Im Rahmen einer geschlossenen Alpha haben ausgewählte Spieler aktuell die Möglichkeit, Bungies neuen Multiplayer-Shooter „Marathon“ ausführlich anzuspielen.
Auch die Kollegen von Kotaku waren mit von der Partie und fassten ihre Eindrücke aus dem Alpha-Test in einer Vorschau zusammen. Aus der Preview geht hervor, dass „Marathon“ zwar durchaus seine Stärken hat. Gleichzeitig liegt jedoch noch einiges an Arbeit vor den Entwicklern von Bungie, wenn es darum geht, sich mit „Marathon“ gegen die namhafte Konkurrenz zu behaupten.
Zu den größten Pluspunkten des Shooters gehört – wie erwartet – das Gunplay, das eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass die „Halo“– und „Destiny“-Macher ihr Handwerk verstehen. Die Schusswechsel fühlen sich laut Kotaku wuchtig an und bieten dank der unterschiedlichen Waffen ausreichend Abwechslung, um auch langfristig zu überzeugen.
Der Grundstein ist gelegt, aber…
Neben dem stimmungsvollen Artstyle und der faszinierenden Gestaltung der Spielwelt hob Kotaku die konstante Bedrohungslage für die Spieler hervor. So liegt der Fokus auf Deckung, Routenwahl, Gegnerbewegungen und potenziellen Hinterhalten – Faktoren, die die Spannung durchgehend hochhalten.
Damit legt „Marathon“ einen soliden Grundstein für potenziell spannende PvPvE-Erlebnisse. Ob es Bungie in der Vollversion gelingt, dieses Potenzial voll auszuschöpfen, bleibt laut Kotaku jedoch abzuwarten. Wie die geschlossene Alpha verdeutlichte, kämpft der Shooter derzeit nämlich noch mit diversen Mängeln.
Als einen der gravierendsten Kritikpunkte machte Kotaku das allgemeine Spielgefühl von „Marathon“ aus. Schon nach wenigen Runden in der geschlossenen Alpha fehlte den Testern die nötige Motivation, weiterzuspielen. Laut Kotaku mangelte es an Herausforderungen, klaren Zielen und Fortschrittsmechaniken, die langfristig motivieren könnten.
Erschwerend kommt hinzu, dass Spieler beim Tod sämtlichen Fortschritt verlieren – ein System, das laut Kotaku demotivierend und frustrierend wirke. Daraus ergibt sich der Eindruck, dass sich Bungie mit „Marathon“ an einem Spagat versucht, von dem letztlich keine Zielgruppe wirklich profitiert.
Da die Spielmechaniken für Hardcore-Spieler zu seicht ausfallen und Casual-Spieler zu hart bestrafen, fühlt sich Bungies neues Werk wie ein Shooter an, der zwei Zielgruppen gleichzeitig ansprechen möchte – dabei aber keine davon wirklich überzeugt.
Auch die Karten und das PvP-Gameplay überzeugen nicht
Während Kotaku den Artstyle und die faszinierende Gestaltung der Spielwelt an sich lobt, fällt das Fazit zum Design der Maps eher ernüchternd aus. Diese wirken generisch und bieten keinerlei markante Orte, die für den nötigen Wiedererkennungswert sorgen. Ein weiteres Problem bestehe darin, dass es den Matches an Dramaturgie mangele und sie nur selten wirklich Spannung erzeugen.
Ein Manko, das laut Kotaku unter anderem auf die geringe Spieleranzahl pro Karte – 18 Dreierteams – zurückzuführen sei. Doch auch die Feuergefechte mit NPCs oder anderen Spielern können im aktuellen Zustand von Bungies PvPvE-Shooter nicht überzeugen. Zu den KI-Gegnern heißt es, dass diese in den Kämpfen vorhersehbar und repetitiv agieren.
Da die Auseinandersetzungen mit ihnen keinerlei Mehrwert bieten, hätten sich viele Spieler in der geschlossenen Alpha schnell dafür entschieden, den KI-Gegnern weitgehend aus dem Weg zu gehen.
Bezüglich der PvP-Kämpfe ergänzt Kotaku, dass von Taktik meist keine Rede sein könne. In der Regel behält einfach der Spieler die Oberhand, der seinen Gegner zuerst entdeckt und als Erster feuert. Ein weiterer Faktor sei die Größe der Maps, durch die Feuergefechte mit echten Spielern zu selten zustande kämen.
