.
Play Anywhere ist Teil der neuen Xbox-Identität
Nachdem Microsoft immer deutlicher den Weg in Richtung Multiplattform geht, künftige Hardware nicht vorrangig von Exklusivtiteln gestützt werden soll und quasi jedes Gerät mit Internet und einem ausreichend großen Bildschirm eine Xbox ist, stellt sich zunehmend die Frage nach der Xbox-Identität.
Diesem Thema nahm sich jüngst der Microsoft-Gaming-Chef Phil Spencer an und erklärte, dass sich die Identität der Marke kontinuierlich weiterentwickelt hat und sich an neue Marktbedingungen anpasst.
Er verwies darauf, dass Technologien wie Abwärtskompatibilität und Cloud-Streaming essenzielle Bausteine dieser Strategie sind. Ziel sei es, Spielern langfristigen Zugriff auf ihre gekauften Titel zu gewährleisten.
Im Rahmen dessen möchte Microsoft auch mit Xbox Play Anywhere dafür sorgen, dass gekaufte Spiele weiterhin spielbar bleiben – unabhängig von der Plattform, auf der sie ursprünglich gekauft wurden. Wir berichteten:
Kein überzeugendes Differenzierungsmerkmal?
Die fehlende Branchenunterstützung zeigt jedoch, dass Play Anywhere zumindest für externe Entwickler nicht attraktiv genug zu sein scheint. Doch auch Microsoft-Titel bieten nicht durchgängig volle Unterstützung: So musste etwa die neuste Erweiterung von „Diablo 4“ für PC und Xbox separat gekauft werden, obwohl das Spiel Cross-Save unterstützt.
Ob Microsoft Play Anywhere in Zukunft stärker positionieren kann, bleibt letztlich abzuwarten. Die Strategie des Unternehmens deutet darauf hin, dass das Feature weiterhin Teil des Xbox-Ökosystems bleiben wird. Jez Corden von Windows Central meint jedoch, dass es derzeit “kein so überzeugendes Differenzierungsmerkmal ist, wie Microsoft zu glauben scheint“.
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Kommentare
Snakeshit81
08. Februar 2025 um 11:49 UhrViele (mich eingeschlossen) streben an, so wenig wie möglich Fixkosten im Monat zu haben. Das ganze macht es transparenter und man weiß was man sich leisten kann. Wenn ich ein Abo hier und abo da habe, summiert es sich ganz schnell zu etwas größerem. Lieber einmal bezahlen und sich nicht anfixen lassen. Nur meine Meinung
Soniel
08. Februar 2025 um 11:56 UhrDas Feature würden mehr nutzen, wenn die Hardware sich mehr unterscheiden würde. Beispielsweise wenn man einen Handheld hätte, auf dem man nativ weiter spielen könnte. Vielleicht ja in Zukunft. So ist das manchmal auch ganz nützlich auf dem PC und der Konsole das gleiche Spiel nativ abspielen zu können mit dem gleichen Spielstand. Nur für die meisten auch nichts weltbewegendes. Für manche allerdings schon, wenn das Wohnzimmer besetzt ist und man jederzeit am PC weiterspielen kann. Aber wie man sieht, brauchen das eben nicht so viele.
Ich hoffe das war MS aber auch vorher klar.
Johannes89
08. Februar 2025 um 12:09 UhrJa mit Ernüchterung kennt sich MS/Xbox aus!
Yolo_Molo
08. Februar 2025 um 12:19 UhrAnscheinend weiß keiner von euch was das ist. Der eine erzählt was von kosten und Abos und der ander von Hardware. Naja man kann nicht alles wissen. Aber der Artikel ist auch bisschen seltsam geschrieben daß es nicht wirklich ersichtlich ist.
Nörd
08. Februar 2025 um 12:38 UhrHat Sony mit der Vita und der PS4 Auch versucht. Ist genauso gescheitert, weil die anderen Publisher nicht mitgezogen sind. Wieso sollten sie zusätzliche Kosten auf sich nehmen, wovon nur MS oder Sony profitieren?
