Bereits 1993 gründete Sony das sogenannte Japan Studio, dass sich in den darauffolgenden Jahren um die Entwicklung zahlreicher PlayStation-Klassiker kümmerte. So erschuf die japanische Spieleschmiede unter anderem Titel wie „Ape Escape“, „Gravity Rush“, „LocoRoco“ und „PaRappa the Rapper“. Außerdem war das Team an Spielen wie „The Last Guardian“, „Bloodborne“ und „Astro’s Playroom“ beteiligt.
Im Jahr 2021 entschied sich Sony jedoch dazu, das traditionsreiche Studio nach einigen Umstrukturierungen zu schließen, um sich auf größere und erfolgreichere Studios zu konzentrieren und sogenannte „Blockbuster“-Spiele zu produzieren. Ein Großteil der langjährigen Mitarbeiter wurde entlassen und nur ein kleiner Kern blieb übrig, die heute das Team Asobi („Astro Bot“) bilden.
Indies verdrängten Doppel-A-Spiele
Auch der ehemalige PlayStation-Manager Shuhei Yoshida machte jetzt im Rahmen des neuesten „Sacred Symbols“-Podcast die wandelnden Marktbedingungen für die Schließung des Japan Studios verantwortlich. Demnach waren nur wenige Titel des Studios auf dem Niveau erfolgreicher Triple-A-Spiele und genau dieses Segment wurde zur damaligen Zeit immer wichtiger.
Yoshida erklärte: „Abgesehen von Gran Turismo hatten wir viele großartige Produkte, aber nicht wirklich viele, die den Erfolg von Triple-A-Titeln erreicht haben. Das wurde immer wichtiger, je größer die großen Spiele wurden – die Indies füllten die Lücke, und der Doppel-A-Markt scheint verschwunden zu sein.“
„Die meisten IPs des Japan Studios gehörten zu dieser kleineren Doppel-A-Kategorie, und der Markt wurde für diese Art von Spielen wirklich schwierig. Zum Beispiel versuchte [Director Keiichiro Toyama] nach Gravity Rush 2, ein neues Konzept zu entwickeln, aber wir waren nicht in der Lage, eines seiner neuen Konzepte zu genehmigen, obwohl sie wirklich interessant waren“, erzählte Yoshida weiter.
Team Asobi setzt das Erbe von Japan Studio fort
Einige der ehemaligen Mitglieder des Japan Studios gründeten nach der Schließung ihre eigenen Teams. Dazu gehörte auch der von Yoshida erwähnte „Silent Hill“-Director Keiichiro Toyama, der das Bokeh Game Studio eröffnete und im letzten Jahr das Horrorspiel „Slitterhead“ veröffentlichte.
Außerdem nannte Yoshida auch das kommende „Ratatan“, dass einen spirituellen Nachfolger zu „Patapon“ darstellen wird, als Beispiel für die Art von Spiel, die Sony heutzutage nicht mehr genehmigen und entwickeln würde. Doch solche Titel würden das geistige Erbe der Japan Studios fortführen.
Auch der Ex-PlayStation-Manager Shawn Layden äußerte sich im Oktober des letzten Jahres zur Schließung der Japan Studios und betrauerte diesen Schritt. Dass man aber noch nach wie vor Erfolg mit kreativen und einfallsreichen Spielen haben kann, bewies zuletzt auch das von Team Asobi entwickelte „Astro Bot“ eindrucksvoll. Auch hier wurde in gewisser Weise das Vermächtnis von Sonys Japan Studio fortgeführt.
Weitere Meldungen zu Japan Studio, PS4, PS5.
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Kommentare
RegM1
19. Februar 2025 um 13:27 UhrGravity Rush war echt toll, vielen Dank, dass ich stattdessen 3-4 Titeln wie Gravity Rush ganze 12 Tage Concord genießen durfte, hat sich richtig gelohnt…
RegM1
19. Februar 2025 um 13:27 Uhr-dessen, AK fail
Murs1k
19. Februar 2025 um 13:31 UhrWie viele Artikel wollt ihr eigentlich aus dem einen Interview machen ?
SasukeTheRipper
19. Februar 2025 um 13:48 UhrEin richtiger Verlust für die Vielfalt des Spielekatalogs.
Buzz1991
19. Februar 2025 um 14:08 UhrSchade einfach. Sony könnte doch auch mal dieses Studio querfinanzieren. Mehr Einnahmen durch PS Plus und andere Dienste und Verkäufe gibt es.
Echodeck
19. Februar 2025 um 14:12 Uhrmerkt man voll das die Doppel-A-Spiele sich aufgelöst haben und auf der andern Seite ist das ja auch von der Gamercomunity so gewollt gewesen, das man für sowas keine 50 Euro mehr aus geben will oder erwartet das die dann eh im Gamepass oder im Playstation Premium kommen / max im Sales mal mit nimmt und sich wundert wie toll die dann doch sind Robocop war z.B. ein Spiel was mir einfällt von denen es früher viel mehr gab so 15 bis 25 Stunden
schuhle
19. Februar 2025 um 15:29 UhrIch vermisse auch Team Ico, muss nicht immer alles sehr teuer sein mit mehrere 100 Millionen sein. Hat Team Asobi, oder Warhorse eindruckvoll bewiesen.
PS Dragon
19. Februar 2025 um 16:29 UhrDas ist leider der Irsinn heutzutage .. kaum einer will mehr 50 / 60 € für nen kleineren Titel bezahlen, aber auf der anderen Seite werden Skins für 30 / 40 für irgend nen Multi Player quatsch verkauft . Kein wunder das da die meisten Endwickler kein Bock mehr auf Double A haben, und auch der Triple A Single Player Makt kleiner wird.
vangus
19. Februar 2025 um 17:44 UhrJedenfalls sind die Gamer-Trottel selbst Schuld…
KaIibri-96
19. Februar 2025 um 20:06 UhrSind nicht alle Nintendo Titel eigentlich AA Titel die als AAA Titel vermarktet werden?