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Review

Atomfall im Test: Klassische Survival-Action, die euch etwas erschlagen könnte

Looten, Feinde ausschalten und erkunden: “Atomfall" ist ganz klar ein Survival-Game mit einer ordentlichen Portion Action. Wer Lust hat, sich aus Hinweisen seinen eigenen Weg durch die Postapokalypse zu bahnen, sollte hier unbedingt reinschauen. Wir haben das bereits getan und verraten euch, weshalb wir “Atomfall” trotz einiger Schwächen richtig gut finden.

play3 Review: Atomfall im Test: Klassische Survival-Action, die euch etwas erschlagen könnte

7.5

Das Survival-Actionspiel “Atomfall“ konnten wir erstmals auf der Gamescom 2024 antesten und waren sofort neugierig auf mehr: “Atomfall” spielt nämlich in einer alternativen Welt, fünf Jahre nach der tatsächlich passierten Nuklearkatastrophe von Windscale in Großbritannien. 

Während es in der Realität glimpflich ausging, ist die Welt vom Videospiel “Atomfall” zusammengebrochen. Es gibt eine mysteriöse Quarantänezone, fragwürdige Gruppierungen und Außenstehende, die sich irgendwie durchschlagen. Und ihr seid mittendrin und versucht irgendwie zu überleben. Für die Berichterstattung wurden wir gebeten, nur die ersten drei Stunden der Story mit euch zu teilen. Da “Atomfall” nicht linear verläuft, ist das allerdings ziemlich schwer einzuschätzen. Daher sagen wir an dieser Stelle lieber weniger als zu viel.

“Oberon muss sterben!” ist einer der ersten Story-Hinweise, die ihr im Spiel über eine rote Telefonzelle mitten im Nirgendwo erhalten werdet. Wer Oberon ist, wisst ihr zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht, aber als Einstieg ist dieser kryptische Satz durchaus interessant.

Im Verlauf der Geschichte stoßen wir immer wieder auf Hinweise zu Oberon – recht früh fragen wir uns zudem: Ist Oberon überhaupt ein Mensch oder vielleicht ein Programm, eine Waffe oder eine Organisation? An dieser Stelle spoilern wir die Geschichte natürlich nicht zu sehr – wenn ihr euch gut umschaut, werdet ihr dank zahlreicher Hinweise diesem und vielen anderen Geheimnissen auf die Spur kommen.

Survival – Wortwörtlich?

In “Atomfall” folgt ihr nicht dem typischen Questsystem, bei dem NPCs euch Aufgaben übermitteln, wie etwa das Erledigen von Gegnern oder das Auffinden von Gegenständen, und euch dann mit Geld und Waffen belohnen. Stattdessen führt ihr so viele Gespräche, wie ihr Lust habt – und erhaltet im besten Fall spannende Hinweise, die euch die Richtung weisen. Sobald ihr nützliche Unterhaltungen führt oder etwas Passendes findet, werden die Informationen im Menü gespeichert. Hier könnt ihr die Informationen immer wieder ansehen und bei Interesse als aktiven Hinweis wie eine Quest verfolgen.



Dadurch eröffnen sich Nebenmissionen entlang der Hauptgeschichte. Ob ihr alle Hinweise erhaltet, liegt dabei an euch und eurem Kommunikationsgeschick. In den Dialogen besteht oft die Möglichkeit, fordernd, freundlich oder sogar abweisend zu reagieren. Ob pure Freundlichkeit immer der Schlüssel zur Wahrheit ist, müsst ihr dabei selbst herausfinden. Übrigens besteht immer die Option, den Gegenüber einfach direkt zu töten. Dann habt ihr zwar die Chance auf Hinweise versagt, könnt die Person aber immerhin looten. Das funktioniert übrigens bei allen NPCs!

Looten gehört zu den Grundfähigkeiten aller, die in einer postapokalyptischen Welt überleben wollen. Am Anfang wird eure Tasche ziemlich schnell voll sein, denn es gibt zunächst nur vier Slots für größere Waffen wie Beile oder Schrotflinten. Später findet ihr an strategischen Orten dann Postrohre, über die ihr eure überschüssigen Gegenstände einlagern könnt. Oder ihr geht zu einem Händler und tauscht Waren!

