Die letzten Monate machten deutlich, dass sich die Krise der Gamesbranche im Jahr 2025 nahtlos fortzusetzen scheint. Alleine in den ersten beiden Wochen des neuen Jahres wurden gleich drei Studios geschlossen.
Darüber hinaus kündigten mehrere Publisher und Studios Entlassungen an. Auch die PlayStation Studios waren nach der Einstellung mehrerer Live-Service-Projekte betroffen. Im Interview mit Stephen Totilo von Game File sprach kürzlich Matt Karch über die aktuelle Entwicklung der Gamesbranche. Laut dem CEO der „Space Marine 2“-Macher von Saber Interactive sei es an der Zeit, dass bei den Entwicklern und Publishern endlich ein Umdenken einsetzt.
Vor allem die stetig steigenden Kosten und mittlerweile ausufernden Budgets großer Triple-A-Produktionen sorgen dafür, dass der Unterhalt von Studios immer teurer wird. Im schlimmsten Fall könnte daher schon ein einziger Flop zur Schließung eines Studios führen.
Saber-CEO sieht Branche am Scheideweg
In dem Interview nannte Karch das Studio Volition als Beispiel. Nachdem das 2022 veröffentlichte „Saints Row“ weder qualitativ noch kommerziell den internen Erwartungen entsprach, zog der Mutterkonzern Embracer im Sommer 2023 die Reißleine und gab die Schließung von Volition bekannt.
Auch wenn Karch natürlich Mitgefühl mit den entlassenen Angestellten von Volition zeigte, kam das Aus des 1996 gegründeten Studio für ihn nicht überraschend.
„Das Saints Row-Team ist weg. Warum sind sie weg? Sie waren viel zu teuer für das, was sie waren. Sie wussten nicht, was sie da entwickelten. Es gab bei ihnen keine klare Richtung. Das konnte einfach nicht gut gehen. Und wer hätte nach diesem Desaster ihr nächstes Spiel finanzieren sollen?“, so der CEO von Saber Interactive.
Er fügte hinzu: „Die Zeiten, in denen man Spiele mit Geld bewirft, sind vorbei. Außer vielleicht es sind die GTAs dieser Welt. Diese Branche muss einfach erwachsen werden. Wenn sie es nicht tut, ist das gesamte Business in Gefahr. Und das bedeutet leider, dass es zu Entlassungen kommt.“
So möchte Saber Interactive seine Kosten reduzieren
Um die eigenen Kosten zu senken und Einschnitte wie Entlassungen zu vermeiden, möchte Saber Interactive Teams beziehungsweise Niederlassungen in kostengünstigeren Teilen der Welt anstatt in den USA aufbauen und unterhalten.
Nachdem sich „Warhammer 40.000: Space Marine 2“ für das Studio und den Publisher Focus Entertainment zu einem kommerziellen Erfolg entwickelten, kündigten die Verantwortlichen kürzlich einen Nachfolger an.
„Warhammer 40.000: Space Marine 3“ erscheint für den PC, die PS5 sowie die Xbox Series X/S und wird laut der offiziellen Ankündigung auf den Stärken des zweiten Teils aufbauen. „Spieler können sich auf eine fesselnde Kampagne, einen Mehrspielermodus und Innovationen freuen, die die Standards für Third-Person-Actionspiele neu definieren“, erklärte John Bert, der stellvertretende CEO von Focus Entertainment Publishing.
Weitere Details zum Nachfolger sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
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Kommentare
4ThePlayerz
18. März 2025 um 11:58 UhrEinfach mal das Gehalt der Manager kürzen, wäre schonmal ein Anfang.
3DG
18. März 2025 um 12:04 UhrWird nicht passieren. Wachstum ist alles.
StoneyWoney
18. März 2025 um 12:11 UhrPrinzipiell, ja, stimme zu…in dem Sinne, dass gigantische Budgets problematisch sind. Indie und AA ermöglichen eher ein gesunderes Verhältnis zwischen Spielern und Entwicklern, mehr kreative Freiheiten für Entwickler und oft auch kürzere Entwicklungszeiten…zumal sie intensiver einzelne Zielgruppen fokussieren können, statt auf Massenbrei setzen zu müssen.
Dies alles sind aber sicher nicht Punkte, die einem CEO am Herzen liegen. Ein solcher denkt eher: „AAA ist keine sichere Investition mehr. Ich müsste zwar Budgets kürzen, aber mein eigenes Gehalt und meine Boni bleiben unangetastet und können sogar weiterhin wachsen…das kann man woanders einsparen.“
OzeanSunny
18. März 2025 um 12:14 UhrDas hört man doch seit Jahren und trotzdem geht die Superlative immer weiter.
Man kann erfolgreich sein wenn man qualitativ auch abliefert.
