Nach zahlreiche Umstrukturierungen entschied sich Sony im Jahr 2021 dazu, das traditionsreiche Japan Studio zu schließen. Der Grund: Man wolle sich fortan auf größere und erfolgreichere Studios fokussieren und verstärkt sogenannte „Blockbuster“-Spiele entwickeln.
Mit der Schließung von Sony Japan Studio im Jahr 2021 endete eine Ära der Kreativität, die uns unvergessliche PlayStation-Klassiker wie „Ape Escape“, „Gravity Rush“, „LocoRoco“ und „PaRappa the Rapper“ bescherte. Ein kürzlich aufgetauchtes Video eines 16 Jahre alten PSP-Pitchs erinnert jetzt erneut daran, welch visionäre Ideen in diesem legendären Studio schlummerten.
Japan Studio plante Stamp für die PSP
Veröffentlicht wurde das Video von Obscure Games und gezeigt wird ein 2D-Plattformer, der an Spiele wie „LocoRoco“ oder „Patapon“ erinnert und mit seiner Ästhetik förmlich nach dem bekannten Stil des Japan Studios schreit. In „Stamp“ hätten die Spieler die Rolle eines kleinen Marienkäfer namens Stampie übernommen, der Strukturen erschaffen kann, um Hindernisse in der Umgebung zu überwinden oder Gegner zu besiegen.
Das Ziel: Seine Familie und Insektenfreunde aus den Fängen der fiesen Ölwanzen zu retten. Zudem war ein Mehrspieler-Modus mit Koop-Rätseln und Kämpfen geplant. Doch das Spiel wurde nie realisiert. Laut Pitch hätten Fertigstellung und Lokalisierung etwa 12 Monate und 3 Millionen US-Dollar beansprucht. Sony sah jedoch offenbar kein ausreichendes Gewinnpotenzial, obwohl die Entwickler auf andere erfolgreiche Spiele im „Kawaii-Stil“, wie beispielsweise „LittleBigPlanet“ oder „Pokémon HeartGold/SoulSilver“, verwiesen.
Nur Team Asobi blieb vom Japan Studio erhalten
Neben ihren eigenen, kreativen Projekten, war das Japan Studio auch an einigen großen, namenhaften Titeln beteiligt, darunter auch „The Last Guardian“ und „Bloodborne“. Außerdem zeichnete man sich für den PS4-Launchtitel „Knack“ verantwortlich, zuletzt wirkte man auch am Remake von „Demon’s Souls“ mit und entwickelte „Astro’s Playroom“. Nach der Schließung des Studios verstreute es die Mitarbeiter in alle Richtungen.
Während der Großteil der ehemaligen Entwickler entlassen wurden oder ihre eigenen Teams gründeten, darunter auch der bekannte „Silent Hill“-Schöpfer Keiichiro Toyama, der mit seinem Bokeh Game Studio im letzten Jahr „Slitterhead“ veröffentlichte, blieb nur ein kleiner Kern des Japan Studios bei Sony zurück. Daraus formte sich das heutigen Team Asobi, die das erfolgreiche „Astro Bot“ ablieferten.
Erst im letzten Monate äußerte sich auch der ausgeschiedene PlayStation-Manager Shuhei Yoshida zur Schließung des Japan Studios. Er machte unter anderem die wandelnden Marktbedingungen dafür verantwortlich. Demnach konnte man zu wenige Erfolge im Triple-A-Bereich erzielen, während das Double-A-Segment im Laufe der letzten Jahre immer mehr von den Indie-Spielen verdrängt wurde.
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Kommentare
DUALSHOCK93
15. März 2025 um 15:44 UhrSo ein Verlust…
AlgeraZF
15. März 2025 um 15:52 UhrEinfach eines der besten Studios überhaupt geschlossen. Nicht das bei Sony noch etwas anderes als der aktuelle Einheitsbrei entwickelt wird.
Zockerfreak
15. März 2025 um 15:54 UhrGenauso traurig das man Evolution Studio geschlossen hat,was haben die für geile Rennspiele gemacht
DUALSHOCK93
15. März 2025 um 16:04 UhrÜber London Studios Trauer ich immer noch… hatte damals gehofft, dass ein neues The Getaway eines Tages kommt und nach dem closure des Studios ist meine Erwartung nun in Luft aufgelöst…
Pʌz
15. März 2025 um 16:15 UhrDie besten Studios geschlossen und alles auf Live-Service gesetzt.
Trauriger Zustand.
Hoffe Sony kommt bald wieder zur Vernunft & alter Stärke.
dark_reserved
15. März 2025 um 16:43 UhrNaja das concept sah jetzt aber nicht so pralle aus, ich konnte mir das garnicht zuende anschauen so schrottig fand ich das
Um das Studio ist natürlich schade