In “Atomfall” gibt es allerdings kein typisches Währungssystem – ihr wiegt eure Gegenstände im wahrsten Sinne des Wortes gegen die der Händler auf und handelt so einen Deal aus. Dabei ist es sinnvoll, auf die Vorlieben der Händler zu achten: Etwas, das sie selbst nicht besitzen, werten sie höher als Munition, die sie auch im Repertoire haben.

Neben Schusswaffen, selbstgebastelten Knüppeln, Äxten und Messern findet ihr an jeder Ecke Schrott, Stoff, Alkohol und andere typische Survival-Items. Über das Inventar stellt ihr fix einen Verband her oder esst etwas, um eure Lebenspunkte aufzufüllen. Da sich Items im Inventar nicht stapeln, seid ihr mit regelmäßiger Nahrungsaufnahme gut beraten. Lebenspunkte verlieren werdet ihr nämlich häufiger. Beim Erlernen von Fähigkeiten spielt sich “Atomfall” übrigens recht klassisch: Ihr sammelt Handbücher auf, um neue Dinge zu lernen und könnt im Menü verschiedene Fertigkeiten freischalten, was euch zum Beispiel später Stolperdrähte deaktivieren lässt.



Kämpfen ist oft ein Balanceakt – in jede Richtung!

In “Atomfall” ist euch ein Großteil der Bewohner feindlich gesinnt. Rennt ihr geradewegs auf eine Gruppe Soldaten zu, hat euer letztes Stündlein geschlagen. Schusswaffen sind zwar hilfreich, die Munition aber abschnittsweise echt rar gesät. Also bleibt euch oft nur das Schleichen – das geht allerdings nur in hohem Gras. Büsche, die teilweise noch dichter und höher gewachsen sind, bieten keinerlei Schutz. Das ist ziemlich unlogisch und rüttelt mehr an der Immersion, als wir gern hätten. 

Die Kämpfe selbst sind schnell beschrieben: Entweder, ihr haut mit einer Schlagwaffe zu oder feuert einen Schuss ab. Eine Planke mit Nägeln erweist sich dabei oft hilfreicher als ein Messer: Einfache Gegner stecken gern 5 bis 6 Messerstiche in Kopf und Körper ein, bis sie fallen. Zwei bis drei beherzte Plankenschläge und sie gehen bereits zu Boden. Werdet ihr allerdings von einer Kugel ungünstig getroffen, wars das direkt und ihr dürft am letzten Speicherpunkt neu starten.

Das Balancing fühlt sich an manchen Stellen nicht ganz sauber an. Daher unser Rat: Schleichen und die Gegner von hinten überfallen oder Stolperdrähte sowie die Umgebung clever einsetzen. Hin und wieder despawnte auch ein Feind, was uns irritiert, aber beim Spielen durchaus geholfen hat. Ihr könnt außerdem auf kleine Feinde, wie Rattenschwärme oder Bienen, mit einem Fuß treten. Das ist die vom Spiel vorgeschlagene Variante, aber nur mittelmäßig effektiv. Um sechs Ratten zu töten, braucht ihr so einige Augenblicke, da oft nur eine bis zwei gleichzeitig getroffen werden und ihr euch fröhlich im Kreis dreht, um die anderen zu finden.



Schön, aber schwer zu navigieren

Optisch hat uns Atomfall voll abgeholt: Obwohl in den Dörfern nicht alle Häuser betretbar sind und so manche NPC-Mimik etwas platt daher kommt, ist die Atmosphäre toll. Viele verwinkelte Wege, weite Felder und an jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Die Quarantänezone ist nicht ungefährlich, aber die vielen verschiedenen Locations sind ein absolutes Highlight. Ob versteckte Bunker, Labore oder Hütten, in denen der Metalldetektor einen Schatz aufspürt: 

In dieser Postapokalypse möchte man fast wirklich wohnen. Dazu die top Vertonung, bei der wir dank des Dialekts hin und wieder echt dankbar für Untertitel waren. Apropos Untertitel: Im Menü lässt sich einstellen, wie groß die Schrift im Spiel sein soll – das gilt allerdings nur für Dialogoptionen oder Schrift beim Aufsammeln von Items. Die normalen Subtitles scheinen davon unbeeindruckt. Komische Entscheidung – ebenso wie das Fehlen des Buchstaben “ß”, der vermutlich auf der englischen Tastatur beim Übersetzen einfach nicht zu finden war.



