Sony setzt die Umstrukturierung im Bereich der PlayStation-Sparte fort. Trotz finanziell stabiler Lage führt der Druck zur Effizienzsteigerung zu weiteren Einschnitten. Besonders betroffen ist diesmal die Visual Arts-Abteilung (PSVA), die für ihre Zusammenarbeit mit Naughty Dog und ihre Unterstützung bei First-Party-Spielen bekannt ist.
Entwickler mit jahrzehntelanger Fachkompetenz betroffen
Laut einem Bericht von Kotaku verloren mehrere Mitarbeiter ihre Stellen, darunter auch Personen, die an einem kürzlich eingestellten Live-Service-Projekt von Bend Studio beteiligt waren.
Eine Quelle erklärte jedoch, dass sich die Entlassungen nicht nur auf dieses Projekt beschränken. Den Betroffenen wurde mitgeteilt, dass der 7. März 2025 ihr letzter Arbeitstag sein wird.
„Die Entlassungen heute treffen uns hart. PSVA hat Entwickler mit jahrzehntelanger Fachkompetenz entlassen; Talent, das außerordentlich schwer zurückzugewinnen sein wird“, schrieb die ehemalige PSVA-Projektmanagerin Abby LeMaster auf LinkedIn.
Diese Branche könne unberechenbar sein. „Aber das Können, die Erfahrung und die Leidenschaft der Leute, mit denen ich bei PSVA gearbeitet habe, sind unbestreitbar“, erklärte sie weiter.
Auswirkungen auf Sonys Entwicklungsstrategie
Die Entlassungen bei Visual Arts sind Teil einer umfassenderen Neuausrichtung von PlayStation. Erst kürzlich wurden mehrere Projekte gestrichen, darunter der genannte Titel von Bend Studio und ein angebliches Live-Service-Spiel aus dem „God of War“-Universum, das bei Bluepoint Games in Entwicklung war.
Auslöser ist unter anderem einer der größten Flops der PlayStation-Geschichte: „Concord“ legte eine kolossale Bruchlandung hin und wurde innerhalb weniger Tage eingestellt. Beim zuständigen Entwickler Firewalk Studios kam es wenig später zur Schließung.
Die internen Umstrukturierungen gehen auch mit personellen Veränderungen in der Führungsebene einher. Im Januar wurde Hiroki Totoki zum CEO von Sony ernannt, während Hideaki Nishino die alleinige Führung von PlayStation übernahm. Hermen Hulst bleibt weiterhin für die PlayStation Studios verantwortlich.
Branchenweiter Trend zu Kostensenkungen
Die aktuellen Entwicklungen bei Sony fügen sich in einen allgemeinen Trend innerhalb der Spieleindustrie ein, bei dem große Unternehmen ihre Entwicklungsressourcen zunehmend aus teuren US-Standorten abziehen, berichtet Kotaku weiter.
„Für jeden Titel führen wir wirklich strenge Überprüfungsprozesse durch, bei denen wir uns auf die Nachhaltigkeit unserer Investitionen in diese Titel konzentrieren“, äußerte Hermen Hulst im vergangenen Jahr während einer Geschäftsbesprechung.
Dabei werden insbesondere Einsparmöglichkeiten durch Outsourcing oder „Möglichkeiten in Gegenden“, in denen „die Kosten pro Ressource vielleicht etwas niedriger als im Durchschnitt oder an der amerikanischen Westküste sind“, geprüft.
Die steigenden Budgets für AAA-Spiele setzen viele Studios unter Druck, effizienter zu arbeiten. Dies hat dazu geführt, dass nicht nur bei PlayStation, sondern auch bei anderen großen Publishern Arbeitsplätze abgebaut wurden.
Wir berichteten in den vergangenen Monaten:
Es bleibt abzuwarten, wie sich Sonys Strategie langfristig auf die Entwicklung neuer Titel auswirkt. Trotz der Kürzungen plant das Unternehmen für 2025 mehrere große Veröffentlichungen, darunter „Ghost of Yotei“ aus dem Hause Sucker Punch Productions. Ebenfalls ist der Launch von „Death Stranding 2: On the Beach“, das allerdings nicht bei einem internen Studio entwickelt wird.
