Discord testet neue Methoden zur Altersverifikation. In den ersten Ländern hat der Dienst damit begonnen, bestimmte Nutzer zur Vorlage eines Ausweises oder eines Gesichtsscans aufzufordern.
Discord beschreibt die neue Funktion als „ein Experiment“, das momentan in Australien und dem Vereinigten Königreich stattfindet. Dort können Nutzer beim Versuch, auf sensible Inhalte zuzugreifen oder ihre entsprechenden Einstellungen zu ändern, zur Altersverifikation aufgefordert werden. Das System erkennt solche Inhalte über den integrierten Filter für sensible Medien.
Altersverifikation bei Discord mit zwei Optionen
Zwei Verifikationsoptionen stehen den betroffenen Discord-Usern zur Verfügung: ein Gesichtsscan über Webcam oder Handykamera sowie der Upload eines amtlichen Lichtbildausweises, nachdem sie durch das Scannen eines QR-Codes mit dem Mobilgerät auf eine entsprechende Seite geleitet wurden.
In beiden Fällen wird die Altersangabe automatisiert überprüft. „In der Regel nur ein paar Minuten“ dauert dieser Prozess laut Discord. Im Anschluss erhält der Nutzer eine Systemnachricht sowie eine Direktnachricht des offiziellen Discord-Kontos mit der bestätigten Altersgruppe.
Die Einführung dieser Verifizierungsmethoden steht im direkten Zusammenhang mit gesetzlichen Vorstößen in beiden Testregionen. In Australien wurde im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, das Kindern unter 16 Jahren die Nutzung sozialer Netzwerke untersagt. Plattformen werden verpflichtet, „angemessene Maßnahmen“ zu ergreifen, um dies zu gewährleisten – dazu zählen auch technische Altersnachweise.
Auch in Großbritannien steigen die Anforderungen: Die Regulierungsbehörde Ofcom verlangt bis Juli 2025 von Webseiten mit jugendgefährdenden Inhalten die Einführung „robuster“ Altersverifikationssysteme. Dazu zählen Methoden wie die Prüfung eines Lichtbildausweises oder der Einsatz von Kreditkarten zur Altersbestätigung.
Discord betont, dass es sich bei der Verifikation um einen einmaligen Vorgang handelt. Sollte es dennoch zu einer fehlerhaften Einstufung kommen, etwa wenn ein Erwachsener als minderjährig erkannt wird, kann die Altersgruppe entweder über das automatische Verfahren erneut geprüft oder alternativ manuell angepasst werden.
Wird jedoch festgestellt, dass ein Nutzer unter dem Mindestalter seines Landes liegt, kann sein Konto gesperrt werden – eine Freischaltung ist dann nur durch das Berufungsverfahren für Minderjährige möglich.
Wie steht es um die Sicherheit der Daten? Hierzu betonte ein Discord-Sprecher: „Die zur Durchführung der Altersverifizierung weitergegebenen Informationen werden nur für die einmalige Altersverifizierung verwendet und weder von Discord noch von unserem Anbieter gespeichert. Für den Gesichtsscan verwendet unser Anbieter eine Lösung, die geräteintern funktioniert. Das bedeutet, dass beim Scannen des Gesichts keine biometrischen Daten erfasst werden. Bei der ID-Verifizierung wird der Scan des Ausweises nach der Verifizierung gelöscht.“
Altersnachweis war bereits zuvor möglich – jetzt jedoch automatisiert
Bereits vor der Einführung des neuen Systems existierten auf Discord manuelle Wege zur Altersverifikation. Auf der offiziellen Supportseite wird ein Verfahren beschrieben, bei dem Nutzer – sofern sie laut ihrer Ansicht unbegründet von einem 18er-Server ausgeschlossen wurden – ein Foto von sich vorlegen müssen, auf dem sowohl ein Ausweis mit Geburtsdatum als auch ein handschriftlicher Zettel mit dem Discord-Benutzernamen sichtbar sind. Dieses Bild muss dann über ein spezielles Formular an das Trust & Safety Team gesendet werden.
Diese ältere Methode bleibt laut aktuellen Informationen weiterhin verfügbar, richtet sich jedoch primär an Fälle, bei denen eine falsche Alterszuweisung vorliegt oder der Zugang zu altersbeschränkten Servern ungerechtfertigt verwehrt wurde.
Die neuen Prüfmechanismen auf Discord markieren eine potenzielle Wende im Umgang sozialer Plattformen mit dem Altersnachweis. Auch wenn die Maßnahmen umstritten sind, scheint es ein legitimer Weg zu sein, Minderjährige von bestimmten Inhalten fernzuhalten. Was haltet ihr von solchen Systemen?
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Diese News im PlayStation Forum diskutieren
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Kommentare
naughtydog
17. April 2025 um 10:10 UhrGesichtsscan? Genau, schön die biometrischen Daten rausgeben.
Natchios
17. April 2025 um 10:14 Uhrnoch ein schritt und noch ein schritt und noch ein schritt … bis zum gläsernen bürger.
irgendwann ist der zutritt zum internet nur noch mit maximaler identifikation und 100 prozentiger rückverfolgbarkeit möglich.
