Ende Januar veröffentlichte die Game Developers Conference die Ergebnisse einer Umfrage, die deutlich machten, wie tief KI-Technologien mittlerweile in der Entwicklung von Spielen verankert sind.
Auch Microsoft möchte sich das Thema KI zunutze machen und kündigte mit „Muse“ kürzlich ein KI-Modell an, das in der Lage ist, mit passenden Vorgaben sowohl Grafiken als auch Spielmechaniken beziehungsweise Inhalte für Videospiele zu generieren. In einem Interview griff Satya Nadella, der CEO von Microsoft, das Thema noch einmal auf und beschrieb die erste Präsentation von „Muse“ als einen Wow-Moment, der mit der ersten Nutzung von „ChatGPT“ zu vergleichen sei.
Vor allem die Tatsache, dass „Muse“ anhand von Gameplay-Daten „konsistente und vielfältige Erfahrungen“ erstellen kann, habe Nadella beeindruckt und soll dazu führen, dass die Xbox Game Studios auf lange Sicht „über einen Katalog von Spielen verfügen werden, bei denen auf generative KI zurückgegriffen wird.“
Xbox Game Studios sollen Muse schon bald nutzen
Eigenen Angaben zufolge sind Nadella und die Verantwortlichen von Microsoft von der KI-Technologie so überzeugt, dass diese schon in Kürze bei Projekten der Xbox Game Studios zum Einsatz kommen wird. Laut Nadella wird es den Entwicklern zunächst darum gehen, sich mit „Muse“ vertraut zu machen und die generative KI zu trainieren.
Wie hoch der Anteil der Inhalte, die die Xbox Game Studios mit „Muse“ generieren und anschließend in ihren Spielen nutzen werden, ausfallen soll, ließ Nadella in dem Interview offen.
„Das Coole daran – worauf ich mich freue – ist, dass wir bald einen Katalog von Spielen haben werden, bei denen wir diese Modelle nutzen werden. Oder wir werden diese Modelle darauf trainieren, Inhalte zu generieren, und dann anfangen, sie zu spielen.““, kommentierte Nadella die offizielle Ankündigung von „Muse“.
„Tatsächlich zeigte mir Phil Spencer das zum ersten Mal, als er einen Xbox-Controller in der Hand hatte und dieses Modell im Grunde die Eingaben übernahm und darauf basierend die Ausgabe generierte. Und das auf eine Weise, die mit dem Spiel konsistent war.“
KI könnte zum Erhalt alter Spiele führen
Doch nicht nur bei der Entwicklung von Spielen könnten Microsoft beziehungsweise die Xbox Game Studios zukünftig auf „Muse“ oder eine generative KI zurückgreifen. Wie es in der offiziellen Ankündigung von „Muse“ hieß, könnte die KI Microsoft zudem dabei unterstützen, ältere Spiele zu erhalten.
Wie Fatima Kardar, Corporate Vice President von Gaming AI, erklärte, sind viele Klassiker heute nicht mehr spielbar, da sie nicht mit der aktuellen Hardware kompatibel sind.
Hier könnte Microsoft auf die technischen Möglichkeiten der generativen KI zurückgreifen, die im besten Fall in der Lage ist, bei alten Spielen für eine Kompatibilität auf aktueller Hardware zu sorgen.
„Heute sind zahllose klassische Spiele, die an veraltete Hardware gebunden sind, für die meisten Leute nicht mehr spielbar“, führte Kardar aus. „Dank dieses Durchbruchs erkunden wir das Potenzial von Muse, ältere Backkatalog-Spiele aus unseren Studios zu nehmen und sie für jedes Gerät zu optimieren.“
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Kommentare
Soniel
24. Februar 2025 um 09:01 UhrBin gespannt, wohin sich die Spielwelt mit KI hinbewegen wird. KI generierte Inhalte werden von uns nicht gerne angenommen, aber am Ende ist das Produkt wichtig. Solange KI hilft, in Konzeptphasen, beim coden oder hin und wieder in generierten Inhalten, die man als Fundament nimmt oder wo es nicht wichtig ist und gut gemacht ist, wird sie Spielerschaft das schon akzeptieren und Videospiele zu entwickeln wird weniger teurer und kostspieliger sein.