Bevor wir zum Fazit kommen, wollen wir noch kurz auf die Karte und die Navigation zu sprechen kommen. Hier sind wir nämlich auch nach einigen Spielstunden noch echt hin- und hergerissen. Euer Kompass zeigt euch zwar nach einer Markierung auf der Karte die Richtung an, aber das war es auch mit Hilfe. Für verschiedene Gegenden habt ihr unterschiedliche Karten, auf denen weder Orte noch Hinweise oder Personen markiert sind. Ihr solltet euch also bestenfalls merken, wie etwas Wichtiges hieß und es dann aktiv suchen oder ewig in der Pampa umher stiefeln, bis ihr zufällig den Übergang in die richtige Richtung findet.

 Im Laufe der Zeit gewöhnt man sich an diese Art der Navigation – sie passt auch hervorragend zum Survival-Aspekt des Spiels. Heutzutage sind wir als Gamer allerdings auch echt verwöhnt und haben das Kartenlesen nahezu verlernt…

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Welt macht Spaß zu erkunden
  • Survival-Aspekte wie das Suchen von Hinweisen und die Entscheidungsfreiheit sind toll umgesetzt
  • Gunplay funktioniert dank Rebellion-Erfahrung sehr gut
  • Interessante Postapokalypse mit vielen kleinen Überraschungen
  • Tolles Handelssystem
CONTRA
  • Balancing in Kämpfen schwankt
  • Kleinere Darstellungsfehler
  • Mimiken und Bewegungen könnten ein 2025-Upgrade gebrauchen
  • Manche Gameplay-Entscheidungen sind nicht optimal

Atomfall im Test: Klassische Survival-Action, die euch etwas erschlagen könnte

Wir wollen “Atomfall” wirklich uneingeschränkt lieben, denn es bringt viel Potenzial mit! Hier wurden viele Survival-Aspekte endlich mal durchgezogen, die Flora in der Welt ist angenehm wild und die Vertonung macht einfach Spaß. Und wer schon immer einen NPCs angreifen wollte, kann diese Fantasie endlich ausleben und das Spiel eine Ecke schwieriger machen.

Subjektiv gesehen macht uns “Atomfall” unglaublich viel Spaß, objektiv müssen wir aber ein paar Punkte abziehen. Die Performance ist auf der PS5 nicht immer stabil, das Balancing ist an manchen Stellen stark schwankend und hin und wieder sind einige Gameplay-Entscheidungen eher fragwürdig. Trotzdem macht es einfach Spaß!

“Atomfall” geht Back to the Survival Roots und lässt euch das Spiel wirklich selbst erkunden und das Erlebnis zu eurem ganz Eigenen werden. Diese Spielfreiheit ist einer der größten Pluspunkte der Postapokalypse und echt selten.

Wir können uns gut vorstellen, dass die Kartennavigation und dieses “Was mache ich als nächstes, es gibt so viele Optionen!”-Gefühl manche Spieler etwas überfordert. Bei “Atomfall” müsst ihr einfach wissen, worauf ihr euch einlasst. Wenn ihr euch darüber im Klaren seid, werdet ihr richtig viel Spaß haben und es kaum erwarten können, die NPCs nach Hinweisen auszuquetschen.

Kommentare

Calia_Sakaresh

Calia_Sakaresh

21. März 2025 um 15:08 Uhr
Calia_Sakaresh

Calia_Sakaresh

21. März 2025 um 15:13 Uhr
Calia_Sakaresh

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