All dies führt dazu, dass kaum spannende oder erinnerungswürdige Spielerlebnisse entstehen. Stattdessen plätschern die Matches oft einfach vor sich hin. Trotz unbestreitbarer Stärken wie dem überzeugenden Gunplay sei „Marathon“ daher noch ein gutes Stück von einem potenziellen Hit entfernt.
Für die Spieler bleibe zu hoffen, dass Bungie das Feedback aus der Alpha nutzt, um bis zum geplanten Release am 23. September 2025 entsprechend nachzubessern.
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Kommentare
Khadgar1
25. April 2025 um 19:42 UhrHabe ich mitbekommen. Ist aber völliger Blödsinn. War in meinen Augen einfach nur ein schlechter Versuch sich da rauszureden. Zumal es ja nicht die Option gibt das Team aufzustocken.
RegM1
25. April 2025 um 19:44 Uhr@AlgeraZF
Wenn ich das richtig verstanden hatte, sind das aber Erkenntnisse aus der Beratung von Bungie gewesen.
Klar Bungie brauchte 1100+ Mitarbeiter für ein Live-Service-Game, dass auch deutlich weniger ausreicht haben hunderte Studios bereits bewiesen.
Habe noch mal recherchiert, von tech4gamers:
„According to Jason Schreier, Bungie gave Naughty Dog some feedback that turned out to be great, such as not going all in at a live service game. It seems that that feedback resulted in the cancellation of The Last of Us Multiplayer.“
Bungie ist echt ein grandioser Einkauf gewesen ^^
xarjaz
25. April 2025 um 20:13 UhrIch bin überrascht dass hier so viele dem Last of Us MP nachtrauern. Ich bin großer Fan der Serie aber an einem Multiplayer hatte ich 0 Interesse. Habe schon den MP zum ersten Teil kein einziges Mal gestartet. Bei Uncharted war es genauso. Spiele von Naughty Dog sind doch wegen der tollen Charaktere, Erzählungen und Levels interessant, und fast nichts davon würde in einem Multiplayer rüberkommen.
Samson86
25. April 2025 um 20:23 UhrHat Sony ja wieder richtig gut investiert in bungo :,D
Khadgar1
25. April 2025 um 20:29 Uhr@xarjaz
Ist bei mir genau umgekehrt. Story Mode fand ich ok, mehr nicht. MP war klasse.
xjohndoex86
25. April 2025 um 21:47 UhrDer Multiplayer von TLOU war wirklich eine Klasse für sich. Selten erlebt, dass mir kein Ko-op aufzwängt wird aber aufgrund der knallharten Spielart gar keine Wahl bleibt, als mit meinen Teamkameraden zusammenzuarbeiten. Richtig gutes Spieldesign einfach. Das gleiche gilt für die Uncharted MP. Von daher immer noch schwer zu verdauen, dass wir nie ein Factions Part 2 sehen werden. Und was Marathon angeht, macht es mir das immerhin leicht, doch eher mal Hunt: Showdown endlich anzugehen. Dennoch schade. Hätte eine Menge Potential gehabt.
supreme-ikari7
25. April 2025 um 21:53 UhrOha. Die Bungie Experten, die Naughty Dog sagten das wird nicht funktionieren, nur um dann selbst an einem Spiel zu arbeiten das möglicherweise nicht funktionieren wird ^^
supreme-ikari7
25. April 2025 um 21:54 UhrIch lege meine Hand ins Feuer dafür das der Fractions 2 Multiplayer von Naughty Dog wesentlich besser als Marathon gewesen wäre
supreme-ikari7
25. April 2025 um 21:55 Uhr*Factions
Buzz1991
25. April 2025 um 22:49 Uhr@xarjaz:
Ich mochte die MP von Uncharted auch nicht so. Der MP in TLoU hatte aber echt was. Vor allem dieser Modus, wo man immer nur 1 Leben hatte und dann den Rest der Runde warten musste bis alle tot waren. Dazu musste man 12 Wochen überleben und das ging nur, wenn man aus jeder Runde genügend Vorräte mitnahm. Obwohl es keine Story direkt gab, fühlte man sich, als würde man etwas zu einer Gemeinschaft beitragen.
Mir hat das sehr gefallen. Dazu war er MP gut balanciert und die Maps top designt.
-Satus-
26. April 2025 um 00:01 UhrIch frage mich immer, wie man als renomierte Firma so blöd sein kann und sehenden Auges gegen die Wand fährt.
Das Blizzard von früher hätte den Quatsch schon eingestellt bevor die Öffentlichkeit etwas davon gesehen hätte. Bungie hingegen hat anscheinend den Bezug zu ihren Kunden verloren.