Papa Playstation
08. Februar 2025 um 13:02 UhrIch denke Microsoft sollte sich aus dem gaming zurückziehen, sie haben einfach kein Gespür dafür
ResiEvil90
08. Februar 2025 um 13:05 UhrTrotzdem ist das Feature schon sehr gut und es wäre cool wenn das grundsätzlich mehr genutzt werden würde. Microsoft müsste da noch mehr investieren. Dann geht das ganze Konzept auch viel besser auf. Wer dann von Konsole auf PC wechselt kann einfach dort mit seiner Bibliothek weiter zocken. Leider trifft das bisher aber nicht auf die gesamte Bibliothek zu die man auf Konsole hat. Da müsste Microsoft halt echt nachbessern. Dann wäre ein Wegfall einer Konsole auch nicht mehr so schlimm.
Dustraiz
08. Februar 2025 um 13:11 UhrEin weiterer Scheiterhaufen von Microsoft in Bezug Gaming
Clive95
08. Februar 2025 um 13:56 Uhr@ResiEvil90 Microsoft hat ja mittlerweile echt Unsummen in den Gaming Bereich gepumpt, ohne nennenswerten Erfolg. Irgendwann müssen sie auch erst mal wieder Geld verdienen, andernfalls wissen wir ja mittlerweile zu gut was die Konsequenz daraus sind und damit meine ich nicht, dass die Spiele jetzt auf die PS5 kommen müssen um überhaupt noch das Geld wieder reinzuholen.
Maka
08. Februar 2025 um 14:27 UhrGibt für Entwickler ja weder Anreize noch Verpflichtungen Play anywhere zu nutzen. Lieber verkauft man die Spiele doppelt einmal für den PC und einmal für die Konsole.
Icebreaker38
08. Februar 2025 um 14:32 UhrXbox. Viel versprochen, wenig gehalten.
RegM1
08. Februar 2025 um 14:45 UhrIst Play Anywhere nicht einfach nur die Synchronisation von Speicherständen/Achievements falls man zwischen PC (Xbox App) und Konsole wechselt? Und man muss das Spiel nur einmal kaufen, oder?
Sorry, aber wer nutzt denn eine Xbox und einen Gaming-PC zusammen?
Ist eine Kombination von der ich bisher nur sehr selten gehört habe…
Wundert mich also nicht, dass sich das Feature nicht lohnt.
RegM1
08. Februar 2025 um 14:46 UhrZudem funktioniert das bei anderen Ökosystem auch ohne einen Namen, z.B. PC und Steam Deck, die Cloudsynchronisation funktioniert einfach, ohne irgendnen speziellen Namen ^^
sickbiig
08. Februar 2025 um 15:01 UhrAn sich sehr gutes feature, aber aus Entwickler-/Publishersicht halt sehr sinnlos.
Extra kosten und Aufwand, um am Ende weniger Geld zu verdienen.
Für Spieler aber wirklich toll, im worst-case ist es nicht mehr als „nice to have“, idealerweise kann man einiges an Geld und Zeit (Speicherstände) sparen.
Gibt die verschiedensten Gründe die Plattform zu wechseln und wenn es manchmal nur ist, um ein bestimmtes Spiel mit Mods zu spielen.
Ich persönlich wäre ja schon froh, wenn man speicherstände mitnehmen kann und für eine kleine Gebühr auch andere Plattformen freischalten könnte (naja „kleine Gebühr“ klingt nett, aber bei 10€ gen-upgrades kann man sich ja denken, in welchen Regionen wir da wieder wären…)
KaIibri-96
08. Februar 2025 um 16:05 Uhr@RegM1
Gibt hier ja einige die PS Spiele kaufen und dann nochmal für PC. Für die Switch kaufe ich auch manches „doppelt“. Schade, dass man Lizenzen nur für eine Plattform erwirbt und nicht übergreifend. Wäre ja vllt ein Thema für die EU ^^
KaIibri-96
08. Februar 2025 um 16:06 UhrAus diesem Grund ist eigentlich der PC am besten. Einmal kaufen und in Zukunft immer alle Lizenzen parat, auch auf portablen Geräten usw.