NyanCat
17. April 2025 um 10:41 UhrErinnert mich an die Share play ab 16 oder 18 Verifikation, die absolut unnötig ist.
Red Realm Rabbit
17. April 2025 um 10:48 UhrÜberwachungsstaat lässt grüßen.
Als ob Jugendschutz ein Grund wäre… das ist nur deren Ansatzpunkt um andere Interessen durchzudrücken.
qFLASCHp
17. April 2025 um 11:14 UhrIch verkaufe Aluhüte Preis Vb
RETROBOTER
17. April 2025 um 11:28 UhrDei Vadder
Barlow
17. April 2025 um 11:51 UhrHab TeamSpeak eh immer bevorzugt
darkbeater
17. April 2025 um 12:17 UhrIch wäre teilweise dafür, wen man dadurch die Zensierung wegbekommt, die es immer noch gibt bei Spielen oder Filmen.
Blackmill_x3
17. April 2025 um 12:20 Uhr@Natchios
Darauf wirds wahrscheinlich irgendwann hinauslaufen. Und es gibt auch scheinbar einige Leute die das befürworten.
Ein Glück gibt’s dann immerhin noch das Darknet
GeaR
17. April 2025 um 13:27 UhrInternet war damals so geil, als es noch Neuland war.
Heute wird alles erstmal gescannt was man verfasst. Wenn man allein hier in den Kommentaren ein bestimmtes Schlagwort nutzt, muss man erstmal durch den Scanner, ob es im Kontext richtig genutzt wurde…
Das entwickelt sich alles in eine blöde Richtung. Aber wo viele Menschen sind, da wird auch viel Unfug betrieben. Aber was ich am schlimmsten finde, ist das löschen von Inhalten. Ich glaub wenn jemand in 50 Jahren sich manche YouTube Videos anschaut und die Kommentare durchforscht, dann wird er denken, dass wir Menschen im Jahr 2025 nur positiv waren 😀
Ich würde zu gerne auch wissen was in den Büchern damals stand, die verbrannt wurden. Das kommt den ganzen sehr nahe.
Weitenrausch
17. April 2025 um 13:42 Uhrdie sollen mal hinbekommen das ich meine Freundesliste auf der PS5 sehen kann von discord… kann doch nicht sein das ich, Discord auf Handy oder PC starten muss um sowas einfaches nachzusehen…
martgore
17. April 2025 um 14:32 Uhr@weitenrausch
Kann wohl doch sein. Sei froh das du mit einer Konsole überhaupt Zugang zu einem pc Tool hast. Die pc jünger hätten ja auch auf das PSN gehen können, damit man Cross chatten kann. Hat aber dort keiner Bock gehabt.
m0uSe
17. April 2025 um 15:23 UhrHaben die Lack gesoffen? Gesichtsscan? Da bleib ich lieber beim selfhosted Teamspeak.
m0uSe
17. April 2025 um 15:24 UhrEdit: Internet war damals so geil, als es noch Neuland war.
Nette Nostalgieverklärung. Du willst also den wilden Westen zurück?
Blackmill_x3
17. April 2025 um 17:30 Uhr@m0uSe
Ja das waren die besten Zeiten.
GeaR
18. April 2025 um 10:48 Uhr@m0uSe
Wem hat es geschadet? Die meisten kannten das Internet nicht und nur die Kenner waren unterwegs. Damals wurde man von den „coolen Kids“ als nerd bezeichnet. Heute hängen die ganzen coolen Girls, die damals alle als nerds bezeichnet haben 24/7 im Netz und jeder will Maincharakter sein und auf Schauspieler tun. Alles eine Verlagerung der Werbung, mehr ist das nicht und es dauert echt lange, bis diese Generation es checkt.
Heute ist natürlich jeder Dulli im Internet und besitzt keine Medienkompetenzen und muss geschützt werden aber auch gleichzeitig eingeschränkt. Diese Leute sind ja schließlich auch alles potenzielle Kunden.
Heute machst du das Internet auf und wirst an jeder Ecke um ein Abo abschließen gebeten. Habe letztens ein Programm gesucht, damit ich kurz Bilder hintereinander abspielen lassen kann… 120€ wollten die am Ende haben oder die ganze Zeit Werbung in der Diashow haha… An sowas kann ich mich einfach nicht erinnern. Da gab es Werbung auf den Seiten aber für jede App ein Abo abschließen gab es nicht.
ICQ, MSN war der Platz zum Chatten und zum verabreden. Dann durch das miteinander kam man auf unterschiedliche Seiten. Heute ist alles gesponsert und bei Google ganz oben. Kleine Seiten haben keine Chancen mehr. So fand ich auch damals Play3 und fand es faszinierend, wie sich eine Community aufbaut. Heute ist mir das alles schon zu viel geworden, weil es einfach so viele Platformen gibt.
Doch muss ich sagen, dass das Internet zu der Zeit von der ich spreche einfach cool war und noch nicht in Stein gemeißelt war. Heute ist alles gleich. Jede Seite, jede Werbeintegration, einfach alles ist ähnlich geworden und keiner versucht sich aus. Als wäre man am Ende angekommen und man muss jetzt mit den Einschränkungen arbeiten.
Es muss wohl bald was neues kommen und dann fängt es auch am Ende mit Spaß und Freude an der Sache an und endet wieder in der Profitgier der Menschen. YouTube war damals werbefrei und die Menschen haben Videos gedreht, weil sie Spaß daran hatten.