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PS5, Xbox und Switch: Gestohlenes Horror-Spiel verkauft - Entwickler setzt sich zur Wehr

Ein Indie-Entwickler stößt in offiziellen Konsolen-Stores auf Raubkopien seines eigenen Spiels. Während PlayStation und Xbox schnell reagierten, blieb der Titel auf Nintendo-Plattformen länger verfügbar. Doch wie kam es dazu?

PS5, Xbox und Switch: Gestohlenes Horror-Spiel verkauft – Entwickler setzt sich zur Wehr

Der digitale Vertrieb bietet Indie-Entwicklern zahlreiche Chancen, birgt aber auch Risiken. Neben Erfolgsgeschichten gibt es Fälle, in denen Spiele ohne Erlaubnis kopiert und weiterverkauft werden. Ein aktueller Vorfall zeigt, dass selbst große Plattformen wie der PlayStation Store oder eShop nicht ausreichend gegen solche Praktiken gewappnet sind.

Unautorisiert veröffentlicht und verkauft

Der Entwickler Steelkrill Studio macht in sozialen Netzwerken darauf aufmerksam, dass sein vor Jahren im Epic-Store veröffentlichtes Horror-Spiel “The Backrooms 1998” gestohlen und unter dem Titel “Backrooms Horror Escape” von einem anderen Unternehmen in mehreren digitalen Stores verkauft wurde. Laut Steelkrill habe der Anbieter “COOL DEVS” nur minimale Änderungen vorgenommen.

Das kopierte Spiel landete zusammen mit dem Steam-Release in den Online-Stores von PlayStation, Xbox und Nintendo. Doch während die zuerst genannten Konsolenplattformen nach einer Urheberrechtsbeschwerde zügig reagierten, blieb “Backrooms Horror Escape” im Nintendo eShop erhältlich. 

Nintendo habe geantwortet, dass man an der gestohlenen Version nichts auszusetzen hätte. Erst nach zunehmender öffentlicher Aufmerksamkeit und weiteren Beweisen wurde das Spiel schließlich von der Plattform entfernt.

Kurioserweise bezeichnete „COOL DEVS“ die Raubkopie als Versehen: „Wir haben im Grunde eine E-Mail erhalten, in der es hieß, dass ihnen ein Fehler unterlaufen sei, sie sich entschuldigten und sagten, dass das nicht wieder passieren werde“, berichtet Steelkrill und legt zynisch nach: „Ja … ihnen ist ein Fehler unterlaufen, sie haben den Quellcode gestohlen, ein ganzes urheberrechtlich geschütztes Spiel hochgeladen, die Qualitätssicherung auf Konsolen bestanden und versehentlich Trophäen hinzugefügt.“

Doch warum landen so viele minderwertige oder gar geklaute Spiele in den Stores? Damit befasst sich der folgende Artikel:



Zuvor traf es „Bodycam“, das als Inspiration für zahlreiche Spiele diente, die mit nahezu identischen Logos und Spielansätzen im PlayStation-Store landeten. Auch zu „Backrooms“ lassen sich mehrere Einträge finden, darunter ein Spiel, das gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen scheint. Es heißt „Escape the Backrooms Bodycam“ und soll 2025 erscheinen.

Probleme im Rückerstattungs- und Meldesystem

Die Situation wirft erneut Fragen zu den Kontrollmechanismen digitaler Spieleplattformen auf. Steelkrill äußerte sich besorgt darüber, dass Käufer kaum Möglichkeiten hätten, gestohlene Spiele zu erkennen oder im Nachhinein eine Rückerstattung zu erhalten. 

“Die Tatsache, dass Käufer keine klare/einfache Möglichkeit haben, Spiele zurückerstatten zu lassen, ist dumm. Das ist einer der Gründe, warum diese Fake-Unternehmen immer wieder damit durchkommen.” In diesem Zusammenhang kam auch die Befürchtung auf, dass Spieler Indie-Titeln zunehmend skeptischer gegenüberstehen könnten, aus Sorge, unbeabsichtigt gestohlene Titel zu erwerben.

Tatsächlich scheinen die irregulären Anbieter mit ihren Betrugsabsichten konsequent vorzugehen: Steelkrill gibt an, dass “COOL DEVS” offenbar mehrere Entwicklerkonten besitzt und damit weiterhin in den Stores aktiv sei. 

Anderen Entwicklern rät das Solo-Studio hinter “The Backrooms 1998” zur Nutzung von Tools wie Il2cpp, um das unrechtmäßige Dekompilieren von Code zu erschweren: „Sie haben mein Spiel gestohlen, indem sie ein Programm verwendet und es dekompiliert haben, sodass sie alle meine Assets, Musik, Sounds, Voice-Overs usw. erhalten haben.“ 

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Spielern wiederum legt Steelkrill eine erhöhte Wachsamkeit nahe. “Seid vorsichtig und überprüft die Spiele vor dem Kauf noch einmal. Überprüft auch die Entwicklerkonten und seid immer vorsichtig.”

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Kommentare

QueenRipley

QueenRipley

05. März 2025 um 16:39 Uhr