Sony arbeitet an einer KI-Technologie, die es Spielern ermöglichen soll, mit virtuellen Charakteren zu interagieren und Gespräche zu führen. In dieser Woche sickerte eine Demo durch, die zeigte, wie Aloy aus der „Horizon“-Reihe auf Fragen eines Spielers reagiert.
Das Video verbreitete sich schnell im Internet, wurde jedoch aufgrund von Urheberrechtsverletzungen umgehend entfernt. Die Enthüllung löste letztlich eine Debatte über den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Videospielen aus – insbesondere im Zusammenhang mit Synchronsprechern und Darstellern.
Ashly Burch äußert sich zur KI-Demo
Ashly Burch, die Synchronsprecherin von Aloy, veröffentlichte mittlerweile eine Stellungnahme. Laut ihrer Aussage hatte Entwickler Guerrilla Games sie direkt kontaktiert und versichert, dass die Tech-Demo „nichts“ aus der Entwicklung widerspiegle und keine ihrer Sprach- oder Gesichtsdaten verwendet worden seien.
Unabhängig davon äußerte sie Bedenken bezüglich der wachsenden Bedeutung von KI im Bereich der Entwicklung von Videospielen. „Ich mache mir Sorgen“, erklärte Burch in einem Video. „Und zwar nicht speziell um Guerrilla oder Horizon oder meine Leistung oder meine Karriere, sondern um diese Kunstform.“
Burch verwies darauf, dass Synchronsprecher und Schauspieler derzeit im Streik sind, um Schutzmaßnahmen gegen den Einsatz von KI durchzusetzen. Die Gewerkschaft SAG-AFTRA fordert, dass Darsteller in die Nutzung ihrer Stimmen und Gesichter durch KI-Technologien einwilligen müssen und eine angemessene Entschädigung erhalten.

Künstler sollen Recht an ihrer Arbeit nicht verlieren
Die Bedenken von Burch stehen im Kontext einer breiteren Diskussion über KI-gestützte Technologien in der Videospielbranche. Während Unternehmen wie Sony, Microsoft und Activision zunehmend auf generative KI setzen, gibt es Widerstand seitens der Kreativschaffenden.
Burch machte in ihrer Stellungnahme deutlich, dass sie nicht grundsätzlich gegen technologische Innovationen sei. Sie verstehe, dass Entwickler neue Möglichkeiten erkunden möchten: „Natürlich wollen sie das. Sie wollen immer den technologischen Fortschritt nutzen.“
Ihr Hauptanliegen sei, dass Künstler ihre Rechte an ihrer eigenen Arbeit nicht verlieren. In diesem Zusammenhang schilderte ein potentielles Szenario, in dem ein Video auftaucht, das die Performance eines Schauspielers reproduziert – dessen Stimme, Gesicht oder Bewegungen – ohne dass dieser sich dagegen wehren kann.
„Und die Möglichkeit, dass, wenn wir diesen Kampf verlieren, diese Person keine Rechtsmittel hat. Sie hätte keinen Schutz, keine Möglichkeit, sich zu wehren“, befürchtet Burch. „Diese Möglichkeit macht mich so traurig, sie tut mir im Herzen weh, sie macht mir Angst.“
Die Synchronsprecherin betonte abschließend, dass sie weiterhin für den Schutz der Künstler in der Branche kämpfen werde. Sie hoffe, dass sich auch die Spiele-Community dieser Debatte bewusst werde.
„Ich liebe diese Branche und diese Kunstform so sehr. Und ich möchte, dass es eine neue Generation von Schauspielern gibt. Ich möchte, dass es noch so viele unglaubliche Spielleistungen gibt. Ich möchte diesen Job weiterhin ausüben können. Wenn wir nicht gewinnen, dann ist diese Zukunft wirklich gefährdet“, lauten Burchs Bedenken.
Zwei Tage nach dem Leak der Tech-Demo äußerte sich SAG-AFTRA nochmals zum laufenden Streik. Die Gewerkschaft warnt davor, dass Videospielunternehmen versuchen, Klauseln durchzusetzen, die es ihnen ermöglichen würden, KI-generierte Versionen von Schauspielern ohne deren Zustimmung zu verwenden.
Diese Entwicklung ist ein zentrales Streitthema in den aktuellen Verhandlungen um den IMA-Vertrag (Interactive Media Agreement).
KI-Einsatz nimmt zu
Große Unternehmen investieren nicht nur in Technologien, die künstlich generierte Stimmen, Animationen und Charakterinteraktionen ermöglichen. Es gibt auch andere Ansätze: Microsoft beispielsweise arbeitet mit „Copilot for Gaming“ an einem KI-gestützten Assistenten, der Spielern hilft, sich in ihren Games zurechtzufinden.
Wir berichteten im Laufe der Woche:
Zudem hat das Unternehmen „Muse“ vorgestellt, ein KI-Modell zur Generierung von Gameplay-Szenen. Activision wiederum geriet in die Kritik, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen generative KI für die Erstellung von In-Game-Assets genutzt hatte.
Weitere Meldungen zu Horizon Zero Dawn, Horizon: Forbidden West.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
Gaia81
15. März 2025 um 11:24 UhrAuf Dauer wird natürlich irgendwann ki vieles übernehmen blöd für die Mitarbeiter usw aber für die Firma könnte natürlich viel gespart werden. Frage ist dann nur hätten wir gamer was davon von den Einsparungen? Irgendeinen Vorteil games eventuell günstiger oder zumindest kürzere Entwicklungszeiten mit trozem gutem Ergebnis
Greifchen
15. März 2025 um 11:47 UhrWenn das die Zukunft des Gaming sein sollte, findet die ohne mich statt. Wenn Kunst zu reinem seelenlosen Content verkommt, bin ich raus.
ceekay
15. März 2025 um 12:08 UhrStimme Greifchen zu.
Affenknutscher
15. März 2025 um 12:16 Uhr@Gaia81
Spiele werden dadurch wieder günstiger?
