Seit Jahren gehört das Skill-basierte Matchmaking (kurz: SBMM) zu den meistdiskutierten Themen der „Call of Duty“-Community. Das System sorgt dafür, dass die Spieler im Online-Multiplayer auf Widersacher treffen, die sich in etwa auf ihren Niveau bewegen.
Dadurch ist unter anderem gewährleistet, dass neue Spieler nicht direkt an erfahrene Nutzer geraten und unschöne Frusterlebnisse in Kauf nehmen müssen. Vielspieler wiederum profitieren davon, dass ihnen das Matchmaking-System für ihre Teams keine blutigen Anfänger zuweist, die möglicherweise noch nicht mit den Spielmechaniken vertraut sind.
Ohne Kritik kam das Skill-basierte Matchmaking in der Vergangenheit aber nicht davon. Vor allem engagierte Nutzer sind der Meinung, dass das System gute Spieler benachteiligt, da diese für ihre investierte Zeit im Prinzip nicht belohnt werden.
Stattdessen sehen sie sich nur mit noch stärkeren Gegnern konfrontiert. Im Interview mit Insider Gaming ging der ehemalige „Call of Duty“-Entwickler Charlie Olson auf dieses Thema ein und verriet, warum uns das Skill-basierte Matchmaking auch auf lange Sicht erhalten bleibt.
SBMM für die Zukunft von Call of Duty von essentieller Bedeutung
Olson arbeitete bei Raven Software über mehrere Jahre an der „Call of Duty“-Reihe. Laut dem Entwickler ist das Skill-basierte Matchmaking für die Zukunft von „Call of Duty“ von essentieller Bedeutung. So hätten Analysen gezeigt, dass rund 50 Prozent der Nutzer mit einem Spiel aufhören, das auf ein System dieser Art verzichtet.
Denn während Anfänger aus nachvollziehbaren Gründen wenig Interesse daran haben, ständig von erfahrenen Spielern in die Schranken gewiesen zu werden, wünschen sich diese aus Gründen des Wettbewerbs Teams aus Spielern, die sich auf ihrem Niveau bewegen.
Laut eigenen Angaben kann Olson die Kritik an einem Skill-basierten Matchmaking dennoch nachvollziehen. „Das massive Problem mit SBMM ist jedoch, dass man nicht mehr weiß, in welcher Liga man sich befindet. SBMM nimmt einem das Gefühl des Könnens. Es gibt weniger Rückmeldung zur eigenen Leistung. Statistiken sind weniger wichtig. Das K/D-Verhältnis ist kein echtes Statussymbol mehr. Das ist wirklich ein ernstes Designproblem.“
Er ergänzte: „Wenn man versucht, besser im Spiel zu werden, belohnt SBMM einen einfach mit stärkeren Gegnern. Ich würde sogar sagen, dass SBMM Spieler dafür bestraft, gut zu sein. Das ist unfair, und die Spieler haben jedes Recht, sich darüber zu beschweren.“
Belohnungssysteme ein Teil der Lösung?
Weiter führte Olson aus, dass Belohnungssysteme unterschiedlicher Art zur Lösung des Problems beitragen könnten. „Bei Casual-Matches muss es im Gegensatz zu Ranglistenspielen nicht ausschließlich um Fertigkeiten gehen“, meint Olson. „Aber man sollte etwas über die durchschnittlichen Fertigkeiten der Lobby oder der Gegner einsehen können.“
„So etwas wie eine Gold-Stufe, sodass ihr einen XP-Multiplikator von 1,2 erhaltet. Ihr solltet eure MMR (Matchmaking-Bewertung, auch Fertigkeitsbewertung genannt) in der Kampfaufzeichnung sehen können. Ihr solltet bei Activision keine Anfrage zu personenbezogenen Daten einreichen müssen, nur um diese Informationen zu erhalten.“
Ein solches System schlug Olson Activision bereits im Jahr 2019 vor. „Ich habe es versucht, aber es hat sich nicht durchgesetzt“, erklärte Olson und wies darauf hin, dass es solche Vorschläge schwer haben, wenn sie nicht von einem Game-Designer stammen.
Olson: „Der andere Grund, warum ich denke, dass es sich nicht durchgesetzt hat, ist, dass die meisten Designer einfach nicht viel über die Funktionsweise von MMR wissen und sich daher nicht wohl fühlen, es als Komponente für das Design zu verwenden.“
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Kommentare
Evermore
26. Februar 2025 um 13:12 UhrIch habe grundsätzlich nichts dagegen das wenn ich gut spiele mit stärkeren Gegnern konfrontiert zu werden.
