Microsoft Gaming vollzieht eine bemerkenswerte Neuausrichtung: Während exklusive Inhalte lange Zeit ein zentrales Element der Strategie waren, öffnet sich das Unternehmen zunehmend für andere Plattformen.
Microsofts Gaming-Chef Phil Spencer hat in einem Interview erläutert, warum das Ziel, Spieler möglichst auf die eigene Plattform zu bringen, nicht mehr oberste Priorität hat.
Strategiewechsel: Mehr Spiele für andere Plattformen
In einem Gespräch mit Xbox Era (via VGC) wurde Spencer auf eine frühere Aussage aus dem Jahr 2023 angesprochen. Damals erklärte er, dass Sony einen 30-prozentigen Anteil an den Verkäufen von Xbox-eigenen Spielen auf der PS5 erhalte und dieses Geld dazu nutze, um Exklusivdeals abzuschließen, die Drittanbieter davon abhielten, ihre Titel auch auf Xbox zu veröffentlichen.
Angesichts der aktuellen Veröffentlichungsstrategie wurde Spencer gefragt, ob sich der Fokus nun von dieser Problematik auf den 70-prozentigen Anteil verlagert habe, den Xbox selbst aus Verkäufen auf anderen Plattformen generiert. Der Microsoft-Gaming-CEO bestätigte dies und stellte klar, dass die frühere Strategie, Spieler zum Plattformwechsel zu bewegen, nicht länger im Mittelpunkt stehe:
„Ich versuche nicht mehr, sie alle auf die Xbox zu holen. Wir sind alle so sehr darauf bedacht, wo unsere Spiele sind. Lasst uns einfach mehr Leuten das Spielen ermöglichen.“
Zwar verdiene Microsoft auf der eigenen Plattform mehr (pro Spiel). Allerdings gebe es Leute, die ihre Bibliotheken auf PlayStation oder Nintendo haben, denen die Controller dieser Konsolen besser gefallen oder die sich eher mit den Spielen der anderen Plattformen arrangieren können. Also ist es für Spencer ein logischer Schritt, dort ein Geschäft aufzubauen und Fans für die Xbox-Franchises zu finden.
Statt Konsolenexklusivität liege der Fokus entsprechend darauf, Xbox-Spiele einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen. Die Einnahmen aus plattformübergreifenden Veröffentlichungen würden dazu beitragen, das Spieleangebot weiter auszubauen.
Transparenz über Plattformverfügbarkeit
Ein weiteres Thema des Interviews war die Präsentation von PlayStation-Logos während des jüngsten Xbox Developer Direct. Diese Vorgehensweise unterscheidet sich von der Strategie von Sony und Nintendo, die in ihren Präsentationen in der Regel keine fremden Plattform-Logos zeigen – wie auch Xbox in früheren Präsentationen.
Spencer betonte, dass Transparenz für ihn eine zentrale Rolle spiele:
„Ich möchte den Leuten gegenüber einfach transparent sein. Wenn wir auf Nintendo Switch ausliefern, werden wir das angeben. Wenn wir auf PlayStation ausliefern, wenn wir auf Steam sind, sollten die Leute wissen, in welchen Stores sie unsere Spiele bekommen können.“
Diese Offenheit soll Spielern ermöglichen, eine informierte Kaufentscheidung zu treffen. Gleichzeitig hält Spencer an der Xbox als bevorzugter Plattform für Microsoft-Spiele fest. Allerdings wissen wir mittlerweile, was alles eine Xbox ist:
Zukunft der Xbox-Strategie
Laut Spencer wird Microsoft auch in Zukunft auf die Entwicklung großer Spiele setzen, während gleichzeitig die eigene Plattform gestärkt wird. Er machte deutlich, dass sich Xbox auf eine hybride Strategie aus nativer Hardware, Cloud-Gaming und Multiplattform-Veröffentlichungen konzentriert:
„Es gibt bestimmte Dinge, die wir auf anderen geschlossenen Plattformen nicht tun können, die wir aber auf offenen Plattformen und Clouds tun können. Doch Spiele sollten das sein, worauf wir uns konzentrieren.“
Diese Ausrichtung erlaubt es laut Spencer, große Projekte zu finanzieren und gleichzeitig die eigene Hardware weiterzuentwickeln. Letztlich sollten Spiele im Mittelpunkt stehen – unabhängig davon, auf welcher Plattform sie gespielt werden.