Weitere Meldungen zu PlayStation Studios, Sony Interactive Entertainment.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
Gaia81
05. März 2025 um 08:58 UhrGaming branche momentan wirklich schlimm
Horst
05. März 2025 um 08:59 UhrAuweia, das klingt nicht gut. Kein schöner Schritt, zumal da echt kompetente Leute entlassen wurden. Die hätte man genau so gut auf laufende Projekte verteilen können! Aber Kosteneinsparungen, Kosteneinsparungen, Kosteneinsparungen! Das hat Sony von seiner gescheiterten GaaS-Welle! Unschön! Ich hoffe, die Leute kommen schnell woanders unter!
Serial Killer
05. März 2025 um 09:01 UhrUnglaublich was aus sony geworden ist
Einfach nur noch ein trauerspiel
Clive95
05. März 2025 um 09:08 Uhr@Serial Killer naja es haben ja genug Leute gefordert das man die Spiele einstellen soll, dass ist jetzt nun mal die Konsequenz daraus. Schade für alle Betroffene, da die ganze Brache von dem Quatsch nicht verschont bleibt, find ich deine Aussage etwas komisch, aber gut.
Zockerfreak
05. März 2025 um 09:12 UhrSony spart sich noch kaputt
Horst
05. März 2025 um 09:14 Uhr@Clive95: Ja, das ist wieder ein wenig diese Doppelmoral. Nichtsdestotrotz hätte Sony die Leute auf andere Projekte umverteilen können!
proevoirer
05. März 2025 um 09:16 UhrWurde bestimmt nicht eingestellt weil einige es gefordert haben:)
OzeanSunny
05. März 2025 um 09:16 UhrOh man.
Das ist echt Kacke.
Hoffe die betroffenen kommen wieder schnell unter
StoneyWoney
05. März 2025 um 09:18 Uhr@Clive95 Hätten sie es damals, als sie das erste mal „GaaS“ in den Mund nahmen, gleich getan, sprich, hätten sie auf mich gehört (*Brust anschwell*), dann hätten sie nicht so viel Geld verbrannt und stattdessen gleich sinnvolle Projekte in Auftrag geben können.
Konrad Zuse
05. März 2025 um 09:26 UhrGestern erst darüber nachgedacht, das wir bereits im 5. Jahr der PS5 sind. Wenn es wie gewohnt weiter geht, dann wird diese Generation bereits in zwei Jahren abgelöst. Was für eine seltsame Generation. Die kann ja bis dato nicht mal ansatzweise mit den vorherigen konkurrieren. Wenn man mal so bei Metacritic die Generationen vergleicht, kann man das gut erkennen. In dieser Generation ist man sehr schnell im 80er bereich. Es gab auf PS3 und PS4 viel mehr Highlights. Außerdem sieht man wirklich ständig Remakes oder Remaster. Wenn man diese nun auch noch abzieht, wirds ziemlich übersichtlich. Ist mir gestern mal so in den Sinn gekommen.
turbo
05. März 2025 um 09:28 UhrKein wunder.Die entwicklung der spiele dauern einfach zu lange.Siehe naughty dog da kommt gar nix
rührei pro
05. März 2025 um 09:29 UhrDas kommt davon, wenn man ein Stück vom Kuchen abhaben will, aber alle bereits vergeben sind.
GaaS können funktionieren, aber wenn der Markt gesättigt ist, hätte man sich früher auf andere Projekte konzentrieren sollen. Für uns eine klare Sache, aber die Schlipsträger leben in ihrer eigenen Blase und schauen nur auf die Bilanzen. Kein Wunder, wenn dann solche Konsequenzen geschehen. Das gilt allgemein für die gesamte Branche. Vielleicht lernt man in Zukunft daraus und achtet mehr darauf, was die Spieler eigentlich wollen.
AlgeraZF
05. März 2025 um 09:29 UhrMir auch ein Rätsel warum man so fähige Mitarbeiter nicht auf laufende Projekte aufteilt. Gibt wahrscheinlich nichtmal genug aktuell.
Was außer Wolverine, Intergalactic, GoY, Saros und die neue Cory Barlog IP soll auch noch groß in Entwicklung sein?