Natürlich wird es dann schwerer oder wie es mittlerweile heißt „schwitziger“. Aber sich explizit so wie früher noob Lobbys raus zu suchen und den weniger guten Spielern den Spaß zu versauen kann ja auch nicht der richtige Weg sein.
CoD ist kein e-Sport Titel wie CS oder Rainbow Six. Es ist ein Fun Shooter den einige immer gerne in ein e-Sport Korsett quetschen wollen. Wenn jeder einfach nur entspannt spielt sind halt mal ein paar miese Runden dabei und dann wird’s schon wieder angenehmer.
Oder man nimmt es tot ernst, alles wird nur noch schwerer und irgendwann durchbricht man halt das Matchmaking und ist am oberen Ende der Nahrungskette. Muss ich nicht haben.
Smoff
26. Februar 2025 um 13:18 UhrIch finde fürs sbmm gibt es ranked. Normale Matches sollten immer ohne sbmm laufen. Schlechte Spieler werden nicht besser, wenn sie nur gegen schlechte Spielen. Ich mag es wenn jemand in der Lobby ist, der alles rasiert. Da kann man sich einiges abschauen.
naughtydog
26. Februar 2025 um 13:18 UhrEs wäre wahrscheinlich nicht schlecht, den Ping als oberstes Kriterium zu nehmen, und erst in zweiter Linie nach Skill zu matchen. Auch wenn dann 10 oder 20% vielleicht nicht in einem ähnlichen Skillbereich unterwegs sind.
black_haze_24
26. Februar 2025 um 13:26 UhrHabe schon bereits Crossplay aus gestellt. Gibt manche PCler, die unmenschlich schnell sind, da kommst du an die Reaktionszeit von denen gar nicht dran.. meistens werd ich in Teams gesetzt wo gefühlt nur ich die Stellung einnehme und die anderen eher amateur bots sind wogegen doe gegner ranked like zsm harmonieren
Stephan1985
26. Februar 2025 um 13:32 UhrIch bin seit MW1 auf der PS3 dabei! Es ging doch damals auch ohne SBMM. Und ich muss sagen das es mehr Spaß gemacht hat. Und was sind 50%? Die können ja eine Option einbauen wo man SBMM an- oder ausschalten kann. So wie beispielsweise beim Crossplay.
Nyith
26. Februar 2025 um 13:46 UhrBei XDefiant wollten das alle und am Anfang war es auch cool für die Community – 2 Wochen später wollten alle SBMM ein faires System weil die besseren Spieler nur so über die Lobbys gerollt sind xD.
RoDa306
26. Februar 2025 um 13:48 UhrWenn es um das Argument geht, dass schwache Anfänger es zu schwer haben, dann begrenzt man halt das SBMM bis auf Rang 50 oder sowas. Bis dahin sollte man genug Erfahrung gesammelt haben. Danach ist es Zufall und das gab es davor schon immer und hat super funktioniert.
Am Feierabend paar Runden zum Spaß ohne viel Stress und wenn ein Pro am Start ist, dann ist die Runde halt mal so, aber nicht nur so.
Problem wäre gelöst oder ?
Shaft
26. Februar 2025 um 13:49 Uhr„Die können ja eine Option einbauen wo man SBMM an- oder ausschalten kann. So wie beispielsweise beim Crossplay.“
ganz dumme idee. x-play hat bei xdefiant die community schon halbiert. bei einer viertelung wäre das noch extremer. an und ausschalten sind genauso abträglich wie bezahlte mappacks
sickbiig
26. Februar 2025 um 13:56 UhrFinde das Problem bei cod mit dem SBMM ist halt, dass es sich zu schnell zu stark ändert.
Da hatte ich als ich noch cod gespielt hatte öfters Tage wo die lobbys sich von match zu match abwechselten von viel zu einfach zu viel zu schwer.
Oder auch manche Freunde sagten sowas wie „oh man bisher lief es voll gut und seitdem du in die Party dazugekommen bist, kriegen wir nur noch auf die Nüsse“ was natürlich für keinen von uns wirklich angenehm war.
Vielleicht wäre ja eine Lösung, dass es ab zB 20 online Stunden gar kein SBMM mehr gibt und alle durcheinander gewürfelt in die lobbies kommen, davor hat man dann halt einen gewissen Welpenschutz mit anderen Neulingen.
Wer nach 20 Stunden immer noch nichts trifft, wäre für mich dann auch kein Interesser Gegner mehr.
