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ChatGPT: Schadensersatz in Millionenhöhe - KI-Anbieter wird von IGN-Inhaber verklagt

Der Digitalverlag Ziff Davis erhebt schwere Vorwürfe gegen OpenAI. Hintergrund sind vorgeworfene Urheberrechtsverletzungen durch die Nutzung redaktioneller Inhalte zur KI-Entwicklung.

ChatGPT: Schadensersatz in Millionenhöhe – KI-Anbieter wird von IGN-Inhaber verklagt
Auch für kreativlose Artikelbilder lässt sich die KI nutzen.

Künstliche Intelligenz spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der digitalen Medienlandschaft. Gleichzeitig wächst die Sorge über die Nutzung geschützter Inhalte zum Training von KI-Modellen. OpenAI muss sich daran anlehnend mit einer weiteren juristischen Auseinandersetzung arrangieren.

Ziff Davis verklagt OpenAI wegen Urheberrechtsverletzung

Der Digitalverlag Ziff Davis, bekannt für Marken wie IGN, Eurogamer, PCMag, GamesIndustry.biz und Rock Paper Shotgun, hat OpenAI wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Die Klage wurde im Bundesstaat Delaware eingereicht, in dem OpenAI registriert ist. Laut den vorliegenden Dokumenten wirft Ziff Davis dem Unternehmen vor, „absichtlich und unerbittlich exakte Kopien und Abwandlungen“ von redaktionellen Inhalten erstellt und dabei Urheberrechte sowie Markenzeichen verletzt zu haben.

Konkret wird OpenAI beschuldigt, Inhalte der Ziff-Davis-Websites ohne Genehmigung verwendet zu haben, um KI-Modelle für ChatGPT zu trainieren. Dies sei geschehen, obwohl OpenAI sich der Verletzung geistiger Eigentumsrechte bewusst gewesen sei. Nach Angaben der New York Times (via VGC), die sich auf mit dem Fall vertraute Quellen beruft, fordert Ziff Davis Schadensersatz in Höhe von „mindestens mehreren hundert Millionen Dollar“.

Ein Sprecher von OpenAI verteidigte das Vorgehen und verwies auf das Prinzip der „fairen Nutzung“. Zudem argumentierte OpenAI mit den gesellschaftlichen Vorteilen von ChatGPT, unter anderem in den Bereichen Kreativität, Forschung und Alltagsunterstützung. 

Auch andere Medienunternehmen, darunter die New York Times selbst, führen derzeit Klagen gegen OpenAI. Gleichzeitig zeigen Beispiele wie eine kürzlich geschlossene Vereinbarung mit Future Publishing (Edge, PC Gamer, GamesRadar und Retro Gamer), dass einige Verlage stattdessen auf Lizenzmodelle setzen.

„ChatGPT-Benutzer können auf Inhalte aus dem gesamten Portfolio von Future zugreifen, mit Quellenangabe und Links zu den vollständigen Originalartikeln für Transparenz und weitere Informationen“, lautete eine Erklärung von OpenAI.



Ohne tragfähige Regelungen beißt sich die Katze letztlich in den Schwanz: Die KI benötigt menschengemachte Inhalte, um trainiert und auf dem neuesten Stand gehalten zu werden. Wenn Nutzer diese Inhalte allerdings vorrangig von der KI beziehen und den menschengemachten Inhalten damit die Grundlage entziehen, stehen auch OpenAI und Co. vor einem Problem.

Branchenstimmen zum Einsatz von KI

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird auch in der Gamesbranche selbst diskutiert – mit oft recht gegensätzlichen Meinungen. Strauss Zelnick, CEO von Take-Two Interactive, sieht in den KI-Technologien Werkzeuge zur Effizienzsteigerung. Laut Zelnick beeinflussen digitale Tools die Produktivität positiv, führen jedoch nicht zwangsläufig zu Arbeitsplatzverlusten. 

Auch Electronic-Arts-CEO Andrew Wilson sieht in der generativen KI erhebliches Potenzial. Bereits in einer Rede auf der Morgan Stanley Technology, Media & Telecom Conference im März 2024 hob er hervor, dass KI die Effizienz bei der Spieleentwicklung deutlich steigere. Wilson schätzt, dass rund 60 Prozent aller Entwicklungsprozesse durch KI-Technologien beschleunigt werden könnten.

Nintendo of America-Präsident Doug Bowser äußerte sich ebenfalls zur Rolle von KI. Für ihn sind KI-Tools Mittel zur Produktivitätssteigerung, die es Entwicklern ermöglichen, sich verstärkt auf kreative Prozesse zu konzentrieren. Dennoch unterstrich Bowser, dass technologische Innovationen menschliche Kreativität nicht ersetzen könnten. 

Die Kreativen sehen das erwartungsgemäß anders: 



Wie sehr die KI in der Branche verankert ist, zeigte sich vor wenigen Monaten: Bei einer Umfrage unter 3.000 Entwicklern zeigte sich, dass mehr als die Hälfte in Unternehmen tätig ist, die generative KI-Tools einsetzen. 36 Prozent der Befragten nutzen solche Tools auch privat.

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