BigChonkus
18. März 2025 um 12:14 Uhr@4ThePlayerz
Sehe ich auch so, die saugen sich wie Zecken an den Unternehmen voll. Siehe Blizzard, die Pfeife da Oben verdient so viel, dass man die gesamte Belegschaft Jahrzehnte bezahlen könnte.
Für mich sind das die wahren Schmarotzer, an Unternehmen und Gesellschaft. Auch hier in DE ist das leider so.
Jährlich geht uns als Gesellschaft ungefähr 100 Milliarden Euro verloren, weil Reiche tricksen und das am Fiskus vorbeischmuggeln.
Yaku
18. März 2025 um 12:15 Uhr„Zeiten gigantischer Budgets gehen zu Ende, meint Saber Interactive“
Das ist ein selbstgemachtes Problem.
KCD2 hat 40 Millionen gekostet, Baldurs Gate 3 100 Millionen (wobei schon einiges an $ während der Early Access Phase rein kam).
Beide Spiele übertreffen an Qualität und Inhalte fast alle 150+ Millionen $ Projekte der letzten 10 Jahre.
Magatama
18. März 2025 um 12:20 UhrDie Versuche der Branche, Spiele immer mehr für den Massenmarkt zu entwickeln, und mit Gewalt neue Märkte zu erschließen, scheint sich nicht auszuzahlen. Die Verkäufe holen die Kosten nicht rein. Da werden unglaubliche Ressourcen verballert, um Shopsysteme etc. zu entwickeln, letzte Idee war ja quasi ne AI-basierte Spielhilfe, wenn der Gamer nicht gut genug ist und es nicht weiter schafft. Das alles kostet haufenweise Geld.
Einfach wieder Spiele entwickeln, die eine Sache richtig gut machen, statt ständig eierlegende Wollmilchsäue produzieren zu wollen, könnte helfen. Wir machen ein Open-World. Okay. Aber dann müssen wir die offene Welt ja auch noch mit Inhalt füllen, sonst wird’s totlangweilig und die Leute hören auf, es zu zocken. Aber ne Open World überzeugend zu füllen ist teuer. Autoren, Content Generatoren, Programmierer etc. Und *schwupp* – das nächste Millionengrab is feddich.
No_Saint
18. März 2025 um 12:22 UhrWas für ein Quatsch… anscheinend hat man viel Geld verballert und was dabei raus gekommen ist, wissen wir alle….
Tja mit Budget muss man auch hantieren können….bestes Beispiel sind auch die Marvel Filme, die bekommen mit ihren horrenden Budgets und viel Mittelmäßigkeit inzwischen auch ihre Quittung am Box Office.
Pitbull Monster
18. März 2025 um 12:29 Uhr„Es gab bei ihnen keine klare Richtung.“
Wofür gibt es eigentlich Führungskräfte, wenn nicht für diese Aufgabe?!
Der CEO kann soviele Leute entlassen wie er will, irgendwann bleibt niemand übrig und er steht alleine da.
Aber das scheinen CEOs generell egal zu sein. Mit den komplett überdrehten Gehälter, die sie mittlerweile bekommen, haben sie für ihr Leben eh schon ausgesorgt, alles andere ist dann egal.
DerMitDemControllerTanzt
18. März 2025 um 12:37 UhrFür das viele Geld hat einfach die Qualität nicht mehr gestimmt. Es reicht eben nicht möglichst viel Geld für möglichst viel Profit zu investieren, die Spiele müssen auch gut sein und Spaß machen. Große Marken spielen nämlich nicht automatisch auch großes Geld ein. Und lasst die Studios machen, was sie wollen. Sonst kommt so Murks wie bei Rocksteady raus.
dharma
18. März 2025 um 12:38 UhrHoffentlich ist das kein schlechtes Omen bezüglich der Lizenz-Titel unter Saber wie Star Wars KotoR und Jurassic Park: Survival
Snakeshit81
18. März 2025 um 12:39 UhrNever ending Story.
nico2409
18. März 2025 um 12:43 UhrEs kriselt nur im Westen, jedoch nicht im Osten (Japan, China). Das ist ein großer Unterschied. Wenn sie wieder anfangen Games für Gamer zu machen dann wird auch im Westen wieder alles gut.
BigChonkus
18. März 2025 um 12:45 Uhr@nico2409
Da ist was dran, jedenfalls im Tripple-A Segment. Gamer sind zu 80 % männlich für Core-Titel und damit auch die Hauptzielgruppe. Ein Großteil dieser Gruppe kümmert sich einen feuchten um irgendwelche politischen Agenden und wollen einfach nur ein unterhaltsames Produkt.