RoDa306
26. Februar 2025 um 14:22 Uhr@sickbiig
Geht mir auch so. Btw. Hab nen ähnliche Vorschlag gemacht, sowas in der Richtung wäre besser ja
Maka
26. Februar 2025 um 14:31 UhrWenn man ein guter Spieler ist sollte man auch gegen andere gute Spieler antreten. Die Kreisliga spielt auch nicht gegen die 2. Bundesliga im Fußball.
naughtydog
26. Februar 2025 um 14:38 Uhr@Maka
Aber ist es nicht normal/natürlich, dass man auf einem „Schlachtfeld“ auch mal jemand nicht so gutem über den Weg läuft? Die Mischung macht es doch erst interessant.
Johannes89
26. Februar 2025 um 15:07 UhrAls ich noch Call of duty online gezockt habe MW 1 und MW2 Zeiten hat mich sowas eigentlich nur stärker/besser gemacht wenn man auf hoch Rankinge Spieler traf da gab’s glaube ich noch kein SBMM sondern normales Balancing. Mich hat es dann gestört in den nachfolgenden CoD’s das die Spieler eher durch die Karten gerutscht und gehüpft sind wie blöd, nervig, total unrealistisch empfunden wie die bunten kitschigen skins und so und das bei einem ab 18 Titel. Das war auch das aus für mich und bin dann komplett zu Battlefield.
SaGat Tiger
26. Februar 2025 um 15:25 UhrWarum kann man nicht beides anbieten ? Playlist mit sbmm und wer keine Eier drauf hat ohne ?
Smoff
26. Februar 2025 um 17:05 UhrWieso steht bei mir immer “ Die Nachricht wird geprüft“ und dann gelöscht?
Habe ganz normal geschrieben…nichts schlimmes o.ä. nicht die erste Nachricht…..so machts keinen Spaß @Play3
Def
26. Februar 2025 um 17:07 UhrBeste Matchmaking. Muss sich nicht ändern, wird sich nicht ändern. Ich wünschte, jedes Game wäre so. Dann müsste ich mich nicht mit so vielen Noobs rumärgern.
BasSsFreAK
26. Februar 2025 um 17:17 UhrIch lese da zwischen den Zeilen nur……mimimim ich muss mich mit gleichwertigen Gegnern messen….
schakal87
26. Februar 2025 um 18:27 UhrGegen die ganzen gestörten Spieler mit Cronus hat man absolut keine Chance. Echt über, wie viele mit Cronus und dessen AutoAim zocken.
HansLanda
26. Februar 2025 um 22:32 UhrAch, alles bla bla, am Ende geht es denen eh nur darum dem Spieler die Kohle mit ihrem Shop aus den Taschen zu ziehen. Und je weniger Spieler gefrustet sind, umso mehr rollt der Doller.
Stefan-SRB
27. Februar 2025 um 00:34 Uhr@HansLanda
Das wird bestimmt auch ein Punkt sein. Ich denke alle sind sich einig wenn man sagt, die glorreiche CoD Zeit fand während der PS3 Ära statt, ganz ohne SBMM, Skins und unrealistische Bewegungen. Da hatten meine „Noob-Freunde“ mit einer K/D unter 1 genauso viel Spaß wie ich und heutzutage zockt keiner mehr von uns CoD, unabhängig vom Skill Level eben wegen diesen ganzen Aspekten…
Samson86
27. Februar 2025 um 07:56 Uhr@Evermorewas macht ein Spiel denn zum E-Sport Spiel, auf die Begründung bin ich gespannt.
Sbmm rein für die Rangspiele, wie in jedem anderem Shooter auch und schon hat sich das Thema.
Criore
27. Februar 2025 um 09:32 UhrWer schlechte Spieler farmen möchte soll spiele spielen wo es bots gibt.. oder Moorhuhn spielen 😉
RoyceRoyal
27. Februar 2025 um 12:16 UhrWerde das Problem nie verstehen? Gleiches Level für gleichen Skills.
Lewis Hamilton muss Max schlagen! Er kann nicht einfach in die F2 gehen um Rekordweltmeister zu werden. Tut uns im Leben allen mal weh, aber so ist es halt.
boddy
27. Februar 2025 um 12:54 UhrDas Problem ist halt wenn man nur zum Spaß mal am Wochenende mit ein paar alten Kumpels zocken will, dann ging dies nicht mehr, da diese leider andere Skill Level haben und keinen Bock haben gegen meine Schwitzer zu spielen.
Leider wie es bereits oben @sickbiig geschrieben hat.
Fazit ist keiner von meinen Kumpels spielt mehr CoD.