Der war gut Preislich geht es überall nur noch nach Oben bald werden Spiele 90-100 Euro kosten auch mit KI Einsatz.
Affenknutscher
15. März 2025 um 12:19 Uhr@Greifchen
Seelenlosen Content hat man heute auch schon zu genüge,daher sehe ich die KI eher als Chance auf Besserung.
Gaia81
15. März 2025 um 12:19 UhrJa aber wer sagt das es so sein muss wer sagt den das ki das nicht auch top hinbekommt . Sage bis heute war es nötig bei calisto Protokoll einen echten Schauspieler zu nehmen der bestimmt verdammt teuer war wo vielleicht die ki auch einen top Charakter hätte erstellen können und man hätte viel gespart und mam hätte eher gewinn eingespielt . 70 % bei calisto Protokoll ging für Werbung und Löhne drauf. Ki ist die Zukunft auch im gaming und die neuen kommenen Konsolen werden alle ki unterstützt sein
4everGaming
15. März 2025 um 12:22 UhrNa ja keine Ahnung ob sich der eine oder andere nicht mehr daran erinnern kann, zu DM Zeiten haben neue Spiele teilweise 150 DM und mehr gekostet und der Aufwand in der Entwicklung war damals im Vergleich zu heute, gerade mal ein Bruchteil, auch in den Kosten der Entwicklung. Gemessen daran und vor allem zu den aktuell schwierigen Zeiten, sind Videospiele noch recht günstig um ehrlich zu sein.
DisasterDoe
15. März 2025 um 12:54 UhrEs gibt sicher genügend Beispiele in denen es die Performance der Schauspieler/Voiceactoren war, welche einem Spiel die besondere Note gab welche bis heute in Erinnerung geblieben ist oder ein durchschnittliches Spiel etwas hervorhob. Mit KI wird es weder besser noch günstiger. Die einzigen die sich die Hände darauf reiben sind die Aktionäre die auf noch mehr Dividenden hoffen.
vangus
15. März 2025 um 13:13 UhrDas sind hervorragende Neuigkeiten, dass Sony daran arbeiten!
Das wird einer der bedeutendsten Schritte der Videospielgeschichte sein, wenn man mit NPCs reden kann und sie natürlich auf alles reagieren.
Die Darsteller werden trotzdem für gewisse Story-Spiele gebraucht, aber vor allem in offenen Welten wird es durch KI zu einem gigantischen Immersionssprung kommen.
TruthHurts
15. März 2025 um 13:14 UhrAloy ist auch ohne KI im 2.Teil relativ furchtbar gewesen, designtechnisch und inhaltlich.
RegM1
15. März 2025 um 13:21 UhrMir ehrlich gesagt komplett egal, ob die Schauspieler/Synchronsprecher noch Arbeit finden, 95% der Performances in Videospielen hätte eine KI genauso oder besser abliefern können.
Bei Avowed und anderen Titeln fühlt es sich sogar so an, als wären die meisten Synchronsprecher noch weniger interessiert als eine KI….
Es gibt natürlich auch einige Ausnahmen, wie Christopher Judge (Kratos).
vangus
15. März 2025 um 13:33 UhrSchauspieler sind im Gegensatz zu KI kein essentieller Bestandteil eines Videospiels.
Sie sind essentiell für Theater, Filme und Serien, da finden sie ihre natürlichen Jobs…
KI und Videospiele hingegen gehören zusammen, da sind Fortschritte sehr wichtig für das Reifen des Mediums.
Schauspieler haben hier regelrecht nichts zu melden und sollten dem Fortschritt nicht im Wege stehen!
BigChonkus
15. März 2025 um 13:36 UhrTja, so ist das Eben. Nun trifft es auch die Privilegierten. Als es aber die Menschen aus der sozialen Unterschicht und Mittelschicht getroffen hat (Outsourcing für Gewinnsucht) hat es kaum jemanden gejuckt.
Das schöne an KI ist, diese macht vor niemanden halt.
Chaot
15. März 2025 um 13:41 UhrAlso eine KI die die Synchronisierung übernimmt würde in solch einigen Fällen auf jeden Fall natürlicher klingen. Wenn man sich so anschaut was elevenlabs da alles kann, dann würde ich persönlich eher die KI als einen überteuerten untalentierten Influencer nehmen. Und da denke ich wird sich auch die Zukunft hin bewegen, da braucht es nur noch ein Miniteam, dass per KI alles in mehreren Sprachen synchronisiert.
Khadgar1
15. März 2025 um 13:42 Uhr@Gaia81
Natürlich hätte der Gamer schlussendlich nichts davon.
Scardust
15. März 2025 um 14:12 UhrFrüher war doch alles künstlich erstellt bzw aus dem Kopf heraus. Ne echte Person brauch ich persönlich nicht.
Erinnert mich an die Influenzer Dame die komplett KI generiert wurde.
DerMitDemControllerTanzt
15. März 2025 um 14:49 UhrDie Branche schafft sich selbst ab. Bald gibt es keine Entwickler mehr, sondern nur noch KI die alles macht.
Aber wen entlässt man denn, weil es doch so viel Spaß macht. Vielleicht gibt es dann immer weniger NPCs, weil das ja auch Geld kostet.