Die Game Developers Choice Awards gelten als eine der wichtigsten Auszeichnungen in der Videospielbranche. In diesem Jahr wurde „Life is Strange: Double Exposure“ in der Kategorie Social Impact geehrt – eine Anerkennung für den gesellschaftlichen Einfluss.
Doch während andere Preisträger jubelnd ihre Trophäen entgegennahmen, blieb der Platz des Entwicklers Deck Nine Games leer. Für die Abwesenheit gibt es einen ernüchternden Grund.
Ein Preis ohne Preisträger
Nach schwachen Verkaufszahlen und wiederholten Kündigungswellen bei Deck Nine Games war zum Zeitpunkt der Verleihung niemand aus dem Entwicklerteam für eine offizielle Entgegennahme vor Ort.
Elizabeth Ballou, zwischenzeitlich gekündigte Narrative Designerin des Spiels, kommentierte auf Bluesky: „Passenderweise war niemand da, um den GDCA-Preis entgegenzunehmen, den Double Exposure gewonnen hat. Denn wir wurden alle entlassen.“
Sie ergänzte: „Einige von uns sind auf der GDC, aber wir wussten nicht einmal, dass wir nominiert waren. Also war niemand darauf vorbereitet, etwas entgegenzunehmen.“
Auch der Journalist Stephen Totilo, der die Preisverleihung hinter der Bühne verfolgt hatte, stellte fest: „Bei fast jedem Siegerspiel kamen strahlende Leute mit ihrer Trophäe in der Hand vorbei. Besonders auffällig war, dass bei Life is Strange, dem Gewinner des Social Impact Awards, niemand da war.“
Erst später nahm ein Teil des für „Life is Strange: Double Exposure“ verantwortlichen Teams, das unabhängig an der Veranstaltung teilnahm, die Trophäe entgegen – jedoch anonym und ohne öffentlichen Moment der Ehrung.
Wiederholte Entlassungen bei Deck Nine Games
„Life is Strange: Double Exposure“ – im PS-Store momentan mit 40 Prozent Rabatt erhältlich – erschien im Oktober 2024 und stellte die jüngste Erweiterung des Franchises dar, das ursprünglich von Dontnod Entertainment entwickelt wurde. Während das Spiel von einigen Kritikern positiv aufgenommen wurde, äußerten sich viele Fans kritisch zu erzählerischen Entscheidungen und der technischen Umsetzung.
Die Verkaufszahlen blieben hinter den Erwartungen zurück, was für Publisher Square Enix einen finanziellen Verlust bedeutete. In den Monaten nach der Veröffentlichung kam es bei Deck Nine Games zu einem Stellenabbau. Es war bereits die dritte Massenentlassung im Studio innerhalb von zwei Jahren.
CEO Mark Lyons schrieb: „Diese Entscheidung ist uns sehr schwergefallen und spiegelt die herausfordernden Zeiten wider, mit denen viele Unternehmen unserer Branche derzeit konfrontiert sind.“
Trotz des holprigen Starts hatte Deck Nine Games offenbar langfristige Pläne für das Franchise. Game Director Jon Stauder betonte noch im November: „Egal, was irgendjemand über bestimmte kreative Entscheidungen denkt, die für Double Exposure getroffen wurden: Ich denke, es ist wichtig, dass die Leute verstehen, dass sie alle mit Absicht gemacht wurden.“
Man habe gründlich über jede einzelne Entscheidung nachgedacht und das Beste getan, um den Grundstein zu legen. Weiter erklärte er: „Das Ende soll nur sagen, dass wir einen Plan für die Zukunft haben.“ Ob und wie dieser Plan nach den internen Umstrukturierungen umgesetzt wird, bleibt jedoch offen.
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Kommentare
Hallo-ich-bin-neu
21. März 2025 um 11:02 UhrSchade da dass Spiel wirklich spass macht, spiele es gerade im 2. durchlauf….
RegM1
21. März 2025 um 11:07 UhrAls Story-Spiel die alten Entscheidungen übergehen war halt ein dummer Move, so hat man im Vorfeld bereits massiv verloren.
Ich werde das Studio in Zukunft zu 100% meiden, daher sind mir die Entlassungen auch herzlich egal, bei dem Umgang mit dem Ausgangsmaterial kommt sowieso nichts mehr, was für mich relevant sein könnte.
Chadder88
21. März 2025 um 11:10 UhrDie Reihe ist auch sowas von tot
Mauga
21. März 2025 um 11:10 UhrWer sät der erntet 🙂 Worauf das bezogen ist, könnt ihr euch aussuchen 🙂
AlgeraZF
21. März 2025 um 11:14 UhrProblem war eher der Preis an der Kasse. Wer zahlt für ein komplettes AA Spiel bitte 90€?
Zockerfreak
21. März 2025 um 11:22 UhrImmer gleich Entlassungen,die Welt ist total kaputt
Renello
21. März 2025 um 11:31 UhrGo broke kann man da nur sagen. Mit Ankündigung und ohne Lernkurve vor die Wand.
Ich hätte nach True Colors schon den Stecker gezogen. Das war schon unerträglich. Dann haben sie noch mal Max raus gekramt. Das tu ich mir nicht an. Die von Dontnod erschaffene und geliebte Max von den unfähigen True Colors Machern gefleddert! No fu….g Way!
