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Spielerschutz gestärkt: EU sagt Mikrotransaktionen den Kampf an und legt neue Richtlinien fest

Mikrotransaktionen in Videospielen haben in den letzten Jahren stark zugenommen und stehen vermehrt in der Kritik. Um die Spieler besser zu schützen, haben die EU und das CPC-Netzwerk jetzt neue Richtlinien festgelegt.

Spielerschutz gestärkt: EU sagt Mikrotransaktionen den Kampf an und legt neue Richtlinien fest
Die Mikrotransaktionen und Geschäftspraktiken in „Star Stable Online“ haben das Verbraucherschutz-Netzwerk dazu veranlasst, gemeinsam mit der EU neue Richtlinien zu veranlassen.

Mit den Mikrotransaktionen hat sich in den letzten Jahren ein Geschäftsmodell im Bereich der Videospiele entwickelt, dass es den Spielern ermöglicht, gegen echtes Geld virtuelle Güter oder Dienstleistungen innerhalb eines Spiels zu erwerben. Das Spektrum dieser Käufe reicht von rein kosmetischen Gegenständen wie Skins und Emotes über verbrauchbare Items, die das Gameplay beeinflussen, bis hin zu zufallsbasierten Lootboxen und zeitlich begrenzten Season Passes.

Ein Vorteil liegt darin, dass Entwickler ihre Spiele kostenlos anbieten und dennoch Einnahmen generieren können. Allerdings nimmt die Kritik an diesem Geschäftsmodell in letzter Zeit immer mehr zu. Es wird bemängelt, dass Entwickler den Fokus verstärkt auf In-Game-Käufe legen, und die Spielqualität vernachlässigen. Zudem besteht die Gefahr, dass Spieler, insbesondere Kinder und Jugendliche, zu übermäßigen Ausgaben verleitet werden. Doch die EU und das CPC-Netzwerk haben nun Maßnahmen ergriffen, um diese Praktiken einzudämmen.

Sieben Grundprinzipien für ein sicheres und transparentes Spielerlebnis

Hauptverantwortlich für die neuen Maßnahmen ist das Spiel „Star Stable Online“: Ein Kinderspiel, in dem Pferde gesammelt, ausgestattet und Rennen absolviert werden können. Nach einer Untersuchung hat das CPC-Netzwerk, das für den Verbraucherschutz in der EU und dem EWR zuständig ist, festgestellt, dass in dem Spiel Geschäftspraktiken zum Einsatz kommen, die „besonders schädlich für Kinder“ sind. 

Dazu gehören auch Methoden, wie die „direkte Ansprache von Kindern in der Werbung“, der Einsatz manipulativer Drucktechniken, mangelnde Transparenz bei Produktinformationen sowie die unzureichende Kennzeichnung von Werbeinhalten durch Influencer. Aus diesem Grund hat das CPC-Netzwerk gemeinsam mit der EU jetzt sieben Richtlinien (via Insider Gaming) für virtuelle Währungen in Spielen festgelegt:

  1. „Die Preisangabe muss klar und transparent sein.“ Dies erfordert effektiv, dass Spiele für jede virtuelle Währung oder jeden digitalen Inhalt im Spiel den Gegenwert in realem Geld angeben.
  2. „Praktiken, die die Kosten für digitale Inhalte und Dienste in Spielen verschleiern, sollten vermieden werden.“
  3. „Praktiken, die Verbraucher zum Kauf unerwünschter virtueller Spielwährung zwingen, sollten vermieden werden.“
  4. „Den Verbrauchern sollten vor Vertragsabschluss klare und umfassende Informationen zur Verfügung gestellt werden.“
  5. „Das Widerrufsrecht der Verbraucher sollte respektiert werden.“
  6. „Vertragsbedingungen sollten fair und in einfacher und klarer Sprache verfasst sein.“
  7. „Spieldesign und Gameplay sollten die unterschiedlichen Schwächen der Verbraucher berücksichtigen.“

Verbraucherschützer behalten sich vor, weitere Maßnahmen zu ergreifen

Diese Prinzipien, die alle auf bereits bestehenden EU-Verbraucherschutzgesetzen bestehen, sind jedoch nicht gesetzlich festgelegt. Dementsprechend müssen sich Entwickler und Publisher innerhalb der EU nicht zwangsläufig daran halten, doch sie werden deutlich anfälliger für Klagen. 

Grundsätzlich hofft das CPC-Netzwerk, dass die neuen Richtlinien „zu einem sichereren und transparenteren Spielerlebnis für Spieler beitragen“. Außerdem wird man die Situation weiter beobachten und „möglicherweise weitere Maßnahmen ergreifen, wenn schädliche Praktiken anhalten“.



Dass Mikrotransaktionen nicht nur negative Auswirkungen auf die Spieler, sondern auch auf die Spiele haben können, bemängelte zuletzt auch Josef Fares. Das Oberhaupt von Entwickler Hazelight, die mit „Split Fiction“ kürzlich das bislang bestbewertete Spiel dieses Jahres ablieferten, kritisierte, dass so ein „Blödsinn“ Einfluss auf das Spieldesign nehmen und die Entwicklung von Spielen negativ beeinflussen können.

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Kommentare

naughtydog

naughtydog

22. März 2025 um 12:43 Uhr
Das_Krokodil

Das_Krokodil

22. März 2025 um 14:40 Uhr
Prosperity

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22. März 2025 um 14:58 Uhr
DerMongole

DerMongole

23. März 2025 um 05:33 Uhr