Und ja, Männer mögen sympathische weibliche Hauptchars, scheinbar etwas, was viele westliche Entwickler nicht mehr schnallen.
naughtydog
18. März 2025 um 12:48 UhrHoffentlich kommt das auch so. Dann ist endlich Schluss mit diesen riesigen, glattgeschliffenen Spielen, die sich Zehnmillionenfach verkaufen müssen um überhaupt profitabel zu sein.
Ich wünsche mir viele kleinere Spiele, die sich jeweils auf eine kleine spezielle Zielgruppe konzentrieren können um diese glücklich zu machen.
Barlow
18. März 2025 um 12:51 Uhr„Zeiten gigantischer Budgets gehen zu Ende“
Zeiten Übernatürlicher Budgets beginnen
redeye4
18. März 2025 um 13:01 UhrAja, seine Lösung ist die Teams in kostengünstigeren Ländern zu haben…und sonst fällt ihm auch noch was ein oder wärs das?
SasukeTheRipper
18. März 2025 um 13:06 UhrProjekte müssen wieder überschaubarer werden. Aber westliche Entwickler zusätzliches noch ein großes Problem mit ihrer zwanghaften Agenda, da haben viele halt keine Lust drauf.
Ausnahmen wie Final Fantasy, GTA, The Elder Scrolls, … dürfen trotzdem ein großes Budget haben und viel Content bieten, aber nicht jeder muss AAA-Games entwickeln.
nawari404
18. März 2025 um 13:14 UhrMal gucken ob Ubi was von AC Mirage gelernt hat.
– Mirage hatte die Engine von Valhalla und war damit billiger.
– Es war kleiner und damit billiger.
– Wir Spieler mochten dass es kleiner ist und dass es kein zu großes Time Investment war, wodurch es zugänglicher und erfolgreicher wurde.
– UND Ubi konnte es weil billig für einen kleineren Preis anbieten, weshalb es sich nochmals öfter verkauft hat.
Dies sind alles Punkte, die eigentlich klar nachvollziehbar sein sollten. Mal gucken ob Ubi mit Shadows jetzt die alten Fehler wieder begeht.
Mirage sollte eigentlich ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches Spiel sein. Daran sollten sich mehr Studios orientieren.
Papa Playstation
18. März 2025 um 13:14 UhrDer Markt ist auch extrem übersätigt mit Spielen, noch nie gab es so viele Spiele auf einmal wie heute. Heute kann jede einzelne Person ein Spiel entwickeln, so etwas gab es früher nie.
Horst
18. März 2025 um 13:35 UhrLarian, HazeLight und Warhorse sind nur drei Studios, die zeigen, dass es auch anders geht. Alles eine Sache der Einstellung. So lange man der Gier nicht obliegt, und Spiele nur macht um tolle Erlebnisse zu erschaffen, so lange funktioniert die Sache auch. Problem ist, dadurch dass games immer massentauglicher wurden, sind geldgierige Anzugträger ins Spiel gekommen und haben die Regeln neu geschrieben. Selbst Schuld würd ich in dem Fall mal sagen. Würd mich nicht wundern, wenn uns bald der nächste große Gamescrash bevorsteht!
Khadgar1
18. März 2025 um 13:49 Uhr@BigChonkus
Wo hast du diese Zahl her?
Alistair73
18. März 2025 um 13:52 Uhr@Papa Playstation
Genau genommen wurden früher die Video Spiele meistens nur von einer einzigen Person entwickelt. Sogar einige sehr grosse und bekannte namen sind darunter.
KaIibri-96
18. März 2025 um 13:53 UhrWäre wünschenswert. Weniger AAA Einheitsbrei und mehr risikoreichere Games und mehr Diversität bei Spiel(genres) wie zu PS-3 Zeiten 🙂
Horst
18. März 2025 um 13:58 Uhr@Alistair73: Das war aber schon eher die Ausnahme! Außer du meinst die ganz frühen Vertreter wie Pong. Aber Spiele, die von einer einzigen Person gemacht wurden? Bitmaps, Animationen, Hintergründe, Musik, Soundeffekte… nee du.
Zockerfreak
18. März 2025 um 14:23 UhrGeht doch alles den Bach runter,warum soll das vor der Games Branche halt machen,die Leute überlegen sich halt 2 mal bevor sie ein neues Spiel kaufen
schuhle
18. März 2025 um 14:32 UhrWird viel dramatisiert. Einige haben Krise andere nicht.