MartinDrake
21. März 2025 um 11:42 UhrDas ist schon traurig, was da ablief!
Ich fand True Colors nett, Max war für mich nicht wirklich Max, sondern in meinem Kopf nur eine LiS Protagonistin die auch Max hiess und Erinnerungen an Chloe hatte, es war einfach nichts spezielles und Ich glaube, oder weiss: Das Beste Life is Strange, haben wir 2015 schon gespielt, es war neu, es hatte die beste „Macht“ der Serie, den besten Soundtrack etc.
Vielleicht, wenn jemand die Funktion „Zeit zurückspulen“ in Life is Strange neu, konsequenter und gleichzeitig wirkmächtiger denkt, könnte da noch was passieren, aber Ich glaube nicht daran!
MartinDrake
21. März 2025 um 11:44 UhrEdit: True Colors war nett, das stimmt, Ich meinte aber „Double Exposure“! 😉
Mir passte die Transperson hier irgendwie auch nicht so richtig rein, lehne dies aber nicht so dogmatisch ab wie einige hier, Ich finde sowas spannend, wenn es nicht in jedem zweiten Game mittlerweile, schlecht implementiert wäre, sondern mir was interessantes erzählen würde, wie Tell me why ider TLOU 2…
RegM1
21. März 2025 um 11:58 Uhr@MartinDrake
Es ist immer wichtig echte Menschen und Charaktere in Videospielen zu unterscheiden, im echten Leben kann jeder sein, was er möchte.
In Spielen verkommt eventuell gut gemeinte Repräsentation schnell zu Tokenism, Charaktere wie Taash machen mich einfach nur traurig, weil man eben keine Mühe reingesteckt hat.
Ich erkläre es auch gerne:
In Qunari gibt es bereits das Wort „Aqun’athlok“ (etabliertes Lore), doch statt jetzt für „non-binary“ ein ähnliches Wort zu erschaffen, nimmt man einfach die moderne Terminologie aus Kalifornien und tut so, als müsste Taash’s Mutter das sofort verstehen.
Als Protagonist hat man dann die Wahl Taash in 4 verschiedenen Formen recht zu geben, obwohl ihre Mutter zu 100% richtig lag, daher war die Szene mieserabel geschrieben.
Aber egal ob Veilguard oder Double Exposure, schlechte Repräsentation ist nur ein Hinweis auf ein schlechtes Spiel, würde man die Szenen umschreiben, würde das Gesamtwerk nicht einmal 1% besser werden.
Leider wird immer nur über diese „politischen“ Dinge geredet, statt die Spielmechaniken und das Writing zu analysieren, dort liegen nämlich die großen Probleme…
AndromedaAnthem
21. März 2025 um 12:09 UhrMir tut Deck Nine leid, denn Life Is Strange ~ Double Exposure ist für mich ein wundervolles Herzblut-Game!
Die heutige Community ist, zum großen Teil, auch nicht mehr das, was sie mal war, finde ich…..
Blackmill_x3
21. März 2025 um 12:14 UhrDas erste Life is Strange und Before the Storm waren die einzigen guten Spiele der Reihe.
Die sollten sich was neues einfallen lassen.
StoneyWoney
21. März 2025 um 12:34 UhrHat Social Impact nicht irgendwie auch was mit Bekanntheit zu tun? Wie soll man die Gesellschaft beeinflussen, wenn man niemanden erreicht?
Gam3r
21. März 2025 um 13:13 UhrMir tut niemand leid, der ein Produkt auf den Markt bringt, das nicht den passenden Bedarf hat.
Qualität vor Virtue Signaling gilt mehr denn je. Ich zocke alle Games die gut sind und meinem Genre entsprechen, ich bin da nicht so verbohrt und Hautfarbe, Herkunft und Gesinnung interessieren mich nicht.
Sirona Ryan fand ich in Hogwarts richtig cool. Bin da immer mal vorbei, aber eine Questline gab es da nicht.
RegM1
21. März 2025 um 17:16 Uhr@Gam3r
Und Hogwarts Legacy wurde von der ach so inklusiven LGBTQIA+-Community als „transphob“ bezeichnet und es gab Drohungen an Spieler und Streamer sowie Boykottaufrufe, weil das Franchise J.K. Rowling erdacht hat.
Dabei hat ausgerechnet das Spiel sogar vernünftige Repräsentation eingebaut… kann man sich alles nicht ausdenken.