Aber wenn ganze wichtige Inhalte offensichtlich nur mit KI generiert sind und einfach die Qualität schlechter wird, dann ist das schlecht. Aber denke der Markt wird das schon hoffentlich regeln.
Ich sehe KI in der Industrie nicht wie viele andere grundlegend schlecht, teilweise sogar positiv. Aber bin trotzdem auch sehr skeptisch. Wirtschaftlich gesehen wird es auch verlockend sein so viel KI wie möglich zu nutzen ohne Leute zu verschrecken und da wird wahrscheinlich auch am Anfang viel ausgetestet werden, was man mit uns machen kann. Darauf freu ich mich jedenfalls nicht.
RegM1
24. Februar 2025 um 09:09 UhrSorry, aber die Xbox-Studios bekommen schon ohne KI kaum noch gescheite Spiele hin, Avowed ist der nächste Totalausfall für mich.
Mechaniken aus 20 Jahre alten RPGs fehlen, die Stadtbewohner sind quasi nur Dekoration und die Gegner sind fest an ihrem Spawnpunkt verankert, kein Kiting möglich.
OptimusPS
24. Februar 2025 um 09:44 UhrDamit die Games noch weniger besonders werden, als Sie ohnehin schon bei MS sind.
OptimusPS
24. Februar 2025 um 09:45 UhrWenn Microsoft eines noch nie konnte und das anscheinend auch niemals können wird, dann ist es kreativ zu sein.
Genshira
24. Februar 2025 um 09:59 UhrErst dachte ich wirklich „Waaaaas? Was hat die Musikband damit zu tun!?“ xDDD
Gam3r
24. Februar 2025 um 10:16 UhrMit KI kann einiges gemacht werden. Code verbessern, Framerate analysieren und stabilisieren, Animationen optimieren…
Wenn ein Artist sagt, kreiere mir einen Wald mit diesenn Features und er muss nur noch optimieren, wunderbar. Wenn Games zum Einheitsbrei werden, weil später alles gleich aussieht und sich anfühlt dann ist das nicht gut.
KI ist eine gute Unterstützung, ersetzt aber nicht den Profi. Maßnahmen, die die Entwicklungszeit runtersetzen und nicht die Qualität verschlechtern, sind willkommen. Es wird aber noch ein Aufschrei geben, da es bestimmt 20-30% der Belegschaft kosten wird. Games zu produzieren dauert zu lange und ist zu teuer und wir wissen, wie die meistern Unternehmen darauf reagieren.
OzeanSunny
24. Februar 2025 um 10:56 UhrAch ja, wer kennt sie nicht.
Die Microsoft Erfindungen die immer einschlagen wie eine Bombe und jeder haben möchte………………..Nicht. 😉
nawari404
24. Februar 2025 um 11:44 UhrIch würd sagen KI kann helfen, dass ein Wald sehr viele verschieden aussehende Bäume hat, aber ich möchte, dass ein Mensch nochmal drüber guckt, ob das Leveldesign auch wirklich passt.
Und es wäre schon geil, wenn XBox sein Play Anywhere nutzen würde, um ältere Spiele besser aussehen zu lassen. Spiele der XBox360 sehen dank Abwärtskompatibel auf der XBoxOne ja schon aus wie Remaster. Jetzt stelle man sich mal vor wie gut diese Spiele aussehen könnten, wenn ne KI nochmal Hand anlegt. Remakes auf Knopfdruck. Die Idee gefällt mir.
Ich denke bei sowas kann KI schon gewaltig helfen und coole Ergebnisse liefern.
Klar muss man skeptisch über KI sein und wir als Gesellschaft müssen aufpassen, dass nicht einfach ganze Berufsfelder auf einen Schlag arbeitslos werden. Als unterstützendes Werkzeug kann KI aber sicher sehr mächtig sein.
naughtydog
24. Februar 2025 um 11:45 UhrWenn man KI für möglichst großen Output z.B. von Assets benutzt und dann die guten Sachen sorgfältig aussucht und fertigpoliert, ist das doch eine feine Sache.
FOXHOUND
24. Februar 2025 um 12:44 UhrWenn ich mir die KIs anschaue, selbst im jüngsten Avowed, die unfassbar schlechter ist als in einem 20 Jahre alten Oblivion, bekomme ich den Eindruck, als hätte man in vielen Spielen die KI komplett gestrichen.
Genau wie Personal.