Weitere Meldungen zum Thema auf PLAY3.DE:
In den vergangenen Wochen wurden mehrere ehemalige Xbox-Spiele für die PS5 angekündigt, darunter “Forza Horizon 5”. Welche weiteren Games bestätigt sind oder Gerüchten zufolge auf der Sony-Konsole landen werden, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst. Rote Linien gibt es laut Phil Spencer nicht mehr.
Weitere Meldungen zu Microsoft, Phil Spencer.
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Kommentare
Crysis
17. Februar 2025 um 08:35 UhrDie X-Box war im Grunde in dem Moment schon gestorben, als man bei MS den Schwerpunkt weg von der Konsole und hin zum Gamepass geschoben hat. Die Strategie die Sony verfolgt ist da durchaus Sinnvoller, neue Spiele erst 1-2 Jahre später im Abo Modell zu verbrennen. Day One Gamepass macht auch nur dann wirklich Sinn, wenn permanent großartige Spiele im Gamepass erscheinen. Doch das könnte die Kundenbase gar nicht stämmen, erschwerend kommt noch hinzu, das Spiele heutzutage einfach länger in Entwicklung sind und dahr der Gamepass mit Indie Spielen geflutet wurde. Daher war das ganze Konzept von Anfang an zum scheitern verurteilt.
Muss sagen das ich gar nicht mehr die Notwendigkeit sehe den Gamepass zu Abonieren, mein Schwerpunkt hat sich sogar wieder eher weg vom Gaming verschoben. Momentan gibt es eigentlich kein Spiel mehr das mich so wirklich an die Konsole fesselt, dies könnte sich aber durchaus mit Monster Hunter Wilds wieder ändern.
Hippiekiller
17. Februar 2025 um 08:47 UhrNein Phil, fast alle sind weg gerannt und kommen auch nicht mehr wieder. Lange genug auf deinen Stuss reingefallen.
Hippiekiller
17. Februar 2025 um 08:47 UhrUnd es wäre so einfach gewesen….
Hippiekiller
17. Februar 2025 um 10:19 UhrPhil sollte Politik machen
cLoud7777777
17. Februar 2025 um 11:22 Uhr@Foxhound
„Chronologie des „Sodom und Gomorrha“:
“ • „Verlieren wir Halo, verlieren wir Xbox!“
Es ist überhaupt nicht chronologisch und einiges davon nicht mal richtig zitiert!
Spencer sagte „2011“ mal “ wenn wir unseren Weg mit Halo verlieren, dann verlieren wir unseren Weg mit Xbox.“ .
Bei vielen Zitaten wäre schön gewesen auch den Monat samt Jahr dahinter sowie bei den letzten beiden.
Red Realm Rabbit
17. Februar 2025 um 12:00 Uhr@kewa
Nur gibt es für Streaming bereits Daten.
Im Musikbereich hat streaming zu einem Rückgang der physischen Verkäufe von über 50%
und bei den digitalen von über 70% geführt.
Alvoi
18. Februar 2025 um 08:26 Uhr@Clive95
Wer hat was von aufhören gesagt? Ich sagte das es so bleibt wie in den letzten 2 1/2 Jahren und da ist fast nix neues gekommen, das meiste war Remaster und neue IPs die kann man mit der Lupe suchen, in der PS5 Generation sind das nur Returnal (grandiosen Spiel, mein Lichtblick) und Concord (reden wir nicht drüber…)
Alvoi
18. Februar 2025 um 08:38 Uhr@Red Realm Rabbit
Das stimmt, aber zur Wahrheit gehört auch, das die Umsätze und Gewinne nach einer Übergangszeit drastisch geistigen sind und heute höher denje sind und von Jahr zu Jahr auch noch steigen. Schau dir doch mal auf Statista den Verlauf der Gewinne und Umsätze Weltweit an.
Ronin.Wanderer
19. Februar 2025 um 19:06 UhrAlso ich finde hier schliesst sich der Kreis (Also nicht Halo). Microsoft hatte die XBOX ursprünglich, überhaupt nur ins Leben gerufen um Sony den Markt nicht allein zu überlassen. Und natürlich, weil sie es nicht geschafft haben neben Age of Empires nennenswerte Erfolge im Gaming Bereich zu erzielen. Seitdem haben sie sich massiv vergrößert, sind zum PC als Hauptplattform zurückgekehrt und betreiben die XBOX mehr so als Hobby da sie im Publisher (Was sie ja ursprünglich waren) dasein mehr Profit sehen. Sie sind nicht den Sega Move gegangen, sie haben sich einmal im Kreis gedreht. Dabei haben sie leider ein paar Firmen in den Abgrund gerissen und massenweise Leute entlassen. Hat sich das alles gelohnt?