Clive95
05. März 2025 um 09:30 Uhr@Horst das wäre schön, aber leider leben wir nicht in einer Welt in der man so gutherzig ist. Bzw. in der man so logisch denkt. Das ist auch kein Problem was speziell auf Sony zugeschnitten ist, es betrifft die ganze Brache. Ist alles eine dumme Konsequenz, dass man an die Börse gegangen ist. Aktionäre zufriedenstellen ist manchmal so ätzend, aber ohne deren Zufriedenheit sieht es schnell übel aus um die Unternehmen.
Ich war eher der Meinung, dass man aus concord lernen sollte und entsprechende Projekte in die richtige Bahn lenken soll. Das Sony mehr im MP Sektor machen, wäre eigentlich mal gut. Und mittlerweile ist jeder Mp auch ein GaaS Titel, auch eine ätzende Entwicklung. Dennoch kann man innerhalb dessen gute Projekte realisieren. Ich find das fordern, dass man Spiele einstellen soll größtenteils daneben, vor allem wenn ma eigentlich nichts über die Projekte weiß. Und diese Forderung gab es ja auch hier genug, obwohl offensichtlich war welche Konsequenz das für die Studios mit sich bringt.
Sony richtet sich gerade wieder mehr den SP Titeln aus, was mir persönlich lieber ist. Wie weit die Entlassungen reichen und ob man nur Ressourcen für Gaas Titel Abbau oder sogar im SP Bereich, ist unklar.
Ich kann nur wiederholt mein Beileid an die Betroffenen aussprechen und hoffen, dass sie schnell wieder unterkommen.
Echodeck
05. März 2025 um 09:44 Uhrdas Gaming Business ist keine Tischlerei sondern ein Projekt orientiertes Business was kleine Core Teams hat die sich für die Voll Produktion Leute für 3 bis 6 Jahre dazu holt oder andere Firmen, wenn ich alles wie j. Ryan auf GaaS Titel ausgerichtet habe und jetzt einen Strategie Wechsel vollziehe werden dann auch viele Experte halt nicht mehr gebraucht. Das ist ein anderes Business und nicht überall gelten die gleichen Arbeitsrechte wie bei uns vielleicht gibts deshalb hier auch so wenig studios ^^
Renello
05. März 2025 um 09:48 UhrYoshida hat ja letztens betont, dass Sony die Studios nicht gezwungen hat und das deren eigene Entscheidung war.
Entweder er lügt, wovon ich ausgehe oder die Studios haben das halt selbst zu verantworten.
Maka
05. März 2025 um 10:02 UhrDie Arbeit in den Studios wird aber auch nicht automatisch weniger solange die Projekte laufen.
Man verlagert damit nur die ganze Arbeitslast auf die verbleibenden Schultern und gefährdet damit nicht nur die verbleibenden Mitarbeiter sondern auch die ganzen Zeitpläne der Projekte.
Man siehts ja bei den großen Tech Unternehmen, ob nun Google (60 Stunden Woche, kein Homeoffice) oder SAP (Tausende sollen in den teuren Ländern gehen , zehntausende kommen in den billigen Ländern hinzu .. trotz „best year ever“) Man entledigt sich den Mitarbeitern oder versucht sie zu vergraulen damit sie selbst gehen, nur um die Marge weiter zu erhöhen.
Maka
05. März 2025 um 10:06 UhrNachtrag: Am schlimmsten ist es, wenn die erfahrensten gehen. Das Knowhow welches wegfällt ist sehr viel wert. Das können auch 3 günstige Neueinstellungen nicht abfangen. Leider fällt der Wegfall oft nur in der entsprechenden Abteilung auf, andere vor allem höhere Lines im Unternehmen spüren das erst lange Zeit danach, wenn es schon zu spät ist.
Alistair73
05. März 2025 um 10:10 Uhr@Maka
Das ist eben die Doktrin aller AGs
Jedes Jahr 10% effektiver, ist der Leitsatz und ein absolutes muss. Da kommt man irgendwann an seine Limits und muss eben arbeit ins ausland verlegen, Leute entlassen, Projekte Günstiger umsetzen oder dem Kunden eine neue Verbesserte Rezeptur verkaufen. Schmeckt/Spielt sich noch geiler als der Vorgänger.
Toxicity
05. März 2025 um 10:16 UhrDiese Doppelmoral hier immer…Sony entlässt leute: „diese gaming Branche..alles so schwierig zurzeit..hoffe die kommen irgendwo gut unter.
MS oder ubisoft oder weniger beliebte Entwickler entlassen: „wie können die nur“das habt ihr davon“ das Geschwür der Branche“
Dachte Sony fährt rekord nach rekord ein mit der ps5 warum entlassen die überhaupt…dachte die wären mein freund…oder wollen die tatsächlich nur mein geld?
Pitbull Monster
05. März 2025 um 10:19 UhrUnd die Entscheidungsträger dürfen weiter auf ihren Stühlen sitzen. Hulst ist derjenige, der gefeuert werden muss!
DerMitDemControllerTanzt
05. März 2025 um 10:28 UhrDer Konsolenzyklus hätte nach der PS3 enden sollen.
Da waren die Spiele noch günstiger und besser, da man sich aufs Wesentliche konzentrieren musste. Und da war der GaaS-Wahn noch nicht in aller Munde.
Mir ist persönlich egal was aus Sony wird, ich spiele eh kaum noch auf Konsolen. Aber traurig isses schon.
Samson86
05. März 2025 um 11:04 UhrLäuft ja richtig bei Sony. Sony sollte öfters hier im Kommentarsektor vorbei schauen, hier versammeln sich schließlich die Experten.
Samson86
05. März 2025 um 11:07 UhrUhja, die bösen Spieler wieder. 😀 der arme Milliardenkonzern konnte ja gar nicht anders handeln.
Icebreaker38
05. März 2025 um 13:10 UhrWie kann man auch als sony gleich mehrere ähnlich gelagerte Titel entwickeln lassen und den Single Player Aspekt nahezu komplett ignorieren. Derjenige müsste seinen Hund nehmen, der das genehmigt hat. Die Fans wollen ein days gone 2 und wird ignoriert. Stattdessen jetzt diese kacke hier.
Nostrum
05. März 2025 um 13:20 UhrWie naiv hier viele Leute sind. Es ist Business, es geht immer darum so viel Umsatz und Profit wie möglich zu machen. Alles was passiert hat nur einen Zweck, Euer Geld. Es sind keine Künstler mehr, wie zu C64 Zeiten, die versuchen Kunst zu schaffen und wo fast jedes gute Spiel eher ein Experiment war, um neue Technologien auszuprobieren und das gesamte Team nur aus 3 Leuten bestand. Ihr fordert Megaproduktionen ein, die jedes Hollywood Budget sprengen und das am besten im Monatstakt. Das funktioniert eben nicht so. WarmBodies sind der teuerste Faktor und Geld wird erst verdient, wenn das Game draußen ist. Man kann auch keine Leute mal eben vorhalten oder einfach in andere Projekte schieben. Alle wollen faire Gehälter, Top Qualität und genau das haben was ja der eigene Geschmack ist und bitte jedes Jahr einen AAA+ Game aber wehe es kostet dann auch 79 EUR! Empörung, wie können die nur!
FOXHOUND
05. März 2025 um 13:55 UhrIch bin da über die Jahre sehr kritisch geworden. Ich verstehe es nicht.
Runtergebrochen ist’s doch wie in unserem eigenen Haushalt:
Wir haben laufende Kosten und laufende Einnahmen.
Wenn die Einnahmen monatlich/jährlich alle unsere Aufwände decken, ist’s am ±0. (Beim Unternehmen der Umsatzerlös, der ja auch immer laufende Entwicklungskosten deckt.)
Wenn die Einnahmen aber alle (!) laufenden Kosten nicht nur decken, sondern übersteigen, wird’s am Ende ein Plus.
Gewinn.
Und da sprechen wir bei Unternehmen wie Sony von Milliarden.
Wenn also ein Unternehmen allein aus Profitmaximierungsgründen entlässt, obwohl schon alle Ausgaben gedeckt sind und sogar noch Milliarden-Gewinne abgeworfen werden, dann fehlt mir dafür jedesmal Verständnis, egal welches Unternehmen es ist.
Khadgar1
05. März 2025 um 14:45 UhrJetzt sind schon die Spieler schuld dran lol
Exelenty
05. März 2025 um 17:16 UhrBrauch keine Spiele solange Verkaufszahlen stimmen 😛